Mutter und Sohn
Am So. hatte ich es den Kollegen ja schon vorgemacht! Ich war um 8 Uhr am Wasser und fing im Laufe des Vormittags 2 maßige Hechte und einen 48cm Döbel auf Wobbler (Mann's 1- in Crawfish),für unser Gewässer ein sehr gutes Ergebnis! Meine beiden Kollegen,sie kamen etwas später,da hatte ich schon einen Hecht und den Döbel,fingen nichts!
„Morgenstund hat Gold im Mund“
Also kurz entschlossen verzichtete ich auf die Halloweenparty Dienstagabend und ging stattdessen früh ins Bett um mittwoch morgen wieder um 8 Uhr am Wasser zu sein.Gesagt getan,Rucksack mit dem Allernötigstem,Kescher und Rute geschnappt und los geht’s an den Fluss.Mein Hausgewässer ist ein recht flacher Fluss,teilweise recht verkrautet,größtenteils nichtmal einen Meter tief und beherbergt eher wenig Hechte,die bisher bei mir und meinen beiden Angelkollegen die 65cm Marke noch nicht überschritten,das lag aber sicher nicht an uns,sondern einfach an dem Bestand.
Leider kam es etwas verfrüht zu dem Kälteeinbruch und es war recht kalt geworden! Nicht gerade angenehm,aber mit Fleece- und Winterjacke,Skihose und Fahrradhandschuhen für die Hände ist es ok.Fahrradhandschuhe(Fingerlinge) deshalb,weil beim Spinnfischen die Finger ja frei bleiben sollten um besser hantieren zu können.Am Wasser angekommen erstmal eine Enttäuschung;kalter Wind macht die Sache nicht gerade angenehmer.Erstmal fischte ich mit meinem 1- die Stellen ab,an denen ich am Sonntag Erfolg hatte.Nichts...
Auch ein Köderwechsel brachte keine Besserung.Gegen 11 Uhr ,auf dem Rückweg am Wasser entlang,denn um 12 gibt’s zuhause essen,machte ich mir ein paar Gedanken:
Z.B. über das was am wichtigsten beim Fischen besonderst Spinnfischen ist.Vertrauen in den Köder! Das man weiterfischt,auch wenn es mal nicht so gut läuft,auch wenn die Bedingungen nicht so gut aussehen,denn jederzeit kann ein guter Fisch beißen und so ein 70iger oder sogar ein 80iger,das wär doch was!....
Ok,also noch ein bisschen weiterfischen! Ich komme an eine sehr flache Stelle ,an der ich nicht wirklich einen Fisch vermutete,trotzdem warf ich einige Male meinen 1- aus ( „man kann es ja mal probieren“).Toll,der Wurf war ein kleines bisschen zu stark und statt im Wasser zu landen,landet der Köder im Baum am anderem Ufer! Zu allem Überfluss ist dieses Ufer aufgrund einer Felswand nicht begehbar und die Chancen den Köder,nachdem unter heftigem Zug das 15lbs Stahlgeflecht riss,wiederzubekommen sanken gegen 0...Schade,aber gottseidank habe ich von dem 1- noch so 5-6 weitere
Total demutiviert montiere ich ein neues Stahlvorfach und einen meiner Favouriten! Einen Mepps Spinner in Größe 4,der Clou daran: der Drilling ist entfernt und durch einen weißen Hechtstreamer ersetzt! Dieses Gespann verhalf mir ein paar Stellen weiter zu einem schönen 800g Barsch! Los geht’s,dort werde ich die letzten Würfe machen und danach den Weg nachhause antreten.Gesagt getan,an der Stelle angekommen bekam ich direkt einen Biss! Direkt wunderte ich mich mit welcher Leichtigkeit der Fisch Schnurr abzog,erst dachte ich daran, das die Bremse zuweit aufgedreht war,stellte dann aber das Gegenteil fest;ziemlich zugedreht,wie immer...
Direkt folgte eine weitere Flucht und die nächste....
Dank Polarisationsbrille sah ich schon von weitem die aufblinkende Flanke dieses Kerls! Ein Hecht und kein schlechter! Nach minutenlangem Drill kam der Hecht langsam in Ufernähe,erst wollte ich eine Handlandung versuchen,zog dann aber zur Sicherheit den Kescher vor,ausserdem hängt an dem Köder eh nur ein Einzelhaken und ich muss nicht befürchten,dass sich irgendwelche Drillinge im Netz verknuddeln und ich dann Probleme beim Hakenlösen kriege!Dann lag die Dame vor mir! Boaaahh,ist das ein Fisch! Mein größter Hecht bisher! Das Maßband zeigt ziemlich genau 90cm! Schnell 2 Bilder gemacht und dann darf sie wieder schwimmen!Das kleine Loch im Keschernetz musste die Dame zu allem Überfluss auchnoch komplett aufreißen,die nächste Investition ist aufjedenfall ein neuer,größerer Kescher! Die Handschuhe waren mir in dem Moment total egal (der Fisch geht vor) ,also einfach Hände im kalten Wasser nassmachen und den Fisch released,dieser war auch noch gut bei Kräften und verabschiedete sich direkt mit einem Schwanzschlag! Wow,was ein Erlebnis!
Jetzt aber schnell nachhause,auf dem Rückweg machte ich noch ein paar Würfe an einer anderen Stelle und fing prompt noch einen kleinen untermaßigen,der direkt vor meinen Füßen biss und mich mit seinen wilden Sprüngen beeindruckte! „Aha,der Sohnemann ist also auch da“ ,Rutenspitze runter,Bremse auf und dann war auch schon Schluss mit der Springerei.Schnell gelandet und noch im Wasser abgehakt wurde er dann mit dem Satz „Schick mal deinen Vater vorbei,der fehlt mir noch!“entlassen.