Wie bitte?!?

  • Zitat von Blubb

    eine prüfung macht aus einem menschen leider keinen besseren menschen, ich sehe genug leute die zwar die prüfung haben aber einfach nicht richtig mit fischen umgehen!


    Dass ein Prüfungszeugnis einen besseren Menschen kennzeichnet, habe ich nirgendwo behauptet. Es kennzeichnet - im günstigen Fall - einen qualifizierten Angler.


    Dass in der Praxis dann beim Angeln ebenso geschludert wird wie analog mit bestandener Führerscheinprüfung im Straßenverkehr, habe ich bereits oben zugestanden.
    Nur: Deshlab die Prüfung abzuschaffen, wäre wohl der verkehrte Weg.

  • Hm ... der Unterschied ist aber, dass ich mit einem Auto ein potentiell für meine Mitmenschen gefährlicher Verkehrsteilnehmer bin.
    Die für meine Mitmenschen ungefährlicheren Dinge wie laufen und Rad fahren darf ich auch so.


    Als Angler ohne Prüfung kann ich eigentlich nicht mehr Schaden anrichten als als ein wildgewordener Spaziergänger oder jemand der zu Hause ein Aquarium stehen hat und dies unsachgemäss behandelt (was man ja alles ganz ohne Prüfung darf :D ).


    Hat Peta eigentlich schon mal eine Kampagne gegen Aquarianer gestartet ... Massenhafte Freiheitsberaubung von Fischen o.ä.? Sollte man denen mal stecken, dass die sich vollends endblöden. :badgrin: :badgrin:

  • Mein Wunsch in Sachen Fischereirecht würde so aussehen:


    1.Die Landesfischereirechte werden aufgelöst und in ein bundeseinheitliches Fischereirecht überführt. Das regelt dann die grundsätzlichen Dinge, die in seinem Geltungsbereich unveränderlich gleich sind. Zum Beispiel die Erlangung des Fischereischeines etc..


    2. Auf dieser Grundlage wird, angepasst an die regionalen Unterschiede die Fischereiverordnung erstellt, die die genauen Bestimmungen und Verfahren regelt. Innerhalb dieser Regionen werden Fischereiverbände neu gebildet. Beispielsweise eine Region Süd, bestehend aus Bayern und Baden-Württemberg u.s.w.. Schließlich müssen Schonzeiten und Schonmaße angepasst verordnet werden. Der Greifswalder Bodden hat nicht die gleichen Voraussetzungen, wie ein Bergsee in Oberbayern! Somit würde sich auch gleich die Zahl der Verbände verringern.


    3. Die Vergabe von Fischereischeinen bleibt bestehen, wird aber auf die Vereine verlagert, ohne aber eine Mitgliedschaftspflicht zu schaffen! Nach einer einheitlichen, praxisorientierten Ausbildung mit vorgeschriebenen Pflichtstunden wird dort der Schein direkt an den Kandidaten ausgehändigt. Damit wäre dann auch endlich der „Bundesfischereischein“ geschaffen.


    4. Die Fischereiabgabe wird direkt an die regionalen Fischereiverbände abgeführt, welche ja eventuell über die Vereine kassieren können. Somit wäre wenigstens einigen Funktionären ein Teil ihres Amtes erhalten


    Damit wäre dann endlich diese Kleinstaaterei und die Rechtsunsicherheit der Angler vorbei. Leider bleibt die Frage offen, wer so eine entbürokratisierende Vereinfachung den Regionalfürsten in den einzelnen Bundesländern verkaufen soll!? Vermutlich wird das aber von uns eh keiner mehr erleben, den bis das soweit ist haben zehntausende von Beamten mindestens 1.000.000 Bürostühle zerfurzt und das kann dauern!

