• Ich weiß net genau, ob des jetzt zu Köder&Futter kommt, stells mal hier rein.


    Also, folgendes Problem: Um meine Gummis noch verführerischer zu machen, möchte ich sie mit Lockstoff behandeln. Dafür wollte ich mit Knoblauch arbeiten.
    Soll ich einfach nur die Köder mit der Knolle einreiben, oder soll ich eine Lösung herstellen, zum einsrühen. Wenn ja, wieviel Wasser, oder wieviel andere Stoffe benötige ich.
    Danke schon mal jetzt für Antworten.

  • Einen Gummifisch mit Lockstoff besprühen?
    Und dann auchnoch mit Knoblauch?



    Ich glaube nicht,dass das etwas bringt! Die meisten Raubfische gehen beim Beutefang ja auch nicht nach dem Geruch sondern jagen mit den Augen und manche mit dem Seitenlinienorgan.


    Knoblauch ist ja ausserdem nicht gerade der klassische Geruch eines Beutefischs :roll:

  • Aber der Zander geht fast ausschließlich nach geruch!!
    Hab ich in der Fischerprüfung gelernt!!!
    Und mit Knoblauch einreiben geht doch!!!
    Hab schon viel darüber gelesen!!!
    Stuffel des is für unser Wettangeln oder?

  • Zitat von Big Angler

    Aber der Zander geht fast ausschließlich nach geruch!!


    Aha ... !?
    Dann sind die Fangerfolge mit Erfolgsköder "Twister & Co" wohl Zufallsfänge


    Könnte es sein, dass Du das mit dem Aal verwechselt hast? 8)


    Gruß,
    Peter

  • Zitat

    Die meisten Raubfische gehen beim Beutefang ja auch nicht nach dem Geruch sondern jagen mit den Augen und manche mit dem Seitenlinienorgan.


    Das ist ein Irrtum. Hecht, Zander, Barsch & Co. gehen sehr wohl auch nach dem Geruchssinn! Vorige Woche erst erzählte mir ein Fischzüchter, der selbst auch heftigst angelt und eine kleine Angler-Pension betreibt, dass einer seiner Gäste mit Heringsstücken an der Posenmontage (!) Großhecht gefangen hat. Die Story klingt zwar abenteuerlich, ist aber absolut glaubwürdig.
    Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, beißunwillige Zander mit einem kleinen Stückchen Barsch-Filet (fingernagelgroß), das ich zusätzlich zum Twister auf den Jighaken gesteckt hatte, doch noch zum Biss zu verführen.
    Knofi habe ich noch nicht ausprobiert, aber schon viel drüber gehört. Ich würde die Gummis zusammen mit geriebenem bzw. zerquetschtem Knofi über Nacht in eine Plastiktüte o.ä. geben.
    Michael

  • Deswegen schrieb ich ja "beim jagen"...


    Ich glaube kaum ,dass sie sich den Kunstköder erriechen wenn der mal schnell vorbeigezogen wird!



    Ok,wenn man ein Fischfilet am Grund entlangzupft dann ist das ein bissel was anderes.
    Beim Naturköderfischen ist es sowieso klar,dass da der Räuber der Nase nach geht! Wenn ein Köfi am Grund liegt hat der Fisch auch genug Zeit! Der Köfi haut ja nicht ab...



    Zum Thema Knofi:
    Mir fällt ein,ich hab so "Bass Softbaits" aus den USA ,die sind gesalzen und riechen so ein bissel komisch (könnte Knoblauch sein)

  • Zitat

    Stuffel des is für unser Wettangeln oder?


    Jep.


    An die anderen: Also sollte ich die Köder nur einreiben, nicht flüssig besprühen. Hinterlässt das unangenehme Gerüche, oder richt das dann nicht so stark ? Ich will ja auch nicht jedesmal fast :Q__ wenn ich meine Kunstköderbox öffne :D

  • Jeder Raubfisch findet und fängt seine Beute aus einem Mix an Sinnesorganen.


    Auge, Nase, Seitenlinie, etc., werden von jedweder Art in unterschiedlicher Gewichtung zum Einsatz gebracht.


    Wenn der Zander, so wie Du schriebst ausschliesslich nach dem Geruchsinn jagen würde
    wäre ein geführter Kunstköder absolut wirkungslos.
    Dass dem nicht so ist beweisen die Fangerfolge - OK?


    Die Betonung liegt bei auch, so wie Michael schrieb.
    Wenn die Reize des Kunstköders (Bewegung und Druckwelle) den Zander nicht zum Biss verleiten
    dann würde ein zusätzlicher Lockstoff das Blatt eventuell noch wenden können.


    Gruß,
    Peter

  • Zitat

    Ich glaube kaum ,dass sie sich den Kunstköder erriechen wenn der mal schnell vorbeigezogen wird!


