Hallo zusammen,
endlich hat sich auch mal eine große Meerforelle an meinen Blinker verirrt, nachdem ich jahrelang bei max. 54 cm stecken geblieben war.
Es geschah am letzten Freitag, den 6.4.07. Ich war mal wieder bei MefoProf auf (West-)Fyn zu Besuch, musste allerdings alleine losziehen, da MefoProf auf die Kinder aufpassen musste. So probierte ich eine neue Stelle aus, an der ich in vier Jahren erst ein einziges Mal befischt hatte (ohne Erfolg damals). Aber die Windrichtung und –stärke ließen jetzt kaum einen anderen Platz zu. Er kam recht stark aus nördlicher Richtung und zwang mich zu Würfen entweder gerade raus (Hallo Schnurbogen!) oder mit dem Wind parallel zur Küste.
Nach fünf Minuten hatte ich die erste Mefo an der Schnur, geschätzte 55 cm. Leider wurde ich vom Biss in Rutennähe überrascht und habe sie nach kurzem Gewühl verloren.
Macht nix, beißt ja was! Also weiter den Stripper (17 gr) rausgepfeffert. Bei einem Wurf parallel zur Küste passierte es dann: Ich spürte den heftigen Biss, ein, zwei Kopfstöße und sah in ca. 40 Metern Entfernung das Wasser aufspritzen. Danach hatte ich kaum noch Druck auf der Schnur und ich fand mich schon wieder mit einer kleineren Mefo ab. Ein paar Sekunden später wusste ich warum: Die Mefo kam in hohem Tempo auf mich zugeschwommen, immer in Ufernähe (Tiefe ca. 1 Meter). Kaum war sie vor mir, spürte ich wieder Druck in der Rute, und zwar nicht von schlechten Eltern! Meine Rute bog sich ruckartig nach vorne, links, rechts, und dann konnte ich sie zum ersten Mal sehen, als sie mir in der Brandung ihre volle Breitseite zeigte.
Mein erster Gedanke war: Holy shit! Mein zweiter Gedanke: Hoffentlich hält alles und ich bekomme sie raus! Für Sprünge war es ihr wohl zu flach, und so versuchte sie einfach immer am Ufer entlang zu flüchten. Nach ein paar Minuten hatte ich sie am Ufer liegen (klassische Strandlandung), wobei ich sie mit einem leichten Fußtritt (Heber) aufs Trockene bugsierte. Denn das war mein dritter Gedanke: Mist, den Watkescher vergessen!
Nach einem Freudentanz und einigen Urschreien (MefoProf’s Hündin Dina, die mich begleitet hat, dachte wohl, dass ich durchgeknallt bin!) ging’s ans Vermessen: 71 cm blankes Ostseesilber. Yes!!
Nachdem mein Adrenalinspiegel wieder ein kontrolliertes Angeln zuließ, ging es weiter. Keine zwei Minuten später hatte ich wieder einen ähnlich heftigen Biss: Anschlag gesetzt, absoluter Runstop an meiner Rolle, ein, zwei Schläge gespürt und dann hat es Pitsch gemacht und mein Stripper hat sich verabschiedet. Diese Forelle hatte wohl ein ähnliches, wenn nicht noch ein größeres Kaliber gehabt, wer weiß das schon. Aber wer ärgert sich schon darüber, wenn eine 71er schon am Strand liegt. Kurze Zeit später hatte ich noch das Glück eine 56er zu erwischen. Danach war für mich finito, obwohl ich mit Sicherheit noch einige Fische hätte rausholen können.
So aber kam MefoProf samt Kindern an den Strand und hatte seine Kamera dabei, um den Augenblick für mich festzuhalten. Danke dafür!
So, und jetzt das Wichtigste: Eben die Fotos…
Gruß und K&B donlotis