  • Trotz allen Argumenten dagegen, bleibe ich bei meiner Meinung, und habe den Eindruck nicht der Einzige zu sein der so denkt.
    Unser Problem ist einfach, dass viele von uns (dem dt. Volk) in mir den Eindruck erwecken, ein Volk von Schulmeistern zu sein.
    In meinem zivilen Beruf (Fahrlehrer/Polizei) stelle ich immer wieder fest, dass es nicht möglich ist, mal nur vom Gas zu gehen, um einen Anderen einfahren zu lassen, nein, es wird sogar noch beschleunigt, um dies zu verhindern (zu beobachten an jeder deutschen Einmündung/Kreuzung zu jeder Tages- und Nachtzeit.
    Dies scheint sich jetzt auch bei den Anglern einzuschleichen, was ich höchst traurig fände.
    Denn ich glaube noch immer an das Miteinander, auch wenn es vielen schwer fällt.
    Im Sinne der neuen Regelung hieße das, miteinander zu fischen, und demjenigen, der Nachholbedarf im Umgang mit der Angelei und dem Versorgen gefangener Fische zu Helfen.
    Denn ich glaube schon, dass auch die Angler ohne abgelegte Prüfung keine Angler zweiter Klasse sind und sich durchaus auch Verbänden und Vereinen anschließen werden.
    Und...... Schwarzangler mit Billigausrüstung (Aldi/Lidl) hat es immer gegeben und wird es auch weiterhin geben, da ändert auch diese Änderung nichts.

    An jedem Ort zu jeder Zeit
    Ruhe und Gelassenheit



    Es sprach der Herr zu seinen Jüngern,
    wer keine Gabel hat isst mit den Fingern!

  • Zitat von Molch

    Ich habe eben die Meldung auf der Startseite gelesen das in Brandenburg ab dem 01.08. das Angeln auf Friedfische auch ohne Angelprüfung möglich sein soll. Was soll man denn von soetwas halten und wo ist der Unterschied zwischen einem Fried- bzw. Raubfisch bezüglich im Umgang mit der Kreatur? Euere Meinung hierzu interessiert mich!


    Gruß


    Matthias


    ......................Die haben eben den OSSI Bonus...........................

  • Zitat von Moselangler02


    ......................Die haben eben den OSSI Bonus...........................


    Stumpf ist Trumpf! Aber jeder disqualifiziert sich eben selbst, so gut er kann. :evil:

  • Zitat von Moselangler02


    ......................Die haben eben den OSSI Bonus...........................


    Das war bis jetzt das unqualifizierteste was ich gelesen habe.



    Ich finde diese Reglung garnicht mal so schlecht. Die alten Hasen unter uns dürften sich noch dran erinnern, dass wir alle auf deutsche Gewässer ohne Prüfung losgelassen wurden.
    Und ? Hat doch geklappt. Auf die Gemeinde getigert, den Angelschein für ein paar Mark geholt und ab ans Gewässer.
    Ich habe erst 2 Jahre nachdem ich angefangen habe zu angeln, meine Sportfischereiprüfung abgelegt. Why not ?

  • Mir fällt grad mal was ein:
    Ich kann mich noch dran erinnern, wie freunde von mir das erste Mal mit bestandener Prüfung in der Tasche das erste Mal mit angeln kamen.
    Ich weiß nicht mehr was das war was die da am Wasser gemacht haben, aber mit Angeln hatte das nichts zu tun..
    Man lernt nicht das Angeln bei ner Prüfung sondern nur das Angelndürfen!
    Insofern finde ich die Lösung fast schon ok... solange jemand mit nem Plan vor allem bei jüngeren Leuten dabei ist. Angeln lern man nur, indem man es auch tut. Und wer denn noch immer großes Interesse hat, der macht den Fischereischein von ganz allein.

    Der Trainer hatte nach den ganzen Ausfällen im Angriff nur noch die Wahl zwischen mir und dem Busfahrer. Da der Busfahrer seine Schuhe nicht dabei hatte, habe ich gespielt. "Jan-Aage Fjortoft"

  • Zitat

    Das Zauberwort heist "Vertrauen in die Selbstverantwotung des Bürgers"!
    Unreglementierte Selbstverantwortung wird bei uns eben in allen Bereichen grundsätzlich in Frage gestellt und die Lauterkeit des Bürgers bezweifelt.


    Peter, Du sprichst mir aus der Seele.
    Ich möchte hier noch mal aus der Bibel zitieren, obgleich ich selbst nicht religiös bin:
    "Furcht und Schrecken vor Euch sei über allen Tieren auf Erden (...) und über allen Fischen im Meer; in Eure Hände seien sie gegeben." (1. Mose 9.2)
    Also, wenn GOTT sagt: "Schnapp sie Dir!" - ist es dann nicht Blasphemie und Häresie, wenn mir ein Politiker vorschreiben will, was GOTT längst klargestellt hat??? ;) ;) ;) ;) ;)
    Nur mal so eine Idde für einen offensiven Diskussionsansatz ;)
    Michael

  • Auf den Ossi Bonus gibts von mir nur ein MÖÖÖÖÖP...Thema verfehlt, ausschluß aus der Dorfgemeindschaft!


