Begegnung anderer Art und folgender Operation Großhecht

  • Hi @ all,


    Montag war es endlich so weit, Urlaubsanfang und natürlich ging es an die Lahn zum Angeln (die leider immer noch viel zu niedrig und kristalklar ist)


    An einer flachen strömenden Stelle hatte ich zunächst auf einen 8er Kopyto mehrere große Barsche als Nachläufer beobachtet. Schnell auf einen 5er Kopyto gewechselt, die gleiche Bahn geworfen, absinken lassen, 2-3 mal angejiggt und Biß. Ich merkte sofort, daß das ein besserer Barsch ist und wirklich, im glasklaren flachen Wasser vor mir tobte ein ca. 40er Barsch.
    Leider gelang es ihm aber, noch bevor ich wegen der hohen Uferböschung den Kescher ausgelappt hatte, sich vom Haken zu befreien und weitere Würfe brachten nichts mehr ein, der hatte seine Kollegen bestimmt schon gewarnt...
    Du Idiot sprach ich zu mir, den Kescher hättest auch vorher schon startklar machen können!


    Egal, vorbei ist vorbei, wieder den 8er Kopyto in goldperl kristall glitter angehängt, ein gutes Stück weitergelaufen um an tiefes Wasser zu kommen und weitergejiggt.
    Einige wenige Würfe weiter bekam ich auf voolle Distanz am gegenüberliegenden Ufer einen Biß, der Anschlag saß, Widerstand war nicht groß und ich dachte an einen mittleren Barsch oder Hechtschniepel, als ich den Fisch an mein Ufer kurbelte. Ca. 6-7 Meter vor miraber gab es urplötzlich einen richtigen Schlag in die Rute und gleichzeitig schraubte sich ein Monster von Hecht in voller Länge aus dem Wasser, schüttelte dabei wütend den Kopf hin und her und der Gufi flog mir um die Ohren.
    Ein riesiger Klatscher, als der Hecht wieder auf dem Wasser aufkam und weg war er.
    Ich stand nur noch staunend und total erschrocken am Ufer, kurbelte den total zerfetzten Gufi ein und überlegte, was da jetzt überhaupt passiert war.
    Ich bin mir selbst nicht sicher, entweder ich hatte den Hecht von Anfang an am Haken und er ist nur einfach mit bis an mein Ufer herangeschwommen um mich in Sicherheit zu wiegen und hat mich damit voll geleimt oder aber er schnappte sich den kleineren Fisch von meinem Haken, den ich einfach herankurbelte, irgendwie ging das alles zu schnell für mich
    Sicher ist nur, das das mit Abstand der größte Hecht war, den ich je in der Lahn gesehen habe, ich schätze ihn auf bestimmt 1,20 Meter und wäre damit auch mein 1. Meterhecht gewesen... :roll:


    Natürlich zog ich in den nächsten 2 Stunden bis zum dunkelwerden alles dort durch das Wasser, was die Köderbox hergab, aber irgendwie wollte der Hecht nicht mehr. Allerdings gebe ich natürlich nicht so schnell auf, ich weiß ja nun wo er wohnt.
    Kurz vor Schluß bekam ich dann weiter flußaufwärts doch noch einen guten Biß, den Kopfstößen nach zu urteilen könnte das ein guter Zander gewesen sein, aber da ich an diesem Tag die Seuche fest gepachtet hatte, ging auch dieser Fisch verloren... :cry:


    Nachdem ich Dienstag leider andere Verpflichtungen hatte, sollte es heute dem Hechtmonster von vorgestern auf die Schuppen gehen...


    Gegen 12.30 Uhr schlug ich an besagter Angelstrecke auf und machte mich sogleich munter fröhlich frei ans Wasser. Leider war die Lahn noch weiter gesunken und eine grell scheinende Sonne ließ nichts gutes erahnen. Zudem blies ein recht starker böiger Wind, was die Köderführung nicht gerade vereinfachen sollte.


    Nichtsdestotrotze habe ich erst mal den Bereich mit kleinen Kopytos abgefischt, wo ich vorgestern den großen Barsch verlor, doch leider ohne jeglichen Erfolg.
    Also gleich weiter zur Wohnung des Hechtmonsters und fleißig die verschiedensten Köder durchgeleiert, angefangen von kleinen Gufis bis hin zu 23er Gummilatschen und diverse Wobbler, wobei ich mich in der Größe von Klein nach Groß hochgearbeitet hatte.


