Attacken auf Futterkörbe

  • Hallo Matthias,


    unter welchen Bedingungen und mit welchem Gerät hast du geangelt?


    Ich habe vergleichbare Erfahrungen mehrmals mit großen Döbeln am Fluss gemacht. Die nehmen einfach den ganzen Korb ins Maul und schütteln ihn leer. Dann spucken sie ihn wieder aus.
    Auf Sicht war das wunderbar zu beobachten. Ich benutze meist diese birnenförmigen Plastikkörbe mit Blei an einem Ende.
    Geholfen habe ich mir mit dem Umstieg auf einen großen Köder (fast so groß wie der Futterkorb) aus dem Futter (mit ein paar Briesen Madenbinder verfestigt), gefischt am Blei statt am Korb.
    In einem Fall habe ich mit zermatschtem Weißbrot im Korb gefischt, und dann als Köder einfach eine 5 cm Brotflocke verwendet.
    Bei so großen Ködern muss der Haken natürlich entsprechend groß sein, die Spitze sollte auf jeden Fall aus dem Köder schauen.
    Notfalls kann man sich z.B. behelfen indem man den Großköder um das Blei anbringt (geht gut mit dem Madenbinder-Teig), vor dem Blei einen kleinen Seitenarm an die Hauptschnur knüpft, und den Haken seitlich so in den Köder dreht, dass die Spitze frei liegt.


    Vor ein paar Jahren habe ich einen Artikel (ich glaube von Fred Taylor, könnte im Blinker gewesen sein) gelesen, in dem solche Attacken, ebenfalls von großen Döbeln, auf Madenkörbchen beschrieben wurden.
    Auch in diesem Fall nahmen die Döbel den Korb einfach ins Maul, und schüttelten so lange bis die meisten Maden durch die Löcher im Korb in ihrem Maul verschwunden waren.
    Der Autor behalf sich wie folgt:
    Der hat wie von mir beschrieben über dem Korb einen kurzen Seitenarm an die Hauptschnur geknotet, und den Haken (ohne Beköderung) mit dem Blättchen unter den Deckel des Futterkorbes geklemmt.
    Anscheinend hatte der damit schöne Erfolge.


    Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch Barben solche Aktionen veranstalten.


    Ein anderes Mal hatte ich einen (vermutlich) Hechtbiss auf den Futterkorb.
    Der Korb klatschte aufs Wasser, war noch mitten im Absinken, als ich einen heftigen Biss bekam und mir in Sekundenschnelle 10 bis 15 Meter Schnur von der Rolle gerissen wurden.
    Dann war der Spuk vorbei, mein Gegner hatte den Korb wieder ausgespuckt.


    Grüße,
    Manfred

  • Hallo,
    danke für die schnelle Antwort. Ich habe mit einer Feeder Rute an meinem Vereinssee geangelt. Dort gibt es keine Döbel und natürlich auch keine Barben. Es war so das ich kurz nach dem einwerfen immer kurze Zupfer an der Rutenspitze beobachten konnte. Da nach ca. 5 Minuten wieder alles ruhig war nehme ich an, dass kleine Fische immer wieder den Futterkorb( einen aus Draht ) attackiert haben.

  • Für Fluchtmontagen gilt das auch noch als normal. Beim Feedern sind 60-80 cm ein gute Standardmaß. Manchmal helfen aber nur Veränderungen der Vorfachlänge, um überhaupt zu Potte zu kommen. Ich habe schon mit 10 cm und auch mit 150 cm gefischt. Ganz abhängig von der Situation.

  • Karpfen, Hartmais, Haarmontage - da habe ich, offensichtlich falsch, gefolgert, dass Du mit Festbleien meinst. Ist ja auch nicht so ganz falsch, da man dem o.g. Problem auch recht gut mit "The Method" begegenen kann.


    Für Futterkorbmontagen mit so kurzen Vorfächern ist mit allerdings die Schwingspitze lieber als der Quiver. So es denn die Verhältnisse (Wind, Strömung) zulassen.

  • Hallo,
    da gebe ich andal recht. Einfach mal den Inhalt des Futterkorbs anködern. (evtl. das Futter mit Madenbinder zum Teig machen).


    Andere Möglichkeiten:


    -Du hattest einfach eine gut besuchte Futterstelle. Dann gibt es ständige
    Schnurberührung durch irgendwelche Fische.


    -Es waren Kleinstfische am Werk, die nicht mal mit einer Made fertigwerden. Ich hab mal ein winziges Rotauge gefangen. Das Tierchen hatte sich an einer einzelnen Made so übernommen, dass es den halb verschlucketen Köder nicht wieder ausspucken konnte. Der Haken befand sich am anderen Ende, sprich außerhalb des Mauls.


    -Du hattest besonders vorsichtige Gegner. Wie Andal schreibt ist dann ein längeres Vorfach zu empfehlen. 1,5 bis 2 Meter können durchaus nötig sein. Manche Karpfen und Schleien sind regelrechte Köderanalyse-Profis: Da wird der Köder über größere Entfernung angesaugt, um zu prüfen ob die Sache nicht durch ein Vorfach angekettet ist. Da wird die ganze Futterwolke mit einem Wasserschwall hochgeblasen. Was liegen bleibt wird nicht gefressen. Der Köder wird vorsichtig zwischen die Lippen oder ins Maul genommen und befühlt, dann schwimmt man ein Stück, und bei der leichtesten Irritation wird das Ding sofort ausgespuckt.
    Soche langen Vorfächer haben noch einen anderen Effekt: Der Köder wird nicht vom Korb auf den Boden gerissen, sondern sinkt langsam ab. "Vorsichtige Fische" stehen oft einfach im Mittelwasser und warten auf die Köderwolke von oben (z.B. wenn das Futter zu locker ist und gleich beim Aufprall herausfällt.) Der langsam sinkende Köder ist viel länger im Blickfeld der Fische.


    -Das Vorfach hatte sich am Korb verfangen, und die beißenden Fische hatten gegen zu großen Widerstand zu kämpfen.


    Ob die Fische am Futterkorb statt am Haken arbeiten lässt sich einfach prüfen: Blei statt Korb montieren, und sehen wie sich die Sache entwickelt.


    Wenn sich die Korb-Bisse bestätigen sollte der Köder auf jeden Fall dem Korbinhalt angeglichen werden.
    Geht das gezupfte weiter: Längeres Vorfach. Wenn das auch nichts hilft: Kleinerer Haken + kleinerer Köder.
    Eine Made am 16er ist aber fast nicht zu unterbieten.
    Wie hast du die Made angeködert? War die Spitze frei? Hast du versucht die Zupfer anzuschlagen? Evtl. hast du den Kleinfischen das Ding einfach wieder aus dem Maul gerissen.


    Wenn die Fisch so zickig sind hiflt nur experimentieren.


    Gruß,
    Manfred

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