    Ich finde den Ansatz nicht schlecht, auch ich habe das Angeln von meinem Opa gelernt (das nicht-fangen hab ich mir selber beigebracht). Die meisten, die Angeln wollen des Angelns wegens werden sich anleiten lassen. Ich glaube kaum, dass jemand ans Gewässer stürmt und ANGELN möchte und dabei 2 hektar Uferböschung vernichtet, sowie mit Carbit den gesamten Fischbestand ausmerzt. Sichrlich werden einige den Fisch nicht waidgerecht töten, aber die sind belehrbar. Und schlußendlich sind auch wir "gestandenen" Angler gefragt, dort Hilfe zu leisten, aufzuklären, und bisschen was zu zeigen. Diejenigen die Interesse haben werden uns zuhören! und lernen.
    Es macht für mich keinen Sinn, jemanden zu verurteilen, der dass gleiche Hobby ausübt wie wir, nur ohne Schein (legal).


    Auch ein Angler mit Schein, der kein Interesse am Angeln hat, sondern ausschliesslich das Angeln als Nahrungsbeschaffung (miss)braucht, hat die theorie gelernt und 5 min nach der bestandenen Prüfung wird er wieder wilde Sau am Wasser spielen.


    Ob Schein oder nicht ist im Grunde völlig egal. Es gibt halt Angler und die "Wilden Säue".

  • Zitat von AnglerRDG

    Auf den Ossi Bonus gibts von mir nur ein MÖÖÖÖÖP...Thema verfehlt, ausschluß aus der Dorfgemeindschaft!



    Das sind die Leute bei denen schon in der Grundschule
    auf dem Zeugnis stand:
    ... war stets bemüht, das Klassenziel zu erreichen!
    :D
    So, jetzt habe ich genug gelästert...
    aber sollte es nicht wenigstens ein klein wenig kontrolliert werden,
    was dann da so am Wasser passiert?
    Weil, wie man sehen kann, (dank so tollen Typen wie der PETA) negative Presse haben die Sportfischer eigentlich genug.

    Der Trainer hatte nach den ganzen Ausfällen im Angriff nur noch die Wahl zwischen mir und dem Busfahrer. Da der Busfahrer seine Schuhe nicht dabei hatte, habe ich gespielt. "Jan-Aage Fjortoft"

  • Moin,


    ich finde diese Regelung gut, der Haken für mich ist aber: Ich wohn in Berlin, also darf ich auch erst eine Prüfung machen bevor ich einen Wurm baden darf.


    Als Steppke habe ich Anfang der 70er so den einen oder anderen Fisch gefangen versucht. In den ahren danach hat das Interesse doch etwas andere Bereiche erschlossen. Im letzetn Schwedenurlaub hat der Angelvirus aber wieder zugeschlagen. Eine Angel ware schnell gekauft (Stippe für 100 SKR) Angelkarte auch gleich und ab an den See. Für ein paar Weisfische hat es gereicht und eine Mahlzeit für die Familie ist somit auch rausgesprungen.


    Und nu? Jetzt erst Prüfung ablegen und dann angeln gehen oder wie in Brandenburg mit der Stippe weiter angeln und sich dabei auf die Prüfung vorbereiten. Von dem Gesichtspunkt ist diese Regelung eigentlich nur zu begrüßen.
    Es gibt durchaus einige Angler die nur im Ausland angeln weil sie keine Prüfung ablegen müssen. Nebenbei bemerkt, das trifftauf alle Angler aus meinem Bekanntenkreis zu.


    Also kurz und knapp: Diese Regelung ist gut und die fachliche Umsetzung können immer noch die Angelkartenausgebenden Stellen regeln (Hinweise Broschüren Infomaterial)


    Petri Heil an alle

  • Zitat von Holzfisch

    Es gibt durchaus einige Angler die nur im Ausland angeln weil sie keine Prüfung ablegen müssen.
    Petri Heil an alle


    Ich verstehe immer dieses Theater nicht. Wo bitte ist denn das Problem, die Sportfischerei-Prüfung abzulegen.
    Mal ehrlich, Leute, sooo schwer ist es nun wirklich nicht und in den finanziellen Ruin reisst es einen auch nicht.

