Diskussion über C&R = Fangneid?

  • Ich habe gestern mit Johannes einiges PNs geschrieben, in denen wir nicht nur Frieden geschlossen haben, sondern nochmal recht intensiv zu dem Schluss gekommen, dass es bei ihm wohl die (noch) fehlenden regelmäßigen guten Fänge sind, die ihn zu einem Gegner des C&R machen.
    Ich kann das irgendwie nachvollziehen: Früher hatte ich auch eher selten Erfolg beim Fischen und wenn ich dann mal was Vorzeigenswertes gefangen habe, dann trat der Fang den Weg nach Hause in die Küche an. Mit der Zeit kam die Erfahrung und die Fänge wurden besser und regelmäßiger, so dass ich viel öfter etwas Vorzeigenswertes fing und der Drang, alles zu verwerten nicht mehr gegeben war. Ich werde nie ein reiner C&Rler werden, aber ich stehe eher auf der Seite von diesen Anglern als auf der Seite von den Anglern, die alles mitnehmen und wenn sie am Schluss auf den Kompost werfen.


    Fazit: Johannes und ich verstehen uns wieder, wir sind beide in einer andren Phase der anglerischen Entwicklung und sehen die Dinge einfach mit andren Augen. Aus meiner Sicht ist alles wieder ok. Und Johannes wird nächste Saison auch mal auf Karpfen ansitzen und die dann wieder releasen ;)

  • Hi,


    Respekt! Mit diesem Oosting hast du genau ins schwarze getroffen!


    Jeder macht eine Entwicklung durch und wenn es zu einer Verschiebung der Ansichten kommt, dann geht diese immer in die Richtung von C&R.


    Klar, viele gehen schlichtweg nicht so viel angeln, so dass es diese Verschiebung aufgrund normaler, gut zu verwertender Fänge nicht dazu kommt. Echte Viel-Angler mit vielen Fängen können aber schlichtweg nicht alles Verwerten und daher wandern eher auch mal einige Fänge zurück ins Wasser.


    Ganz klar gibt es da auch noch Unterschiede bei den Altersgruppen, vor ein paar Jahrzehnten war jeder Fang heiß begehrt und konnte grundsätzlich verwertet werden, das ist natürlich in den Köpfen geblieben.....ist nur immer schade, dass diese alten und fest verankerten Denkweisen so selten etwas anderes und neues zulassen! Etwas mehr Verständnis von allen Seiten wäre da oft angebracht.

  • Womit auch das Eingangsposting wiederlegt wäre, nicht die C&R Befürworter sind neidische Wenigfänger, sondern eher ist es so, dass diejenigen die weniger fangen oft auch weniger Verständniss für C&R haben. Wie ich schon mal geschrieben hab, bin ich auch über langsam steigende Fangzahlen zum C&R gekommen, irgendwann wollte die Familie einfach nicht mehr soviel Fisch (damals hauptsächlich Weissfisch) essen. Und wie schon gesagt, wenn man die "Hemmschwelle" mal überwunden hat, tut man's immer wieder. Die Befriedigung des Triebs "Beute machen" tritt in den Hintergrund und weil die wenigsten Menschen wirklich gerne töten, kann man (ok das ist jetzt etwas Bambihaft) das schönere Gefühl erleben, einem Lebewesen wieder die Freiheit zu schenken.

  • Die verschiedenen Entwicklungsstufen eines Anglers sind ne nette Theorie. Und gar nicht mal sooo abwegig.
    Ich persönlich habe auch kein Problem C&R zu betreiben. Was aber abhängig von der Fischart ist. Weißfische landen bei mir ganz schnell wieder im Wasser, es sei denn ich benötige KöFis (oder meine Oma paar rotfedern für Fischsuppe*g*). Von 3 (maßigen) gefangenen Zander oder Hechten finden auch 1 - 2 wieder den weg zurück. Da nehme ich mir nicht mal Zeit für ein Foto, die werden gleich abgehakt und ab in die Fluten... Mir ist das Wohl des Fisches da mehr wert, als ein Pic mit dem ich dann vielleicht irgendwo angeben kann, oder nur um mal was in der Kühltruhe zu haben. Bei nem Aal würde ich mir das aber 2mal überlegen, einzig der Tatsache geschuldet, dass ich diese recht selten gefangen habe bis jetzt.
    Allerdings würde ich den wohl aus politischen Gründen ;) zurücksetzen.


