Moin Leute!
Ich bin endlich (leider) wieder in Deutschland . Gestern Morgen war es dann endgültig vorbei. Da hieß es dann abschied nehmen von einer Truppe mit z.T. echt tollen Leuten.
Wir sind am 6.7. mit der Collor Fantasy Richtung Oslo in See gestochen.
Ankunft in Ansnes auf Hitra war dann am Abend des darauf folgenden Tages.
Die zehnstündige Fahrt nach Hitra im Reisebus mit zu wenig Beinfreiheit war aber aufgrund der Tollen Landschaft Norwegens niemals Langweilig oder anstrengend.
Anstrengend war lediglich die Sprache der Trierer mit denen wir gefahren sind.
Das war meine erste Tour nach Hitra und ich war voller Vorfreude, auf dass was mich erwartete.
Dort Angekommen, wurde erstmal der völlig falsch gepackte Bus entladen.
Anschließend fand die Bootsverteilung der allesamt soliden Boote statt.
Wir entschieden uns mit vier Mann für ein 80Ps Boot.
So, die Ankunft war geschafft. Jetzt noch alles einräumen und dann ein kühles Feierabendbierchen. Zwischenzeitlich schaute ich dann auch mal auf die Uhr und stellte fest, dass es schon Mitternacht war. Aber irgendwie war es immer noch hell, und es wurde auch mit späterer Stunde einfach nicht dunkler. Das hatte ich zwar schon im Vorfeld gehört, konnte mir das aber nicht so richtig vorstellen.
So, nu ins Bett und auf den nächsten Morgen gewartet. Der kam dann auch schnell. Nur wer nicht rechtzeitig wach war, waren die anderen zwei Mitglieder unserer Besatzung.
Mein Papa und ich waren schon fertig, als wir es endlich geschafft haben diese Leute ausm Bett zu bekommen. Dann ging es endlich los. Sachen aufs Boot und los.
Gleich beim ersten Wurf hing bei mir ne Dorschdoublette. Das ging ja gut los, aber nicht gut weiter. Am Abend hatten wir dann drei Dorsche, zwei halbstarke Pollacks, zwei kleinere Lengs und zwei kleine Rotbarsche im Boot. Ich hatte noch einen riesigen Leng erwischt, den ich allerdings im Rücken erwischt hatte, er hatte so ca. 25cm, war aber wunderschön gezeichnet. Ein Highlight gab es dann noch an dem Tag: neben dem Boot erschien ein Trupp Schweinswale und zeigten keinerlei Scheu vor uns. Echt genial.
Der Zweite Tag war auch nicht gerade mit super Fängen gespickt, weshalb ich ihn mal überspringe. Am dritten Tag kam tagsüber auch nichts berauschendes raus. Am Abend Sind wir dann zum Fünffingergrund gefahren und fingen dort einige Köhler, aber keine besonders großen. Ein Lumb war auch noch mit von der Partie.
Der vierte Tag war schon besser. Wir fuhren in den Fillfjord und konnten endlich mal gezielt ein paar Lengs fangen. Zum Schluss bekam ich dann einen Kräftigen Einsteiger auf der leichten Pilkrute. Nach einer Viertelstunde Drill kam dann ein 12pfündiger Dorsch an die Oberfläche, den ich in der Schwanzwurzel erwischt hatte. Am Abend wanderte ich noch an eine Stelle die unter der Brücke zur Nachbarinsel war. An der Stelle war immer ein sehr starker Gezeitenstrom. Natürlich hatte ich meine Spinnrute dabei und konnte drei Pollacks bis zehn Pfund verhaften.
Am fünften Tag fingen wir einige schöne Lengs und Lumbs. Mein Vater erwischte einen von zehn Pfund. Einige kl. Rotbarsche waren auch dabei.
Tag sechs war eine unfreiwillige Pause augrund von 10 bft.
