14.07
Wir waren an einem Campingplatz in York, Maine, der direkt am Wasser lag. Bei einem kleinen Rundgang bemerkte ich ein Schild mit den fishing-regulations auf dem vom Striped Bass die Rede war. Ich hatte schon ein bisschen was von diesem Fisch, der in Süß,-, Brack, -und Salzwasser vorkommt, und wusste daher, dass man ihn am besten beim Spinnfischen fängt. Also montierte ich meine 3m lange Spinnrute und begann vom kiesigen Ufer aus zu fischen. Als Köder nahm ich einen Silbernen Effzett-Blinker, der allerdings nach ein paar Würfen hängen blieb. Da es der einzige in seiner Größe war, montierte ich einen kleineren. Nach ca. einer halben Stunde ohne Biss wurde dank der Ebbe eine felsige Landzunge begehbar, die vorher unter Wasser war. Ich ging hinaus, und begann wieder zu fischen. Nach einigen Minuten sah ich dass Fische in 20-30m Entfernung an der Oberfläche raubten. Also warf ich dort hin. Nach ungefähr 10 Minuten bekam ich einen Biss und der Fisch hing. Ich konnte einen 44cm langen Striped Bass landen, und da er unter dem Mindestmaß von 50cm war nach einem Foto releasen.
18.07
Wir fuhren schon um sieben in der Früh weg, um zu einer 1 Meile langen Mole, dem Rockland-Breakwater zu kommen. Ich hatte in einem Führer gelesen, dass man dort Striped Bass und Bluefish fangen könne, und nahm daher meine 3m lange Spinnrute mit. Als ich beim ersten Angler vorbeikam fragte ich ihn ob er schon was gefangen habe. "Seven mackerels". Makrelen gab es hier also. Ich hatte weder die richtige Angel, noch die Richtigen Köder dabei um Makrelen zu fangen. Trotzdem probierte ich es mit dem kleinsten goldenen Effzett-Blinker den ich hatte. Für Makrelen war er meiner ansicht nach aber trotzdem ziemlich groß. Trotzdem fing ich nach fünf Minuten den ersten Fisch.
Die Makrele war zwar nicht groß, vielleicht 20cm, aber da Makrelen ja sehr gut schmecken wurde sie trotzdem entnommen. Nach ein paar Fehlbissen rannte ich dann aber doch zum Wohnmobil und holte eine leichtere Spinnrute und kleinere Köder. Ein länglicher silberner Blinker und davor zwei Bleischrote war jetzt die Montage die zum Erfolg führen sollte. Tat sie auch: Ich fing noch 3 Makrelen derselben Größe, die gegrillt sehr gut geschmeckt haben.
21.07
Wir waren in einem kleinen Campingplatz in Medway, Maine, der direkt am Penobscot-River lag. Eine Süßwasserlizenz für den ganzen Staat hatte ich, also fragte ich den Campingplatzbesitzer welche fische es im Fluss gibt. "Many smallmouthbass and some trout and salmon."
Da ein Lachs ziemlich unwahrscheinlich war kam meine neue Ultraleichte Spinnrute zum Einsatz. Ich ging ein paar Meter am Ufer entlang und begann dann mit einem kleinen Blue Fox-Spinner zu fischen. Nach fünf Minuten hing der erste Fisch: ein kleiner Smallmouthbass von 15cm bog trotz seiner geringen Größe die Rute ordentlich durch.
Vom Ufer tat sich nach diesem Fisch nichts mehr. Also fuhr ich mit meinem Vater mit einem Kanu ein Bisschen stromauf. Dabei schleppte ich einen Rapala-Original Floater (Rapala-Wobbler sind übrigens in den USA saubillig) hinter dem Boot her. Nach einiger Zeit dachte ich mir, dass das keinen Sinn habe, begann einzukurbeln und hatte plötzlich einen Fisch dran, der sich gleich nach dem Biss in die Luft katapultierte. Dieser Smallmouthbass war zwar mit 25cm besser als der vorherige, aber trotzdem kein Großer. Dass es in diesem Fluss größere gibt sollte ich aber am Nächsten Tag bzw. Abend erfahren.
22.07
Wir blieben noch einen Tag auf diesem Campingplatz, und das hat sich auch ausgezahlt.