    PS: SkYlaX & johannes: So ist das scheen, persönliche Differenzen per PN austragen und nicht das Forum "belästigen" ;) Und das ihr euch wieder vertragen habt, freut meine harmonisüchtige Ader ;)

  • Dem könnte man noch zusetzen, dass es einfach bestimmte Fische gibt, die einen Mehrwert haben, der über die reine Verwendung als Lebensmittel hinausgeht. Eine Faustregel dazu kann es nicht geben, denn sie würde keinem Gewässer wirklich gerecht werden, wie das eben bei Pauschalen so üblich ist.

  • Zitat von AnglerRDG

    Die verschiedenen Entwicklungsstufen eines Anglers sind ne nette Theorie. Und gar nicht mal sooo abwegig.
    Ich persönlich habe auch kein Problem C&R zu betreiben. Was aber abhängig von der Fischart ist. Weißfische landen bei mir ganz schnell wieder im Wasser, es sei denn ich benötige KöFis (oder meine Oma paar rotfedern für Fischsuppe*g*). Von 3 (maßigen) gefangenen Zander oder Hechten finden auch 1 - 2 wieder den weg zurück. Da nehme ich mir nicht mal Zeit für ein Foto, die werden gleich abgehakt und ab in die Fluten... Mir ist das Wohl des Fisches da mehr wert, als ein Pic mit dem ich dann vielleicht irgendwo angeben kann, oder nur um mal was in der Kühltruhe zu haben. Bei nem Aal würde ich mir das aber 2mal überlegen, einzig der Tatsache geschuldet, dass ich diese recht selten gefangen habe bis jetzt.
    Allerdings würde ich den wohl aus politischen Gründen ;) zurücksetzen.


    PS: SkYlaX & johannes: So ist das scheen, persönliche Differenzen per PN austragen und nicht das Forum "belästigen" ;) Und das ihr euch wieder vertragen habt, freut meine harmonisüchtige Ader ;)


    Du setzt den Aal zurück, weil er bei dir abwandern kann und evtl mal für Nachwuchs in seiner bedrohten Spezies sorgen kann. Ich würde ihn mitnehmen, da meine Angelgewässer wenn überhaupt nur einen Zufluss ins Donausystem bilden, von wo aus die Aale nicht abwandern können ;)

  • Zitat von SkYlaX

    Dann weiß er doch net, wo er aussteigen muss ...


    Schild um den Hals: "Ich bin der Aali und will nach Hamburg. Bitte in Altona aus dem Zug setzen!" ;)

  • Zitat von til

    Womit auch das Eingangsposting wiederlegt wäre, nicht die C&R Befürworter sind neidische Wenigfänger, sondern eher ist es so, dass diejenigen die weniger fangen oft auch weniger Verständniss für C&R haben.


    Irrtum til,
    mein Eingangsposting meint genau das. ;)


    wie war das noch: wer lesen kann ist....... 8)


  • Das sagt für mich eindeutig, dass die C&Rler den Fangneid haben. Til sagt aber eindeutig, dass die Nicht-C&Rler eher den Fangneid haben.

  • Zitat von andal

    Und wer hat jetzt wirklich?


    Fangneid hat der, der nix fängt. Das hat nix mit der Grundeinstellung zu tun.