    Es sollte ungefähr 2 Stunden dauern, da sah ich durch meine Polbrille, wie ein guter ca. 80er Hecht meinem 23er bis an das Ufer hinterherschwamm, zwar nicht die erhoffte Oma aber immerhin ein echt sehenwerter Fisch. Leider ließ er sich nicht dazu bewegen, den Shad noch zu attackieren, also eine Zigarette geraucht und den Platz erneut systematisch abgefischt. Dabei gingen mir dann kurz hintereinander meine letzten beiden 23er Latschen durch Hänger flöten, der Hecht wollte scheinbar auch nicht mehr.


    Also war ein Platzwechsel angesagt, erzwingen kann man nichts und so begab ich mich stromauf auf Wanderschaft, die Stelle werde ich trotz allem in meinem Urlaub noch desöfteren besuchen...


    An einem neuen Hotspot angekommen wechselte ich auf eine 12cm Sandra in silber-glitter mit rotem Rücken und warf eine mir bekannte Vertiefung im sonst flachen Wasser an.
    Schon beim 2. mal anjiggen bekam ich einen kräftigen Biß und nach kurzem Drill konnte ich diesen knapp 60er Hecht landen.



    Der Bann schien nun endlich gebrochen, der 1. Urlaubshecht gefangen und ich graste das nähere Umfeld weiter ab.
    Ca. 10 Minuten später der nächste heftige Biß, dieses Mal auf einen 13 cm langen Spro Fibertail Shad. Dieses Mal schien es ein besserer Hecht zu sein, doch urplötzlich wurde die Schnur schlaff und ich konnte nur noch einen total zerfetzten Gufi einleiern, so ein Schiet :roll:


    50 Meter weiter an einer abfallenden Kante kam dann auf einen neu aufgezogenen Spro-Shad der nächste Biß, irgendwie schienen die nun alle auf einmal Hunger zu haben und ein gut 50er Hecht kam für ein kurzes Bildchen aus dem Wasser...



    Ich wechselte dann an eine andere Stelle und versuchte mein Glück mit nem 8er Kopyto, hier gab es früher immer Barsche.
    Doch diese wollten scheinbar nicht, dafür gabs wieder mal einen Hecht, wenn auch einer aus der Kathegorie Schniepel...



    Selbe Stelle, 3 Würfe später ein kräftiger Fehlbiß,. Nochmal die gleiche Bahn durchgefischt sah ich einen Schatten bis ans Ufer folgen.
    Den Gufi durchsacken lassen bis auf den Boden, der Hecht stand mit zitternden Brustflossen ca. 20 cm vor dem Gufi in nur noch ca. 50 cm tiefen Wasser. Den Gufi etwas angelupft, der Hecht schob sich noch näher dran, Abstand nur noch höchstens 10 cm. Nun den Gufi auf der Stelle leicht bewegt, der Hecht schoß ansatzlos drauf, ich sah plötzlich nur noch den Hecht, keinen Gufi mehr.
    Also Anschlag und ab ging die Post im Uferbereich an ganz kurzer Schnur.
    Schnell die Bremse etwas geöffnet und schon schoß der Hecht, der eben noch die Wasseroberfläche schaumig schlug in einer Flucht ins tiefe Wasser. Ein paar Fluchten später war es soweit, per Handlandung kam dieser wunderschön gezeichnete und 75 cm lange Hecht per Kiemengriff aufs Trockene:



    Zwar nicht das erhoffte Hechtmonster, aber der Urlaub ist ja noch lang und ich habe Zeit... :)


    Danach hatte ich einige Meter weiter gleich im nächsten Wurf einen Hammerbiß, nach dem folgenden Anschlag zog ich nurmehr die lehre Schnur ein, selbst das Stahvorfach war komplett verschwunden :?
    Danach gabs noch einen ca. 30er Schniepel, der sich glücklichweise am Ufer selbst ausklinkte und dann war es auch schon stockdunkel, also Zeit für die Heimfahrt.


    Zwar gab es heute nicht die erhoffte Hechtgranate, dafür aber war es ein sehr kurzweiliges Fischen mit 4 gefangenen Hechten, dazu noch Nachläufer und Drillaussteiger, was will man mehr :?:


    An dem Monsterhecht bleibe ich natürlich drann, fest versprochen und wenn ich den kriege, werdet ihr es sicher erfahren... :!:

  • Wow wirklich netter Bericht und schöne Fotos.


    Ich beneide dich wirklich das du mit den Gufis soviel fängst , alle meine bisherigen Versuche mit den Dingern endeten in Nullnummern...


    Ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg und hoffe ich bekomme hier dieses Jahr noch die Fotos vom Monsterhecht zu sehen!


    mfg Kalle

  • Ein dickes Petri von mir! :)
    Es wird wirklich mal wieder Zeit das ich auch mal wieder zum Angeln komme.
    Vielleicht wird´s ja bald mal wieder klappen, dann komme ich Dich an der Lahn besuchen.


    MFG... Udo

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