Nachläufer beim jerken

  • Hey!


    Am Wochenende war ich zum ersten mal mit meiner neuen Jerkausrüstung unterwegs, vom Boot aus. Natürlich an nem Gewässer ohne Hechtschonzeit.
    Und was soll ich sagen... es lief bombastisch. Zu zweit konnten wir am Samstag zwölf Hechte landen. 5 davon ich selbst. Alle auf einen roten Buster Jerk mit schwarzen streifen. Am Sonntag innerhalb zwei Stunden nochmal zwei gute.
    Jetzt aber das Problem, ohne die ganzen Fänge schlecht zu machen oder unzufrieden zu wirken:


    Ich hatte zusätzlich noch unglaublich viele Nachläufer. Mindestens nochmal genau so viele wie gebissen hatten.
    Woran könnte es liegen?
    An meinem Führungsstil?
    Ich führe den jerk mit leichten "schlägen" mit der Rutenspitze, oder kurzen schnellen Kurbelumdrehungen mit der Multi. Bin ich dabei etwa zu schnell? Jetzt auch die Frage, wie kann ich einen Hecht doch noch zum Biss verleiten, wenn er schon kurz vor dem Boot hinter oder unter dem Köder steht und ich schon ganz eingekurbelt habe?

  • Immer mal wieder kurze Pausen einlegen. Das verleitet dann doch noch den ein oder anderen Hecht zum zupacken.
    Ansonsten wenn du den Jerk schon am Boot hast und einen Nachläufer verzeichnen konntest, führe den Jerk noch einige Zeit in Form einer 8 vor dem Boot.




    Gruß


    Michi

  • Zitat von michi.eisbaer

    führe den Jerk noch einige Zeit in Form einer 8 vor dem Boot.


    Der berühmte Achter :)


    Das wird immer wieder geraten - auch von vielen Profis ...


    ... ich hatte mit dieser Methode bis jetzt nicht ein einziges Mal Erfolg


    Gruß,
    Peter

  • in einen Blinkerartikel wurde beschrieben, dass man bei einem Nachläufer bloß nicht langsamer werden sollte. Im gegenteil, man sollte sogar noch zulegen, da dass eher einem flüchtenden Köderfisch entspricht und den Hecht zusätzlich reizt.

  • würde es auch so machen wie perch.


    genau das konnte ich gestern auch beim fischen auf mefo feststellen:



    die ganze zeit nur sehr langsam eingholt und dann, bei rauslaufen, fliege wurde dabei wesentlich schneller eingeholt, kam der biss....und die mefo eierte in dem bereich schon seit 10 minuten rum, war also wohl vorher schon interessiert oder auf nahrungssuche :idea:




    so eine kleine beschleunigung kann also manchmal wunder wirken :)

  • Wenn der Jerk oder ein andere Köder relativ nah beim Boot ist, sollte man noch einen Richtungswechsel machen. Der Achter ist nur der allerletzte Notbehelf, beim Muskiefischen allgemein üblich aber beim Hechtangeln nicht unbedingt genauso erfolgreich. Bei vielen Nachläufern kann es sich auch lohnen, überhaupt was zu ändern, Köderführung, -Farbe oder den Köder selber. Wobei, wenn man so viele Hechte fängt kann ja nicht alles falsch sein.

  • Zitat von til

    Wobei, wenn man so viele Hechte fängt kann ja nicht alles falsch sein.


    Eben! Das denke ich auch...
    ich denke nur an die schlechteren Tage, an denen es vielleicht entscheidend ist ob man einen Nachläufer verwerten kann oder ob man Schneider bleibt.
    Und falls da dann irgendwann mal ein Meter steht und nicht zupackt, würde ich glaub ich in Tränen ausbrechen :(


    Jedenfalls über diese 8er-Geschichte hab ich auch schon gelesen. Mir ist jedoch nicht ganz klar wie das technisch möglich sein soll. Ausgehend davon, dass man den Köder ganz bis ans Boot gejerkt hat und eigentlich in Gedanken schon beim nächsten Wurf ist, somit auch schon bis zum Vorfach gekurbelt hat und dann plötzlich bemerkt, dass da doch einer Interesse zeigt.
    Ich hab schon versucht irgendwie den Köder unter der Rutenspitze weiter zu führen... das hat aber alle Hechte verschreckt (wohl wie bei Taxler) - langsam sowie schnell, bzw. ruckweise.


    Mir geht es auch eher darum, was ich tun könnte um Nachläufer von vorne rein zu vermeiden - wenn es nur einer gewesen wäre, kein Problem - aber es waren ja wie gesagt sehr viele.
    Was verleitet denn einen Hecht dazu einfach nur dem Köder hinterher zu schwimmen ohne ihn zu packen? Jerkbaits müssten ihn doch mit ihrer agressiven Laufeigenschaften genug reizen?


