Nationalfeiertag am Schliersee

  • Heute mussten wir Deutschen nicht zur Arbeit. 16 Jahre einig Vaterland - dazu herrlichster Altweibersommer mit Föhnwetter und 20° C Lufttemperatur. Da stand für Helmut, seine Tochter Angela, Holzwurmkarl, Christoph und mich (Gerhard alias Reverend) fest, was wir tun würden: dem Schliersee einen gemeinsamen Besuch abstatten.
    Dieser Seeforellensee im Bayerischen Oberland bietet ja auch noch nach dem Beginn der Forellen - und Saiblingsschonzeit eine hervorragende Angelei, und zwar nunmehr auf Renke (Felchen), Hecht, Zander, Aal und Friedfische. Uns hatten es speziell die ersten beiden Arten angetan.


    Zunächst führt Helmut unsere drei Bootsbesatzungen an den ersten Renkenhotspot nahe der Insel Wörth:

    Hier warfen wir unsere Hegenenruten aus - jeder eine mit dem "bayerischen Schwimmersystem" und eine Heberute, jeweils mit einer 3er-Hegene bestückt. Wir erwischten die Renken noch kurz am Spot, Helmut und Karl landeten jeweils eine untermaßige - dann war Funkstille - bis auf einen Biss an Helmuts Stuckirute. Offensichtlich ein richtig großer Fisch, der aber leider - und nicht ihne SChnursalat zu hinterlassen - wieder abkam.


    Gegen Mittag hatten wir dann erstmal genug vom Hegenenfischen und beschlossen, mit Blinkerrute und Schlepprute den Hechten einen Besuch abzustatten, die in einem Salmonidensee wie dem Schliersee weder Schonmaß noch Schonzeit haben und auch sonst keiner Fangbeschränkung unterliegen.
    Helmut suchte systematisch mit einem Spinner das Westufer ab. Ich überholte ihn mit einem geschleppten Wobbler in Forellendekor und hörte ihn im Vorbeifahren noch zu mir sagen: "Mensch, da miassatn's doch herinnad steh, de Hecht." Da rummste es auch schon in meiner Rute.
    Nach kurzem Kampf konnte ich einen 51cm - Hecht landen:



    Holzwurmkarl und Christoph blinkerten derweil das Westufer in entgegengesetzte Richtung ab. Nachdem uns allen schließlich fast die Arme abfielen (ich hatte rudernderweise das gesamte Westufer abgeschleppt, die anderen geworfen und geworfen und geworfen), führte uns Helmut zu einem weiteren Renkenhotspot mit 20m Wassertiefe.



    In der Drift des nun stärker wehenden Nordwestwindes hatten wir alle irgendwie mit unseren Bootsankern zu kämpfen. Ich focht derweil noch einen anderen Kampf mit dem Hegenenschwimmer aus, da die Struktur des Grundes doch recht abwechslungsreich zu sein schien. Und bevor der Schwimmer endlich optimal eingestellt war, hatte sich ein 31cm -Renke eine der Nymphen geschnappt. Damit waren auch die belustigten Kommentare vom Holzwurmkarl schlagartig vorbei, denn er hatte endlich die Effektivität meines eigenen Systems erkannt.



    Es gingen uns noch einige untermaßige Renken an die Nymphen, und darüber war es später Nachmittag geworden - entgegen allen Wettervorhersagen immer noch unter herrlichstem Altweibersommerwetter. Wir beschlossen, den Angeltag mit einer Abschlussblinkerrunde ausklingen zu lassen.



    Es war ein wunderschöner Feiertag - auch wenn nicht allzu viele Fänge zu verzeichnen waren. Und unter gleichgesinnten Angelverrückten fällt auch die deutsche Einheit nicht schwer. ;)
    Übrigens: Jetzt, wo ich längst wieder zuhause bin, die Fänge küchenfertig im Kühlschrank und das Angelgerät wieder im Keller verstaut sind, hat der Wetterbericht doch noch recht behalten. Es regnet und ist kalt geworden. Es wäre eine Sünde gewesen, diesen geschenkten Tag nicht so zu nutzen, wie wir fünf es getan haben. Ein herzlicher Dank an Helmut für die Organisation und das Guiding.
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    Don't buy a fly - just tie!

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