So, liebe Leute, das BF-FliFi-Treffen an der Mangfall ist zu Ende!
Drei Tage lang haben wir zusammen gegrillt, Fliegen gebunden, gefachsimpelt und natürlich an zwei Tagen davon intensiv gefischt.
Wer nicht gekommen ist, hat echt was versäumt!
Wir fanden an der Mangfall ideale Bedingungen vor:
Sonnenschein und leichter Westwind bei 20°C Lufttemperatur, klares Wasser bei fallendem Pegel - Salmonidenwetter vom Feinsten.
Hinzu kam, dass in der Mangfall erst vor Kurzem mit stattlichen Regenbogenforellen nachbesetzt wurde - was uns dann auch sehr gute Fänge bescherte.
Doch der Reihe nach.
Am Freitag, dem Anreisetag, feierten wir im Pfarrgarten ein zünftiges Grillfest. Dabei haben wir uns kennen gelernt, und der Altersunterschied spielte keine Rolle.
Spessarträuber, seine Frau und ich sind alle drei Jahrgang 1962; und mit Blubb und Bonefish hatten wir noch zwei Jungs mit an Bord, die sich jeder in unserem Alter als Sohn wünschen könnte.
McEsterer schließlich, der sich uns erst am Samstag anschloss, steht altersmäßig ziemlich dazwischen.
Am Samstagmorgen ging's nach dem Frühstück zeitig los ins Angelzentrum Rosenheim, wo wir Mc Esterer aufsammelten und die Tageskarten kauften. Bei der urlaubsbedingten personnellen Unterbesetzung dort - zur Zeit muss der hollandische Karpfenspezi Marc allein den Laden schmeißen, war das eine z8iemliche Prozedur, die fast eine Stunde dauerte. Doch danach ging's endlich an die Feldollinger Brücke, die die reine Fliegenfischerstrecke von der gemischten Strecke trennt.
Die ganze Truppe: Peter (McEsterer), Sebastian (Bonefish), Gerhard (reverend), Clemens (Spessarträuber) und Fabian (Blubb), der am weitesten angereist war.
Als Spinnfischer wurde unser Youngster nicht gemobbt, wie er befürchtet hatte, auch wird er seinen Eltern erzählen können, dass keine Kinderschänder zugegen waren. Allerdings wird er dem Spinnfischen treu bleiben - trotz heftiger Überredungskünste seitens der "Goaßler". Aber auch dafür - und das mussten unsere beiden jungen Kollegen ebenso wie McEsterer zugeben - an der Mangfall auch dafür eine Wathose brauchen. Sämtliche Watstiefelträger hatten nämlich bald so richtig voll geschöpft.
Überhaupt ist die Mangfall ein Fließgewässer, das man bald in die Knochen kriegt - auch, wenn man mit Wathose unterwegs ist. Die Strömung ist teilweise über Gumpen oder im Hauptwasser dermaßen stark, dass sie auch ein gestandenes Mannsbild wie mich umreißen kann, wenn man einen falschen Tritt macht. Gewässerunkundigen sei dringend geraten, immer auf Sichtweite zueinander zu fischen.
Reverend, McEsterer und Blubb auf dem Weg in den Fluss.
Die glückliche Tatsache des unlängst vorgenommenen Nachbesatzes bescherte vor allem den beiden Spinnfischern (McEsterer hatte bald schon die Fliegenrute weggestellt und sich Bonefish angeschlossen) glänzende Erfolge. Wobbler, Mepps Aglia Long, Twister und Blinker fingen rasch jedem Spinnfischer zwei stattliche Regenbogner, die entnommen wurden. Dann war C&R angesagt, denn jeder Fischer darf pro Angeltag nur drei Fische mitnehmen - und die dritte Entnahme hätte den herrlichen Angeltag viel zu früh beendet.
Blubb sorgte allerdings für die Ehrenrettung der "goaßlnden" Zunft, indem er auf eine selbstgebundene Nymphen - Eigenkreation ebenfalls zwei Regenbogner verhaftete, die freilich nicht seine einzigen Fänge bleiben sollten.
Den beiden alten Herren, Spessarträuber und ich, gingen hingegen am ersten Tag nur knapp maßige und untermaßige Bachforellen aus dem selbsterhaltenden Bestand an die Pheasant-Tails und Bachflohkrebse.
Leider hat meine Digi beim Waten durch die Strömung ein bisschen Feuchtigkeit abgekriegt, sodass das Bild vom Abschluss des Angeltages etwas schummrig wurde.
Leider musste sich McEsterer danach von uns auch schon wieder verabschieden, um nachhaltigem Ärger mit seiner Partnerin zu entgehen.
Er tat es mit einem urbairischen Kommentar über die Angemeldeten und dann doch nicht Erschienenen: "De Hirschn wenn wissat'n, wos Eahna ham entgeh lass'n!"
Wir anderen vier ließen, nachdem der Fang fürs Räuchern eigebeizt und der Saft, in dem wir in unseren Wathosen geschmort sind, unter der Dusche abgewaschen war, den Tag in einem schönen Endorfer Biergarten ausklingen. Dass Watfischen in der Mangfall hungrig macht, zweigte sich an der Mühelosigkleit, mit der wir die riesigen Portionen aus der Küche des Endorfer Weißbräu in uns hineinschaufelten. (Ein Wiener Schnitzel kriegt man dort übrigens für 7,50 ¤).
Am Sonntag ging es dann ein weiteres Mal - diesmal ohne Schreibkram - an die Mangfall. Und wieder wurde gut gefangen. Spessarträuber erwischte zwei stattliche Satzregenbogner. Und Bonfish konnte auf einen Monster-Wooly-Bugger, den ich ihm am Vorabend für seine Spinnrute gebunden hatte, den größten Fisch des Tages verhaften - eine Regenbogenforelle von 38cm.
Auch Blubb war das Fangglück hold; er brachte es auf die höchste Stückzahl. Seine Fische schwimmen alle wieder - trotz seines beeindruckenden Appetits (der Bua is ja aa no im Wachs'n! ) - ist er mit den beiden Regenbognern vom Vortag, die er frisch geräuchert mit nach Hause nehmen konnte, erstmal ausgelastet.
Am frühen Abend hieß es dann Abschied nehmen. Blubb wird erst nach 1.00h wieder zuhause im Breisgau sein. Dann wird er auch bald die Bilder auf seiner Digi ins Forum hochladen. Spessarträuber und Gattin sind inzwischen wohl am Ammersee angekommen.
Wir alle haben unser kleines, aber feines FliFi-Treffen aus vollen Zügen genossen. Spessarträuber hatte die Idee eines Folgetreffens nächstes Jahr im Mai im Hochspessart. Vielleicht haben ja nun einige Lust drauf bekommen.
Die Mangfall aber hat uns Fünf ganz sicher auch nicht zum letzten Mal gesehen.