    Ich hab mir schon überlegt ob ich vielleicht auch zu langsam bin... und der Fisch den Köder zu genau begutachten kann :?:
    Oder ich so falsch führe, so dass der Köder den Hecht nicht genug reizt und ihn nur neugierig macht :?:

  • Also das mit der 8 habe ich auch erst einmal ausprobiert, da hat es aber geklappt. War zwar nicht vom Boot aus, sondern von einem Brückenpfeiler der 2 Meter in den See reicht, aber das macht ja keinen Unterschied. Der Hecht ist dem Jerk gefolgt und kurz vor dem Brückenpfeiler dann in die Tiefe geschwommen. Ich hab dann mit dem Jerk die besagte Technik angewendet und nach ca. 2 min. kam der Hecht an der Stelle an er vorher verschunden war in einem Affenzahn nach obengeschossen und schnappte sich den Köder an der Oberfläche direkt vor meinen Füßen.
    Daraufhin bin ich dann so erschrocken, dass ich den Anschlag natürlich gleich noch verhauen hab. :lol: War halt noch eine meiner ersten Hechtattaken auf Jerkbaits an der Oberfläche.

  • Also ich hab nochmal nachgeforscht und bin auf folgendes Video gestoßen:


    http://www.driftertackle.com/video/videoCrash.html
    (Linkverbot gibt's ja nicht mehr, oder? Also hoffentlich ist's ok!)


    Hier scheint der 8ter durchaus erfolgreich zu sein... allerdings ist's hier ein Musky.
    Vielleicht sollte man doch immer darauf spekulieren, dass auch der Hecht als Nachläufer nach dem Abdrehen doch noch kurz in der Nähe oder irgendwo unter dem Köder stehen bleibt und das Geschehen weiter beobachtet???

  • Meine Erfahrung mit Nachläufern ist die: Der nachlaufende Hecht hat zwar grundsätzlich Interesse an Beute, aber das von uns unterbreitete Angebot entspricht nicht ganz seinen Erwartungen. Psychologisch so ähnlich wie beim Baggern in einer Bar: Da wirft sich einem die barbusige, üppige Brünette mit Verve an den Hals, aber man beißt nicht an, weil man eher auf die zierliche und schüchterne Blondine im Hintergrund steht. Ich biete daher zunächst beißunlustigen Nachläufern meist auch eine mundgerechtere Blondine ähhhh, einen kleineren Wobbler in anderen Farben an. Häufig ist im zweiten Akt der Griff zu naturgetreuen Suspendern sehr erfolgreich (Klassiker in solchen Situationen: Arnaud 110 von Illex oder California Realbait von Lucky Craft). Wenn diese Nummer nicht zieht, gehen die nächsten Würfen mit einem nur knapp fingerlangen, schön bunten Wobbler raus (z.B. Bfreeze oder Pointer von Lucky Craft). Wenn das auch nichts hilft, müssen unbeschwerte Softbaits das Ruder rumreißen.
    Tja, und manchmal hilft auch das nichts - und dann geht man sinnvollerweise in die nächste Bar und betrinkt sich vor Kummer. Wer dabei genügend Ausdauer mitbringt, kann sich dann mit etwas Glück wenigstens über eine Nachläuferin in Form einer drallen Brünetten freuen, obwohl man lieber die zierliche Blonde gehabt hätte, aber das ist dann auch kein Problem mehr, weil: Nothing makes a woman look better than three cocktails inside a man.
    PS: Ich empfehle zu solchen Anlässen immer Mojito, weil die frischen Spearminzenblätter darin zur Mundgeruchbekämpfung geeignet sind, falls man die Zahnbürste im Boot vergessen haben sollte... Außerdem war das Ernest Hemingways Leib- und Magen-Getränk, unter dessen Einfluss er u.a. "Der alte Mann und das Meer" schrieb. Wobei einem dann wiederum das Ende von Hemingway (Selbstmord) doch zu denken geben sollte... Naja, wenigstens hat der keine Probleme mit Nachläufern mehr! :badgrin: :badgrin: :badgrin:

  • Hallo Sven,
    dem Ernest sind wohl zu viele nachgelaufen. Dann hat er sich vor lauter Entscheidungnot aus dem Staub gemacht. Überfluß macht Verdruß.
    Beim Angeln mit meinen Softjerks mit weighted-hooks lasse ich sobald ich einen nachlaufenden, unentschlossenen Räuber sehe, den Köder an freier Leine nach unten segeln. Oft geht der Barsch oder Hecht dann hinterher und wenn dann plötzlich die Schnur stockt, gibt es was auf die Klappe.Dieser Versuch gelingt aber nur dann, wenn der Köder vom Gewicht her wirklich relativ langsam absinkt.
    Schöne Grüße
    Raeuberkalle

  • Also ich bin jetzt jedenfalls schlauer und gut gerüstet um beim nächsten anbaggern einer (Hecht)Dame besser und öfter zu punkten...
    wobei der Vergleich mit den Damen in der Bar einen Haken hat... die Blondine hätte ich gerne so jung wie möglich, im Gegensatz zum Hecht der gern im Rentenalter sein darf :)


    Danke an alle... hat mir sehr geholfen! Werd natürlich auch berichten was es in der Praxis gebracht hat.

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