Gleich nach dem Frühstück montierte ich meine Fliegenrute. Ich wollte die Chance nützen an diesem Fluss, in dem es ziemlich viele Fische gab auch als eher schlechter Fliegenfischer wieder einmal einen Fisch mit der Fliegenrute zu fangen. Ich begab mich auf einen kleinen Steg und begann zu werfen. Ich ließ den Woolly Bugger ein bisschen absinken, und zog ihn dann langsam mit kurzen rucken ein. Beim zweiten Wurf bekam ich einen Biss, der Fisch blieb aber nicht hängen. Nach ein paar weiteren würfen bog sich dann auf einmal die Rute, und der Smallmouthbass sprang aus dem Wasser. War ein schöner Drill.
Der Fisch war 30cm lang.
Dann fuhr ich wieder mit meinem Vater im Kanu stromaufwärts, bis wir eine Insel erreichten. Dort nahm ich meine Fliegenrute und watete bis zu den nächsten Inseln. Dort fing ich auch gleich einen Smallmouthbass von 25cm. Dann sah ich einen kleinen Schwall an der Oberfläche. Ich warf ihn an und bekam einen Biss. Der Fisch war allerdings nicht der erwartete Smallmouthbass, sondern ein Weißfisch, der so ähnlich wie ein Döbel ausschaute.
Beim zurückfahren fing ich dann noch zwei Smallmouthbass.
Als wir wieder beim Campingplatz waren nahm ich mir ein kleines Kajak, und schleppte mit der Fliegenrute und auch mit der Spinnrute und kleinen Wobblern. Auf diese Weise fing ich 4 Smallmouthbass.
Wirklich lustig vom flussabwärts treibenden Boot zu Drillen.
Am Abend begann es zu regnen. Also montierte ich die mittlere Spinnrute mit Grundblei, einem Wurmhaken mit vorgeschaltetem Spinnerblatt und einem Nightcrawler (Tauwurm) als Köder. Als es bereits dunkel war bekam ich einen Biss. Gleich nach dem Anhieb merkte ich, dass dieser Fisch größer sein musste als die bisherigen. War er auch: 37cm.
23.07
Wir waren wieder auf einem Campingplatz, der an einem Fluss, dem Androscoggin River lag. Ich nahm die ultraleichte Spinnrute und machte mich auf den Weg. Zuerst fischte ich unter einer Brücke, was aber nur einen Hänger und den Verlust eines Spinners zur Folge hatte. Also ging ich in die andere Richtung dem Ufer entlang bis ich zu einem großen, ins Wasser gestürzten Baum kam. Ein offensichtlicherer Hotspot. Ich kletterte das Ufer hinunter, und fischte direkt oberhalb des Baumes. Ein paar würfe ins freie Wasser brachten nichts, also war ich näher zum Baum. Direkt unter ihm nahm dann ein guter Smallmouthbass den silbernen Mepps-Spinner, und wollte sofort wieder ins Geäst, was ich zu verhindern versuchte, und es gelang mir auch. Nach einem spannenden Drill konnte ich einen 34cm langen Smallmouthbass landen.
Ich hab noch nie eine Rute gesehen die so durchgebogen war, da ich dem Fisch wegen des Baumes keine Schnur geben durfte.
Später fing ich noch einen 38cm langen Smallmouthbass unter demselben Baum auf einen Rapala-Wobbler.
24.07
Wir waren noch auf dem gleichen Campingplatz. In der Früh brachte uns ein kleiner Bus ein paar Meilen stromaufwärts, von wo wir mit einem Kanu wieder zum Campingplatz zurückfuhren. Die Spinnrute hatte ich natürlich auch dabei. Eigentlich wollte ich eine Brook trout (Bachsaibling) fangen, aber in der ersten Stunde biss gar nichts. Dann kamen wir in einen ruhigeren Flussabschnitt, und ich bekam einen Biss. Endlich! Doch ein Saibling war es leider nicht, sondern wieder ein aitelartiger Weißfisch von ca.20cm.
Diesem folgten noch weitere 3 und zwei Smallmouthbass.
Der kleinere war gerade einen cm größer als der Wobbler auf den er Biss. In einem tiefen Bereich sah ich durch die Polarisationsbrille noch einige sehr große Smallmouthbass bis ca. 50cm, konnte aber leider keinen mehr fangen.
24.07
Wir waren auf einem Campingplatz in New Hampshire, der am Saco River lag. Ein traumhafter Fluss. Er fließt in mehreren unterschiedlich großen Armen durch ein kiesiges Tal. Es gibt tiefe Pools, aber größtenteils ist das Wasser nichteinmal 30cm tief. Da ich keine Lizenz für New Hampshire habe kaufte ich mir für 19$ eine 24 Stundenkarte klingt zwar teuer, ich möchte allerdings nicht wissen wie viel man in Österreich für ein vergleichbares Gewässer zahlen muss. Unter 100¤ geht da sicher nichts. Außerdem gilt die Lizenz für den ganzen Staat. Als ich mit einer Spinn-, und einer Fliegenrute am Fluss stand war es schon 6 Uhr am Abend. Lang hatte ich nicht mehr Zeit, da ich nicht umbedingt in der Dunkelheit im Bärengebiet durch das unwegsame Gelände irren wollte.