Tag sieben ging es wieder auf lengs, allerdings immernoch nicht in die Tiefe auf die ganz großen. Das lies der Wind nicht zu, und das sollte auch die nächsten Tage so sein.
Dann allerdings weil unser selbsternannter Skipper keinen Bock auf Tiefseefischen hatte oder es nicht konnte. Deswegen gab es die ganze Fahrt über keine großen Lengs. Er wollte lieber auf Köhler, sind ja auch einfacher zu fangen. An dem Tag fingen wir einige kleinere Lengs. Ich hatte noch einen von 93cm.
Tag acht war super. Tagsüber ging es auf Köhler. Abend sind wir dann noch mal auf die Felsnase gefahren wo wir die Lengs und Lumbs fingen. Neben einem Lumpi konnte ich meinen ersten Heilbutt fangen ! Kein Riese, 67cm, aber immerhin.
Am 9. Tag fuhren wir morgens um 2 Uhr los um auf ein weiter entferntes Seelachsplato östlich der Insel Fjellferöya zu fahren. Nicht weit entfernt von den top Lengstellen, aber das ewähnte ich ja bereits, dass da abgeblockt wurde. Banausen. Neben vier vernünftigen Köhlern konnte ich dort einen von 10 Pfund fangen. Gegen sechs Uhr mussten wir auch wegen plötzlich aufkommenden starken Windes reinfahren.
Bis zum letzten Tag an dem wir alle noch ein paar Fleckhaie fingen gibt es nicht spektakuläres zu Berichten. Ein paar Unstimmigkeiten mit dem Skipper der zwar per GPS und Seekarte navigieren konnte, aber total unfähig war das Boot über dem georteten Fisch oder einem Steilhang zu positionieren. Ratschläge wurden in der Regel Dankend abgelehnt
Leider gab es noch andere Missstände, die aber nicht einmal von Jörg, dem Deutschen Guide und Betreuer der Anlage behoben werden konnten.
Einige Leute der Gruppe Kamen ständig mit vollen Kisten und voller Stolz in den Filitierraum. Was ja auch eigentlich nicht so schlimm wäre, wären die Kisten nicht mit Kleinköhlern gefüllt gewesen . Häufiges ansprechen darauf von unserer Seite und von Jörg führte nur bei wenigen zur Einsicht.
Ich find es echt schade, dass so eine Fleischmacherei immer noch betrieben wird, denn einige fingen in diesen zwei Wochen original nur zwei Fischarten: Köhler bis max. 40cm und evtl. mal ne Makrele oder mit gaaanz viel Glück nen Dorsch, der in den kleinen Köhlern gestanden hat. Die Ausfuhrbeschränkung wurde von diesen Leuten mit teilweise VIER Kisten pro Person deutlichst überschritten.
Aber alles in Allem war es eine echt super Tour mit z.T. super Leuten. Besonders die sechs, die noch bei uns auf der Bude waren, eine super Truppe!!! Auch wenn ich ihn vergeblich versucht habe beizubringen, dass es nicht „Tut“ heißt, sondern Tüte, mit „e“ und „ü“. Aber das lernen die wohl nie.
An dieser Stelle will ich auch noch mal meinen Eltern für diese Reise danken. Und besonders meinem Vater ohne den die Fahrt nicht halb soviel Spaß gemacht hätte.
Und den Jungs aus Trier die uns Nordlichter mitgenommen haben, obwohl wir nur zwei Leute von den 22 kannten.
Zum Schluss noch einen kleinen Apel an alle Fleischmacher: Nehmt keine untermaßigen Köhler mit nur um eure Kisten voll zu bekommen. Hier nehmt ihr ja auch keine 40er Hechte mit, oder? Es gibt dort genug andere und schmackhaftere Fische.
Ich hoffe Euch hat der etwas länger gewordene Bericht gefallen. Bilder gibt es bald in der Leserbildgallerie.
Grüsse aus Kiel von Tristan