    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Barsche "aktiv" riechen können, also fähig sind, gewissermaßen "zu schnüffeln" ;) .
    Für Zander sollte das adäquat gelten, da beide Arten eng verwandt sind.
    Das mit dem "wenn der mal schnell vorbeigezogen wird" solltest Du vielleicht nochmal überdenken: Hast Du Dich noch nie rein reflexartig umgedreht, wenn eine Parfümwolke an Dir vorbeiflog - und Du das Mädel visuell gar nicht wahrgenommen hattest???
    ;) ;) ;)
    Fische sind schließlich auch nur Menschen :lol: :lol: :lol:
    Michael

  • Die Sache mit dem Geruch hat Michi schon ganz richtig dargestellt. Das Wörtchen "auch" ist hier auch ein Schlüssel. :)
    Will jetzt aber mal'n büschen Bio reinbringen, da ich das Privileg hatte, ein paar wissenschaftliche Arbeiten zum Thema gustatorisch-olfaktorisches System bei Fischen zu lesen - so heißt das Geschmacks-Geruchssystem der Fische im Fach-Chinesisch. Der Geruch spielt bei den Fischen nämlich eine so entscheidende Rolle, dass es Wissenschaftler in Übersee gibt, die bereits von gustatorisch-olfaktorischer Intelligenz reden. :kugel
    Für uns als Angler ist nur wichtig:
    1. Fische erkennen über Geruch/Geschmack (das trennt man bei ihnen nicht) potentielle Beute. Wenn ein bestimmter Geruch/Geschmack einmal in ihrem Gehirn mit positiver Erfahrung (Fressen) verkoppelt ist, wird der Fisch auf diesen Geruch immer wieder genauso (fressenwollen) reagieren.
    2. Auf die gleiche Weise werden auch Negativ-Erfahrungen abgespeichert. Schwarzbarsche lernen so beispielsweise, bestimmte Krötenlarven (Kaulquappen) nicht zu fressen: einmal davon schlecht geworden und gekotzt - also nie wieder fressen wollen, was genauso riecht.
    3. Fische haben keinen Eltern, die ihnen sagen: friß dies nicht, friß das nicht. Sie müssen selbst lernen - nach dem Versuch-und-Erfolg-System. Kommt ein neuer Geruch in Gestalt einer potentiellen Beute daher, wird er erstmal "fressversucht". Tun danach die Zähne weh, ist der neue Geschmack als negativ abgespeichert und wird künftig gemieden. So lernen Räuber in Angelseen beispielsweise, weichermacherausdünstende Gummiköder zu vermeiden: stinkt soundso - hat weh getan - friß nie wieder! Kommt ein Knoblauchgummifisch daher, dann reagiert der Räuber so: riecht neu - kennste nicht - probier mal. Sitzt der Anhieb dann, freut sich der Angler über einen hundertprozentigen, neuen Super-Lockstoff... :badgrin:
    Grundsätzlich ist es so, dass Fische viel, viel besser riechen als Menschen: Was uns nur als flüchtiger Hauch eines Aromas vorkommt, ist für die Fische so etwas wie eine sechsspurige Duft-Autobahn. Wasser ist als Trägermedium für Düfte und Gerüche viel besser geeignet als die Luft. Fische orten daher ihre Futtertiere über deren Ausdünstungen. Nur ein Beispiel: die Arctic flounder findet die Atemöffnungen der im Sand vergrabenen Muscheln über die im Atemwasser der Muscheln gelösten Aminosäuren und beißt dann zielgerichtet diese Atemöffnungen ab. Sehen kann sie sie ja nicht - wegen im Sand vergraben und so. :!:
    Anderes Beispiel: Pazifik-Lachse reagieren mit Feindvermeidungsverhalten, wenn stromauf ein Bär im Wasser steht. Sie sehen ihn nicht, reagieren aber auf seine Körperausdünstungen, die sich in soundsoviel hundert Liter Wasser pro Minute verdünnen. :!:
    Last, but not least: Regenbogenforellen fressen doppelt so viel wie normal, wenn das ihnen gereichte Futter mit einem Aminosäure-Cocktail vermischt wird, der bei ihnen das Geruchs-Geschmacks-Signal: "Super lecker - ohne Rücksicht auf Verluste unbedingt fressen" auslöst. Diese Mischung wurde bereits entdeckt, wird in der Forellenmast eingesetzt und ist auch in verschiedenen Forellenteigen drin... :!:
    Um aufs Angeln zurückzukommen: Verschiedene Köder aus Übersee sind aromatisiert bzw. gesalzen. Man hat festgestellt: Köder ohne Geruch werden 1 Sekunde vom Fisch ins Maul genommen, Köder, die gesalzen sind, 3 Sekunden und Köder, die mit dem richtigen Aroma versehen sind, bis zu 7 Sekunden (oder so ähnlich jedenfalls). Das heißt: bei einem Biss hat man mit gesalzenen oder aromatisierten Köder länger Zeit, einen erfolgreichen Anhieb zu setzen. Und selbst, wenn der ins Leere geht, werden "wohlschmeckende" Köder häufiger ein zweites und auch drittes Mal attackiert, was man von unlecker-chemisch riechenden Ködern nicht immer behaupten kann. Soll heißen: Aroma-Köder geben uns die berühmte "zweite Chance". Und wer hätte die nicht gern, wenn es der einzige Biss des Tages war... Ich fische fast nur noch aromatisiert und bewahre viele meine Gummis in einer Aroma-Salz-Mischung auf, geschadet hat das meinen Erfolgen nicht. :D

  • Na das nenne ich doch mal eine perfekte Erklärung!!! :D


    Übertrag es doch einfach mal auf uns Menschen!


    Suchst du dir dein Essen nur mit einem Sinnesorgan aus? Wenn ich durch die Stadt laufe und an nem Bratwurststand vorbeimarschiere, dann rieche ich die Wurst und denke ans essen....


    Du isst doch auch nur Sachen, die gut aussehen, gut riechen und gut schmecken! Das alles kommt zusammen und förden den drang zum essen! Deshalb isst man auch manchmal obwohl man keinen Hunger hat ;) (bei mir zumindest)

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!