Wissenschaftlicher Name der Regenbogenforelle

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich mal eine Frage an die Biologen und Wissenschaftler unter euch und zwar geht es um den wissenschaftlichen Namen der Regenbogenforelle.


    Bislang war ich der Überzeugung, dass der korrekte wissenschaftliche Name "Oncorhynchus mykiss" ist, so steht es auch auf den offiziellen Fisch-Prüfungstafeln des Fischereiverband NRW.


    Nun bin ich hier im Forum in der Fisch-Datenbank aber auf den wissenschaftlichen Namen "Salmo gairdnéri" gestoßen!


    Und jetzt stellt sich mir die Frage: "Was ist richtig"? Vielleicht sogar beides?
    Vielleicht zwei Begriffe für den ein und selben Fisch? Oder gibt es einen Extranamen, evtl. für eine andere Zuchtform, o.ä.?



    Würde mich freuen, wenn mir jemand etwas Licht ins Dunkel bringen kann.

  • Zitat von forellenhoschi


    Bislang war ich der Überzeugung, dass der korrekte wissenschaftliche Name "Oncorhynchus mykiss" ist, so steht es auch auf den offiziellen Fisch-Prüfungstafeln des Fischereiverband NRW.


    .



    Unter dem Namen kenne ich die Regenbogenforelle auch....

  • Salmo gairdnéri ist nach meinem Wissen eine veraltete Bezeichnung, da die Regenbogenforelle ja nicht zu den atlantischen Lachsartigen (Salmo ...) zählt.


    Der Regenbogenforelle, so wie sie bei uns herumschwimmt, eine wirklich wissenschaftlich zutreffende Bezeichnung zu geben, dürfte angesichts der unzähligen Kreuzungen ohnehin recht schwerfallen. Oncorhynchus mischimaschus danmarkii wäre vielleicht passend!


    In Nordamerika gibt es ja eine ganze Reihe von verschiedenen Formen der Regenbogenforelle (Steelheads, Kamloops, Shasta, Cutthroat, u.s.w.), die mit der Bezeichnung Oncorhynchus mykiss zusammengefasst wurden/sind. Jedenfalls habe ich nichts gegenteiliges mitbekommen.

  • Zitat von andal

    In Nordamerika gibt es ja eine ganze Reihe von verschiedenen Formen der Regenbogenforelle (Steelheads, Kamloops, Shasta, Cutthroat, u.s.w.), die mit der Bezeichnung Oncorhynchus mykiss zusammengefasst wurden/sind.


    Aaaaah verstehe, jetzt weiß ich auch endlich was "mykiss" bedeutet, das ist dann also der wissenschaftliche Name für "mischimaschus"


    :lol:

  • Die Wildformen von Oncorhynchus mykiss sind absolut kein Mischmasch sondern wunderschöne Fische, sowohl die stationären , wie auch die migrierenden Formen.
    Das was wir hier haben, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen ein Zuchtgebilde, daß mit der Ursprungsart leider nicht mehr viel zu tun hat, so zeigen sich bei den meisten Zuchtfischen Domestikationserscheinungen(Kurz-oder Rundköpfigkeit u.s.w.).
    Gewisse Ausnahmen bilden die ganz wenigen selbsterhaltenden Bestände, welche sich in Europa etablieren konnten und einige unter naturnahen Bedingungen vermehrten Zuchtfischstämme.

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Achtung Andal:
    Cutthroat = Oncorhynchus clarkii
    Die anderen sind aber alle mykiss.
    Im Grunde ist die Situation bei unsere Bachforelle ähnlich, die ja die gleiche Art (Salmo trutta) ist wie See und Meerforelle und noch zig lokale Varianten besitzt, von denen die meisten nur unzureichend wissenschaftlich untersucht sind.

  • Ich glaube was Til meint, ist die Neigung von Salmo trutta regionale Stämme zu bilden, die teilweise erhebliche Unterschiede zur Nominatform aufweisen, z.B. die Doubsforelle.

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  • Der Mischmasch bezog sich auch nur auf die bemitleidenswerten Geschöpfe, die eben besonders den dänischen Zuchten entstammen. Was da produziert wird, spottet bisweilen jeder Beschreibung und dürfte in freien Gewässern binnen kürzester Zeit am Überlebenskampf scheitern. Bei diesen Fischen drängt sich einem der Vergleich mit Batteriehühnern auf!

  • Forellenhoschi:
    Von der Regenbogenforellen gibt es nicht nur "Formen", sondern sogar Unterarten:
    Columbia River redband trout, Oncorhynchus mykiss gairdnerii (Richardson, 1836).
    Coastal rainbow trout, Oncorhynchus mykiss irideus (Gibbons, 1955).
    Kamchatkan rainbow trout, Oncorhynchus mykiss mykiss (Walbaum, 1792).
    Baja California rainbow trout, Nelson's trout, or San Pedro Martir trout, Oncorhynchus mykiss nelsoni (Evermann, 1908).
    Great Basin redband trout, Oncorhynchus mykiss newberrii (Girard 1859)
    Eagle Lake rainbow trout, Oncorhynchus mykiss aquilarum

  • Wobei man sich auf die Einteilung in Unterarten nicht so sehr verlassen sollte, viele Unterarten sind aus heutiger Sicht zweifelhaft, denn die gesamte Taxanomie der Salmoniden ist doch sehr in Bewegung und je nach Quelle und Forschungsstand werden andere Aussagen gemacht.

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  • Zitat von wolfgang

    Wobei man sich auf die Einteilung in Unterarten nicht so sehr verlassen sollte, viele Unterarten sind aus heutiger Sicht zweifelhaft, denn die gesamte Taxanomie der Salmoniden ist doch sehr in Bewegung und je nach Quelle und Forschungsstand werden andere Aussagen gemacht.

    So ist es, auf fishbase.de findet man eine andere Aufstellung

  • Ich war mal an einem irischen See, in dem es 3 verschiedene "Bachforellen" gab, die von den einheimischen nach Aussehen und Ernährungsgewohnheiten unterschieden wurden. Die Wissenschaftler sind sich aber unschlüssig, ob das jetzt Unterarten, Arten, Formen sind oder ob es überhaupt für sie relevant ist.
    Bei uns im Rhein gibt es von jeher neben den kommunen Bachforellen die "Flussforellen", die jetzt endlich zumindest mal vom zuständigen Bundesamt anerkannt wurden und genetisch (einigermassen) sauber gezüchtet werden. Natürlich sind das rein Wissenschaftlich auch einfach bloss Bachforellen.

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