  • Manchmal ärgert es mich auch, wenn mir etwas bestimmtes an Theoriewissen fehlt, aber das ist dann entweder hier im Forum od. in entsprechender Fachliteratur schnell nachzulesen od. im Fachgespräch mit den Profies zu erfahren. Ich wüsste allerdings nicht wozu ich wirklich die 40 h Theorie + Prüfung noch bräuchte!? Um mich "Sportangler" nennen zu dürfen?? Was genau unterscheidet denn einen Sportangler vom Angler bitte schön? Dass man an Angelwettbewerben teilnehmen kann, wo Fische aus dem Gewässer gezogen werden, um sie anschliessend abzuwiegen und dann wieder einzusetzen? Nee, da hab ich nun wirklich nicht viel von, obwohl der anschliessende Frühschoppen in netter Runde dann schon eher zusagt. 8)


    Zitat von AnglerRDG

    ...ausschliesslich das Angeln als Nahrungsbeschaffung (miss)braucht... ...wird er wieder wilde Sau am Wasser spielen


    Was hat bitte schön "das Angeln als Nahrungsbeschaffung" mit MISSbrauch zu tun?? Und was hat das dann auch noch mit "wilder Sau am Wasser" zu tun?? Also ich angle tatsächlich, weil ich die Fische auch essen will od. an meine Hunde verfüttere und natürlich weil es viiiel mehr Spass macht, als sie auf dem Markt zu kaufen. Deshalb spiele ich aber ganz sicher nicht "wilde Sau am Wasser", sondern benehme mich so, wie ich es von diversen Anglern (mit od. ohne Angelschein) von klein auf gelernt habe. Also, AnglerRDG : Vielen Dank für die Blumen! :evil:

  • Ich war 2,5 Jahre lang Ausbilder in Fischereilehrgängen.
    Was mir da alles gegenüber gesessen hat... :? ... Da bin ich teilweise froh, dass die die Prüfung vergeigt haben und (offiziell) nicht auf unsere Natur und die Fische losgelassen wurden. (Obwohl wir ne verdammt niedrige Durchfallquote hatten).
    In den Lehrgängen zu Vorbereitung auf die Fischerprüfung lernt man nicht nur das "Angeln-dürfen" sondern im optimalen Fall auch den richtigen Umgang mit dem Fisch (nur mit nassen Fingern anfassen um die Schleimhaut nicht zu verletzen und so weiter) und außerdem das artgerechte/schnelle/"schonende" töten... es gibt eine ganze Reihe [u]sinnvoller Regelungen zum Natur- und Tierschutz, die einem in diesen Lehrgängen beigebracht und in der Prüfung abgefragt werden.
    Natürlich lernt man das Angeln nicht bei solchen Lehrgängen oder durch den Erwerb der Fischereierlaubnis, aber man lernt einige Regeln, die am Wasser und im Umgang mit Tieren durchaus beherzigt werden sollten.
    Und ich verstehe immernoch nicht, warum es einen Unterschied zwischen Fried- und Raubfischen gibt, hinsichtlich der Behandlung in der Fischerei!.. :?: ... Wenn der DAV solche Regeln befürwortet, finde ich das schade.. hoffentlich sträubt sich wenigstens der VDSF dagegen..


    Und.. nur weil es die Verpflichtung zum Ableisten der Fischerprüfung in anderen Ländern noch nicht gibt, heißt es ja nicht, das wir sie nicht alle haben... Vieles ist hier zwar Blödsinn, aber manches durchaus sinnvoll...

  • Zitat von Szameit

    Ich möchte hier noch mal aus der Bibel zitieren, obgleich ich selbst nicht religiös bin:
    "Furcht und Schrecken vor Euch sei über allen Tieren auf Erden (...) und über allen Fischen im Meer; in Eure Hände seien sie gegeben." (1. Mose 9.2)
    Also, wenn GOTT sagt: "Schnapp sie Dir!" - ist es dann nicht Blasphemie und Häresie, wenn mir ein Politiker vorschreiben will, was GOTT längst klargestellt hat??? ;) ;) ;) ;) ;)
    Nur mal so eine Idde für einen offensiven Diskussionsansatz ;)
    Michael


    Nun ja - dass die Tierwelt Furcht und Schrecken vor uns hat, das haben wir erreicht. Und gerade durch solche, die nicht angeln.


