Entspricht Wurfgewicht dem wirklichen Gewicht des Köders???

  • Hallo!



    Mir stellt sich wieder die Frage, als ich heute meine Tom Hawk Heavy Bait auf die Probe stellte, und einen Jerk mit 60 gr. in Richtung Seemitte schleuderte.



    => DIe Rute hat 90 gr. Ködergewicht.


    Darf man soviel Gewicht an die Rute hängen , wie das Wurfgewicht angibt, und dabei beim Wurf "volldurchziehen"???


    Unser Angelgeschäftbesitzer sagte, dass die Rute das Gewicht locker aushalten muss, dennoch traue ich mir keinen Gewaltwurf....


    Was meint ihr dazu???


    Muss die Rute das aushalten können ???(Garantiefall)


    Danke für eure Meinungen,


    Liebe Grüße

  • Meine 40-80g Spinnrute wirft ohne Probleme Bleie bis 120g! Schwere habe ich noch nicht probiert...



    Die Wurfgewichte sind nunmal sehr verschieden angegeben! Manchmal übertrieben,manchmal zu gering angegeben etc.



    Taste dich doch einfach heran!
    Nehm nen 50g Jerk und zieh den voll durch,dann nen schweren etc. .Kannst ja auch erstmal locker Werfen und dann immer kräftiger ;)

  • Ich habe mal gehört, dass das Wurfgewicht einer Rute (casting weight) nicht identisch ist mit dem Ködergewicht (lure weight).


    Das Wurfgewicht wird innerhalb einer Bandbreite angegeben; z.B. 40-90g.
    Das heißt: Unter 40g Gesamtgewicht der geworfenen Montage arbeitet die Rute nicht richtig, lädt sich nicht auf und wirft dementsprechend nicht weit.
    Über 90g ist die Rute überlastet und kann brechen.


    Das Gesamtgewicht der Montage besteht aber nicht nur aus dem Ködergewicht. Wenngleich es minimale Werte sind, kommt doch noch das Gewicht von Schnur, Vorfach und Montageteilen hinzu.
    Man sollte also das maximale Wurfgewicht der Rute nicht allein mit dem Köder voll ausreizen.


    Allerdings gehen viele Hersteller von Markengerät bei der Angabe des maximalen Wurfgewichts auf Nr. Sicher und geben einen geringeren WErt an als den, den die Rute tatsächlich noch aushält.


    Mach mit deiner Rute doch mal eine Probe der Pfundtestkurve: Hänge eine Federwaage mit englischer Gewichtsskala an die Schnur, fixiere die Waage fest am Boden, spanne die Schnur, bis die Rute sich im 90°-Winkel biegt. So kannst du die Pfundtestkurve in lbs. ermitteln.


    1 lb entsprechen dann 28g Wurfgewicht.


    Zeigt die Federwaage bei deiner Rute 3 1/2 lbs an, hat sie ein tatsächliches Wurfgewicht von 98g.


    Das Ködergewicht sollte dann 10-15% weniger sein.
    Den 90g Köder könntest du dann gerade noch gefahrlos werfen.

  • Die frage ist natürlich auch wie du wirfst!


    Dein gewaltwurf sollte schöööön gleichmäßig erfolgen :!:
    :arrow: du kommst weiter und du merkst auch ob du an die Grenzen des Blanks stößt.
    Wenn zu ruckartig geworfen wird kann sich die Rute nicht richtig aufladen und es wird eigentlich nur die Spitze belastet, die dann ggf. brechen kann.


    Ein gleichmäßiger, kräftiger Schwung nach vorne.... dann einfach immer kräftiger.
    Du bekommst dann schnell ein Gefühl dafür, wieviel Gewicht noch drauf kann.



    Hab ich bei meiner Jerkrute auch so gemacht.
    Erstmal einen leichteren Jerk - so 55g- geworfen und gewusst, dass da noch einiges mehr geht.
    Buster Jerk mit 75 gramm das erste mal geworfen und gewusst, dass ich alles geben kann ;)
    Und ich werde es auch mit 90g so machen.
    Ist ja Keine Wg-Angabe auf dem Blank, aber nach 2-3 würfen weist du, ob du einen Gewaltwurf wagen kannst.



    Aber mir fällt auf, dass die Frage erst bei so hohem Gewicht gestellt wird.
    Ich meine, wenn ich ne Rute hab mit 5-25g Wg, dann frage ich nicht ob ich 23g werfen kann, aber wenn ich ne Welsrute mit 200-400g Wg nehm und damit nen GuFi von insgesamt 350g werfen soll, dann fragt man sich schon eher "packt die Rute des überhaupt???"
    -Is doch so, oder'?


    Also Ciao, Petri Heil! :D

  • Wenn auf deiner Rute ein Ködergewicht von 90gr angegeben ist, dann heißt das, dass das Gewicht deines Köder 90gr haben sollte um ideale Wurfweite zu erzielen.
    Die Wurfweite hängt aber auch mit der Köderform zusammen.
    90gr Jerks kannst du aber problemlos werfen, wenn du richtig wirfst,wie oben schon gesagt.
    Du solltest aber nicht höher gehen, als das Ködergewicht vorgibt.

  • Da es keinerlei festgelegte Normen zur Ermittlung des Wurfgewichtes gibt, noch das Wurfgewicht als solches eine feststehende oder zu berechnende Größe darstellt, sollte man die Angaben auf den Ruten ruhig seeehr großzügig auslegen.


    Bei der überwiegenden Mehrzahl der Hersteller/(Groß)Händler dürfte das eher über den Daumen gepeilt werden als da tatsächlich Fakten der Versuche zu Grunde liegen.


    Zudem ist das Wurfgewicht keine zugesicherte Eigenschaft, sondern eine "Orientierungshilfe".

  • Hi! DAM Hypron Tele 2,70m, 30-60gr. Damit erreiche ich die "Höchstwurfweite" mit 90gr, aber mit 120gr geht auch noch reht gut.
    DAM Sumo Mini Spin in 2,70 und 30-60; da sind 18-22gr das Optimum - mit 50gr kann man nur noch gaaaanz vorsichtig zu werke gehen.
    Auf dem "Nachfolger", der im übrigen identisch ist, stand dann 10-30gr... .
    Das angegebene Wurfgewicht stimmt oft, aber eben nicht immer. Ich habe übrigens die Hypron in 3,30m, im Wurf geschrottet; da reichten dann einige Gewaltwürfe mit 100gr... .
    Petri!

  • Hallo,


    alles wichtige ist ja schon gesagt.
    reverend hat es ja auch schon prima beschrieben.
    Achte halt auch darauf, gleichmässig durchzuziehen und nicht zu schnicken, was dann Lastspitzen erzeugt, die der Rute u. U. schaden können.


    Gruss
    Michael

  • Was man einfach noch beachten sollte ist, dass manche Köder, wie tieftauchende Wobbler und Spinner, einen so hohen Wasserwiderstand haben, dass man sie oft nur mit Ruten mit deutlich höherem Wurfgewicht vernünftig führen kann. Und bei Gummiködern ist zu beachten, dass man nicht nur das Gewicht vom Bleikopf als Ködergewicht rechnen darf, die Gummis selber wiegen auch ganz schön was! Generell würde ich schon sagen, dass man beim Spinnfischen aus Gründen der Köderführung das Wurfgewicht eher nicht ausreizen sollte und deshalb das optimale Ködergewicht halt woanders liegt.

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