Im offenen Wasser bekam ich keinen Biss, und sah auch keine Fische. Dann aber kam ich zu einem tiefen Pool in den das Wasser des Flussaufwärts liegenden flachen Rinners hineinschoss. Zudem hatte sich an einem Baum jede Menge Holz angesammelt. Wenn es hier Bachsaiblinge gibt, dann waren sie hier. Also begann ich mit einem kleinen Spinner zu fischen. Nach wenigen Würfen bekam ich einen Nachläufer, der Saibling war aber eher klein, ca.15cm. Ich warf weiter aber nichts tat sich. Daher montierte ich die Fliegenrute. Eine schwarze Nassfliege sollte den Erfolg bringen. Ich warf in den Einlauf des Pools und ließ die Fliege von der reißenden Strömung zu den Fischen tragen. Dann holte ich die Schnur in Kurzen Zügen ein. Beim zweiten Wurf spürte ich auf einmal einen Widerstand, und tatsächlich, eine brook trout hatte die Fliege genommen. Nachdem ich sie aus der Strömung gezogen hatte, konnte ich sie im seichten Randbereich problemlos landen. Ich habe noch nie einen schöneren Fisch als diesen 26cm langen Bachsaibling gesehen. Perfekt gezeichnet, mit leuchtenden Farben und weißen Flossenrändern. Fotos gibt es leider nicht, weil ich alleine unterwegs war und den Saibling (wie übrigens fast alle Fische in diesem Urlaub) released habe.
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Um 5:15 in der Früh war Treffpunkt mit dem Captain des Bootes, das wir für einen Halbtag (4 Stunden) Inshore-Fischen gechartert hatten. Um halb sechs war das Boot im Wasser und wir fuhren zu den Fangplätzen, Seegraswiesen in manchmal nichteinmal halbmetertiefem Wasser. Als der Captain das erste Mal bei einem dieser Plätze stoppte begann es hell zu werden.
Ich fischte mit einem Popper, mein Vater mit einem Twitchbait. Fischaktivität war da, springende Fische, Fehlbisse und ein, zwei Drillaussteiger. Nach einigen Platzwechseln fing mein Vater den ersten Fische, eine Speckled Trout (Spottet Seatrout) von ca. 20cm. Kurz danach begannen sich die Wolken aufzutürmen und in der Ferne sah man Regenschauer. Also fuhren wir mit Vollgas zurück zur Slipanlage um in den Autos Schutz zu suchen. Als wir dort ankamen waren wir aber schon ziemlich nass. Dann hieß es warten. Nach einer dreiviertel Stunde riss es dann auf und der Regen hörte auf. Wir fuhren wieder los, doch diesmal nicht so weit weg, sondern gleich auf die andere Seite der nächsten Insel, an der das Wasser ein bisschen tiefer war. Bald sah ich einen Fisch, der 3-4 mal neben den schnell geführten Popper biss, und erst beim fünften Versuch hängen blieb. Sofort nahm er einige Meter Schnur. Er kämpfte wirklich stark, aber nach ein paar Minuten kam er zum Boot, und wir sahen dass es ein Ladyfish war. Er wurde gekeschert, von den Haken befreit und nach ein paar Fotos released.
Der Captain sagte man nennt den Ladyfish auch "Poor Men's Tarpon"- der Tarpon der armen Leute, und die beiden Arten sehen sich abgesehen von der Größe wirklich ähnlich.
Ich fing dann noch einen Ladyfish, der mit seinen 20 inch (ca.50cm) ein bisschen größer war als der erste,
und dann meine erste Speckled Trout von ungefähr 35cm.
Danach bekam ich wieder einen Biss, doch der Fisch verhielt sich anders als die Vorherigen. Er machte nicht so schnelle Fluchten, und kam nicht an die Oberfläche. Als er beim Boot war stellte er sich als Bluefish heraus. Leider machte er noch eine letzte Flucht unters Boot, die Rute bog sich durch und die Schnur riss. Shit happens!
Danach hakte ich noch einen Ladyish. Er riss gleich ca.10m Schnur von der Rolle und kämpfte viel besser als die anderen.