    Zitat

    Also, wenn GOTT sagt: "Schnapp sie Dir!" - ist es dann nicht Blasphemie und Häresie, wenn mir ein Politiker vorschreiben will, was GOTT längst klargestellt hat??? ;) ;) ;) ;) ;)


    Das ist dann doch eine recht gewagte Exegese... :roll:
    Manche haben daraus auch das Recht zum Wildern herausgelesen...

  • Zitat von Szameit

    Peter, Du sprichst mir aus der Seele.
    Ich möchte hier noch mal aus der Bibel zitieren, obgleich ich selbst nicht religiös bin:
    "Furcht und Schrecken vor Euch sei über allen Tieren auf Erden (...) und über allen Fischen im Meer; in Eure Hände seien sie gegeben." (1. Mose 9.2)
    Also, wenn GOTT sagt: "Schnapp sie Dir!" - ist es dann nicht Blasphemie und Häresie, wenn mir ein Politiker vorschreiben will, was GOTT längst klargestellt hat??? ;) ;) ;) ;) ;)
    Nur mal so eine Idde für einen offensiven Diskussionsansatz ;)
    Michael


    Auf die funktionierende Selbstverantwortung eines mir unbekannten Einzelnen zu vertrauen ist ein Risiko. Bei vielen mir unbekannten Einzelnen ist es demzufolge eine Quote, die meinem Vertrauen nicht gerecht wird. Da muß ich dann halt entscheiden, ob mir die Sache (Gewässer-/Tierschutz) oder das Prinzip "Vertrauensvorschuss für mündige Bürger" wichtiger ist.


    Zum Bibelzitat: Wer die Bibel als von Gott geschrieben hinstellt, verleugnet das grosse Maß an gesundem Menschenverstand im Inhalt, das die Bibel in meinen Augen zu etwas ganz Besonderem macht.
    Was ich sagen will: Die Bibel macht in meinen Augen recht weitsichtige und realistische Aussagen darüber, was der Mensch - sowohl als Einzelner als auch als Gesellschaft - ist und sein könnte.
    Dieses Bibelzitat ist vor dem Hintergrund der Verhältnisse vor etwa 2000 Jahren zu sehen; die menschliche Gesellschaft wird aufgefordert, sich die Natur untertan zu machen, sozusagen mehr Selbstbewusstsein gegenüber der Natur an den Tag zu legen. Wenn man bedenkt, daß die früheren Hochkulturen der Region (Ägypten, Mesopotamien) zwar herausragende kulturelle Leistungen erbracht hat, jedoch regelmässig von den Launen der Natur (Trockenheit, Überschwemmungen) arg gebeutelt wurden, dann scheint mir diese Ermunterung durchaus sinnvoll zu sein.
    Und wenn man mal den deutlich jüngeren Humanismus abzieht und bedenkt, daß die realen Machtverhältnisse und entsprechend die Emotionslandschaft der Menschen etwas "ursprünglicher" waren, dann ist die Wortwahl "Furcht und Schrecken" damals sicher nicht so martialisch aufgefallen wie sie uns heute erscheinen mag.
    Auch die Vorstellung von einer "achtenswerten Natur" - nicht als Reaktion auf Furcht/Respekt vor derselben - ist ein Kind sowohl humanistischen Gedankenguts als auch der aktuellen Notwendigkeit aktiven Umweltschutzes. Damals war die Menscheit mangels Masse und Technik gar nicht in der Lage, ihre Umwelt derart zu beeinträchtigen, wie es heute nahezu zwangsläufig geschieht. Dort wo bleibende Eingriffe stattfanden, war man sich dessen nicht bewußt. Aus diesem Grund findet sich in dem Zitat keinerlei Erwähnug einer Verantwortung für den Menschen; damals bestand die Notwendigkeit nicht bzw. wurde nicht gesehen.


    So gesehen wäre es ein grobes Missverständnis, dieses Zitat aus seinem Kontext zu reissen und daraus eine für die heutige Zeit geltende Erlaubnis/Aufforderung wörtlich herauszulesen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!