    Ich wollte nur Schorsch drauf hinweisen, dass sein Statement im ersten Posting was andres aussagt als sein letztes Posting bisher in diesem Thread

  • Hi! Kann nicht einfach mal jemand zum fischen gehen um sich zu erholen - sozusagen dafür zu sorgen daß er am nächsten Tag wieder funktioniert - ohne gleich ein Glaubensbekenntnis ablegen zu müssen?
    SkylaX hat das doch mit dem Aal schön gezeigt; es kann keine für alle Gewässer und Angler gültige, allgemeine Regel geben.
    Das jemand der wenig fängt, oder wenig angelt, öfter mal was mitnimmt ist auch klar.
    Fangneid bei C&Rlern mag es geben, aber es ist in meinen Augen eine etwas mildere, villeicht akzeptablere, Variante des Neids... .
    In einem bin ich mir ganz sicher: Der C&Rler wird überall auf der Welt lieber gesehen ( ich gehe mal davon aus, das niemand Fisch zurücksetzt wenn nebenan jemand hungert... )!!
    In einigen Nachbarländern wird das mit; "So kennen wir euch Deutsche ja gar nicht... " kommentiert.
    Zu behaupten, C&Rler seien besonders "Fangneidisch", ist schon sonderbar... .
    Ich esse gerne Fisch, aber zuweilen ist die erhaltung der Art eifach wichtiger - so kann ich im Rhein keine Aale oder Zander entnehmen, Barben schon... .
    Petri!

  • Zitat von til

    Womit auch das Eingangsposting wiederlegt wäre, nicht die C&R Befürworter sind neidische Wenigfänger, sondern eher ist es so, dass diejenigen die weniger fangen oft auch weniger Verständniss für C&R haben.


    Ähmm .... Einspruch :oops:


    Wenn ich mir die Kommentare zur Leserbildgalerie so durchsehe, dann finde ich gaaaanz selten (so zu sagen nie) den Spruch,
    "wieso haste denn den Fisch released - der hätte doch super geschmeckt"


    Dagegen Dutzende Sprüche wie "Der ist bestimmt tot >heul<", "Der arme Karpfen", lebend wäre das Bild der Forelle schöner",
    und vieles (extremeres) mehr.


    Die Neidhammel ;) sind also scheinbar doch die, die Angst haben um den Verlust ihres Spielzeug.
    (Stellt sich die Frage, wie dieses Spielzeug überhaupt ihr Eigentum sein kann :-@ )



    Zitat von til

    das schönere Gefühl erleben, einem Lebewesen wieder die Freiheit zu schenken.


    ... dem man dazu allerdings vorher seine Freiheit rauben musste. :-@


    Gruß,
    Peter


  • Schon mal überlegt, dass Bilder von lebenden Fischen am Wasser einfach ästhetischer ist als eine blutbefleckte Strecke <hier Fischart einsetzen> im Waschbecken in der Küche.


    Schau nur mal das aktuelle Voting an. Der Karpfen wäre nie zum Voting gekommen, wenn er nicht von einer jungen, attraktiven Frau gehalten würde.

  • Zitat von SkYlaX


    Schau nur mal das aktuelle Voting an. Der Karpfen wäre nie zum Voting gekommen, wenn er nicht von einer jungen, attraktiven Frau gehalten würde.


    Ob lebend oder tot von Männlein oder Weiblein gehalten ... :roll:


    Was bitteschön ist denn sooo besonders an einem Karpfen?
    Jährlich millionenfach zum Spass der Vereinsangler in die Teiche geworfen und trotzdem tun hier manche so,
    als ob die Überlebensfähigkeit der Spezies davon abhängt, wenn jemand so einen Lebensmittelfisch abschlägt.
    Ausserdem läichen in unseren Gewässern nur die wenigsten Karpfen erfolgreich ab.


    Macht doch nicht immer so ein Gedöns wegen nem popeligen Karpfen.
    Oder glaubst Du, dass auch nur ein einziger Kracher, der aus Norwegen Tiefen in eine Bildergalerie gelangt
    in irgendeiner Form lebensfähig ist?


    Gruß,
    Peter

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