Leider verhielt er sich nicht so weil er so groß war, sonder weil er am Rücken fehlgehakt war. Trotz des verlorenen Bluefish war es ein sehr schöner Angeltag. Die Bisse waren alle spektakulär-kein einziger Fisch blieb beim ersten Beißversuch hängen, sondern verfehlte den Köder vorher einige male. Ein Ladyfish nahm den Köder in 10m Entfernung, sprang und ließ den Köder aus. Dies geschah mit solcher Wucht, dass der Popper zwischen meinem Vater und mir durchschoss, und erst auf der anderen Seite des Bootes im Wasser landete
Hier die Homepage des Captains: http://www.captwesrozier.com
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Wir waren auf einer Insel in Florida. Unser Balkon war so nahe am Wasser (ca.5m) das man von dort aus fischen hätte können, und bequem wie ich bin hab ich das auch getan. Mittlere Spinnrute mit Grundblei, 2/0er Haken und Shrimps als Köder. Als dann der erste Fisch biss musste ich mich dann aber doch übers Geländer bequemen. Der Übeltäter, der mich aus meiner Gemütlichen Lage vertrieben hatte war ein 20cm langer Hardheadcatfish. Ihm folgten dann noch 410-15cm lange Gafftopsailcatfish, von denen mich der dritte mit seinen Flossenstacheln so stach, dass ich blutete. Die "Wunde" sieht man noch heute.
Die Fotos von den Fischen sind zum schmeißen. Macht aber nichts, weil ich später noch größere Meerwelse gefangen hab von denen es bessere Fotos gibt.
5.08
Am Abend brachte mich mein Vater zu einem Fishing-Pier. Der Eintritt kostete 2$, und der Geldeinheber sagte, dass heute ein paar Spanish Mackerels gefangen worden wären. Ich suchte mir einen Platz und montierte einen Köder speziell für Spanische Makrelen an die mittlere Spinnrute. Der Köder ist aus Metall, hat die Form eines Rohres, und hat zwei Drillinge wie an einem Wobbler angebracht. Geführt wird er schnell und mit Rucken. Bei den Rucken bricht er abwechselnd nach rechts und links aus. Zwischen Köder und geflochtener Hauptschnur befestigte ich 20-30cm 30lbs Mono, gegen die Scharfen Zähne. Das Wasser rund um den Pier war voller Leben. An der Oberfläche waren riesige Schwärme von Köderfischen, die von unten durch Raubfische und von oben von Pelikanen und anderen Vögeln gejagt wurden. Einmal schwamm mir ein Delfin in die Schnur und ein anderer Angler hakte beim Grundfdischen versehentlich eine riesige Meeresschildkröte am Panzer.
In der ersten Stunde hatte ich keinen Fischkontakt. Auch die anderen Angler fingen nichts. Dann sah ich, dass ein größerer Fisch meinem Köder folgte, aber nicht Zubiss. Eine halbe Stunde später endlich der Biss. Der Anschlag saß, und die Makrele nahm ein paar Meter Schnur. Dann ließ sie sich aber relativ problemlos zum Pier drillen, und ich zog sie dann an der Geflochtenen Leine nach oben. Ich bat einen Passanten ein Foto zu schießen und schenkte den Fisch dann einem anderen Angler, da ich keine Möglichkeit zum Zubereiten hatte.
6.08
Wir waren auf Sanibel Island in derselben Unterbringung wie vor drei Jahren. Ich hatte damals auch schon geangelt, und ein paar Welse im Meer gefangen. Am Abend ging ich zum Strand und warf mit meiner üblichen Montage aus: 14lb Hauptschnur, 40g Birnenblei, Karabiner, 30lb Vorfach, 2/0er Haken und Shrimps als Köder. Der erste Biss ließ nicht lange auf sich warten und ich landete einen ca.30cm langen Hardheadcatfish. Kurz darauf fing ich meinen bisher größten Wels mit 40cm.
Nach einer Essenspause fing ich dann noch einen mit 32, und einen mit 38cm.
Den letzteren auf einen Shrimps-Meeräschenfilet-Cocktail.
Alle 4 Welse released.
