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ZitatAlles anzeigen09.01.2007
Anglerverbände fordern:
Schutz für Ostsee-Fische
(DAV) - Kurz vor Weihnachten 2006 haben sich die entsprechenden EU-Gremien auf deutlich reduzierte Fangquoten für Kabeljau, Dorsch, Seezunge und Scholle geeinigt. Das soll insbesondere dem Schutz der Fischbestände dienen.
Dabei schätzt der Internationale Rat zur Erforschung der Meere (ICES), der die weltweit älteste Organisation von Regierungen ist, die sich mit marinen und fischereiwissenschaftlichen Themen befasst, ein, dass z. B. in der Ostsee bis zu 30 Prozent des angelandeten Dorschs aus illegalem Fischfang stammen. Allein dies zeigt die große Gefahr für die Fischbestände der Ostsee auf.
Deshalb war es richtig und notwendig, dass sich die Anglerverbände der Ostsee-Anrainer mit dem Schutz der Fischbestände und dem Erhalt der aquatischen Umwelt beschäftigt haben. Anlässlich ihrer Konferenz auf der Insel Gotland am 7. und 8. November 2006 verabschiedeten sie folgende Erklärung.
Erklärung der Teilnehmer der ersten Netzwerk-Konferenz der Anglerverbände der Ostsee-Anrainerstaaten
Jedes Jahr angeln Millionen von Menschen rund um die Ostsee. Für viele Menschen ist das Angeln körperliche Aktivität, verbunden mit dem Naturerlebnis. Angeln ist weiterhin ein großer sozio-ökonomischer Faktor und damit verbunden die ökonomisch bedeutendste Art der Fischerei. Die Fischerei mit Rute und Rolle ist, verglichen mit der traditionellen Berufsfischerei, nachhaltiger für den Schutz der Fischbestände. Angler sind vielerorts in den Naturschutz eingebunden und national führend, wenn es um den Schutz und die Erhaltung der aquatischen Umwelt geht.
In den Fischereibehörden der Ostsee-Anrainer ist den Interessen der Angelfischerei und dem Schutz der Ostsee bislang nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt worden! Die Konferenz kommt aus diesem Grunde zu folgenden Schlussfolgerungen:
- Die Übernutzung der Fischbestände in der Ostsee ist zu beenden! Die Höchstfangmenge hat sich an den wissenschaftlichen Vorgaben und am Vorsorgeprinzip zu orientieren.
- Die illegale Fischerei in der Ostsee muss gestoppt werden. Eine verstärkte internationale Kontrolle ist hierfür notwendig.
- Es müssen außerordentliche Anstrengungen unternommen werden, um eine weitere Eutrophierung der Ostsee zu unterbinden.
- Die Flüsse sind für die Reproduktion vieler Arten der Ostsee von entscheidender Bedeutung und bedürfen deshalb besonderen Schutzes. Eine weitere Übernutzung dieser Gewässer ist inakzeptabel.
- Den Dachorganisationen der Angler ist mehr Einfluss in den Fischereiverwaltungen einzuräumen.
- Allen Arten muss es möglich sein, sich wenigstens einmal im Leben fortzupflanzen. Die dänischen Richtlinien der Lachsfischerei sind absurd und müssen deshalb geändert werden.*
- Die Möglichkeiten, sich angelnd zu erholen, müssen für gegenwärtige und zukünftige Generationen erhalten werden.
Unser Netzwerk hat die gemeinsame Absicht, für die Erfüllung dieser Punkte zu streiten! Wir sind eine Gruppe von Repräsentanten von Anglerorganisationen der baltischen Anrainerstaaten. Als solche betrachten wir unsere Konferenz in Visby als einen Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten.
Visby (Schweden), 7. bis 8. November 2006
Sergey Anatsky, Russland Stefan Nyström, Schweden
Alvis Birkovs, Lettland Juha Ojaharju, Finnland
Tomas Kolesinskas, Litauen Janne Rautanen, Finnland
Nils Ljunggren, Schweden Stefan Spahn, Deutschland
Dr. Thomas Meinelt, Deutschland Endrik Tõnsberg, Estland
Joel Norlin, Schweden Marcus Wikström, Finnland
* Dänemark betreibt Lachsfischerei. Große Lachse ab 2 Kilo haben nach dänischem Verbraucherrecht einen zu hohen Schadstoff-Gehalt (Dioxin) und müssen entsorgt werden. Kurioserweise gehen diese Lachse in die Tierkörperverwertung und dann als Fischmehl wieder in die Futtermittel ein. Die Fischer bekommen für von ihnen gefangene Lachse ca. 20 Eurocent je kg.
Die Lachsbesatzprogramme der Ostseeanrainer werden damit konterkariert und Lachslaicher für Fischmehl vernichtet...
Bleibt zu hoffen das die wirklich was bewegen werden und auch können....