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Endlich auf den Keys angekommen übernachteten wir auf Key Largo. Auch dort hatte ich 3 Jahre zuvor schon gefischt. Als erstes ging ich ohne Angeln zum Meer um mich umzuschauen. Im kleinen Hafen sah ich einen kleinen Barrakuda. Den wollte ich natürlich fangen, also holte ich meine Fliegenrute mit Streamer. Als ich zurückkam war der Barrakuda weg, aber 5 Minuten später sah ich den nächsten. Der wollte allerdings nichts von meinem Köder wissen, ließ ihn direkt vor seinem Maul vorbeiziehen und schwamm dann langsam weg. Im Laufe des Tages sah ich noch ein paar Barrakudas, davon einen etwas größeren (ca.75cm), aber keiner wollte beißen. Weder auf Streamer, noch auf Kunstköder oder Köderfische. Im Hafen fing ich einen kleinen Snapper und einen anderen Fisch auf Shrimps.
Als es dunkel wurde, legte ich einen Fischfetzen auf Grund aus. Innerhalb einer Dreiviertelstunde bekam ich 3 Bisse, konnte aber keinen verwerten. Beim vierten Biss fasste der Haken aber doch, und ich konnte einen schönen Snapper von 30-35cm landen.
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Heute war die letzte Chance einen größeren Fisch zu fangen. Meine Vater und ich hatten in Key West ein Boot für einen Halbtag Backbay-Fishing gechartert.
Um neun Uhr gings los. Als der Captain losfuhr streifte er mit dem Boot die Mangroven, sodass sich eine Schnur darin verfing und abriss. Kann ja mal passieren, dachte ich mir. Als er aber gleich darauf in einen Brückenpfeiler hineinfuhr dachte ich mir dass er betrunken sei. Das war aber Gott sei Dank das letzte Missgeschick das ihm passierte. Wir fuhren in offenes, aber nicht sehr tiefes Wasser und ankerten. Ein Sack mit zerhackten Fischstücken wurde über Bord gehängt und dann ging es los. Eine einfachere Naturködermontage als die, die wir benutzten hatte ich noch nie gesehen: 20lb Hauptschnur und ein kurzes Vorfach an das ein kleiner Jigkopf geknotet war. Auf diesen wurden dann halbierte Köderfische oder lebende Shrimps aufgespießt, in die Futterspur ausgeworfen und auf den Grund sinken gelassen. Wir fingen viele Mangrove-, und Yellowtailsnapper, aber keiner größer als 30cm. Nach eineinhalb Stunden sagte der Captain, jeder noch zwei Köder, dann fahren wir woanders hin (natürlich sage er das auf Englisch). Der erste Köder wurde mir vom Haken gefressen. Als ich den letzten halben Köderfisch auswarf stelle ich mich schon aufs weiterfahren ein, doch es kam anders. Nachdem der Köder ca. 10 Sekunden im Wasser war bekam ich wieder einen Biss. Er fühlte sich genauso an wie die letzten zwanzig. Als ich dann aber schnell einkurbelte bog sich die Rute durch.
Irgendetwas hielt den Köder fest und zog dann langsam in die andere Richtung. Ich begann zu Pumpen, und das unbekannte Etwas folgte langsam dem Zug. Da das Wasser nicht sehr Tief war sah ich bald einen großen Schatten.
Der Fisch sah wahrscheinlich das Boot über sich, und nahm langsam zwei, drei Meter Schnur. Als der Captain den Schatten sah sagte er, es handle sich um einen Nurse Shark, also einen Ammenhai. Der Hai fühlte sich an der 20lb Spinnausrüstung ziemlich schwer an, aber nicht sehr kräftig, da er kaum einmal Schnur von der Rolle zog.
Nach fünf bis zehn Minuten war er beim Boot,
mein Vater machte ein paar Bilder, ich berührte den Rücken des Hais (fühlt sich wie Schleifpapier an).
Dann wurde er vom kleinen Jigkopf entfernt, der im Maul des großen Fischs noch kleiner aussah,
und der Hai durfte, ohne dass er einmal das Wasser verlassen musste wieder schwimmen.
Nach diesem Fang, den der Captain auf 50lbs (ca.45kg) und 5 feet (ca.1,5m) schätzte wurde der Anker heraufgezogen und wir fuhren in Richtung einer Mangroveninsel. Wir ankerten knapp vor den Mangroven und warfen unsere Shrimps und Köderfische so knapp wie möglich ans Gehölz. Hauptsächlich fingen wir Mangrove Snapper. Sie waren zwar größer als die von vorher, aber über 35cm war kaum einer. Mein größter war ca. 45-50cm.
So einer zieht schon ganz schön. Man darf ihm aber kaum Schnur geben, weil er sonst sofort wieder unter die schützenden Wurzeln schwimmt. Zum Abschluss des Tages fing ich dann noch einen Redfish (Red Drum) von 22inch (ca.56cm).