Angeln in Vlietlanden

  • Ich fahre mit drei Kumpeln im Sommer nach Vlietlanden in den Niederlanden. Kann mir jemand Tipps oder Erfahrungsberichte geben? Habe von einem Gerücht gehört, dass es im letzten Jahr aufgrund eines Unglücks durch Löschwasser zu einem großen Fischsterben gekommen ist. Weiß jemand, ob an diesem Gerücht was dran ist?


    Besten Dank für Eure Tipps schon einmal im voraus!

  • Über das Gerücht kann ich die nichts sagen.
    Tips für die Polder kann ich dir aber geben:
    1. Du brauchst flach laufende Köder. Mepps Lusox ist als Spinner optimal und Spinner laufen in dem relativ trüben Wasser fast immer gut.
    2. Du musst echt Strecke machen um Hecht zu finden.
    3. Immer alle Unregelmässigkeiten in den Kanälen und die nähere Ungebung abfischen. Total eintönige strecken lohnen kaum einen Wurf.

  • Danke, erst einmal! Macht es eigentlich dort Sinn ein Boot einzusetzen? Außerdem würde es mich interessieren, ob es neben der Polder noch andere interessante Gewässer gibt. Auf einer Karte habe ich einige Seen entdecken können. Kann man das Ijsselmeer eigentlich auch befischen? Da oben in der Gegend müsste doch eigentlich auf Aal auch was gehen, oder?

  • Wenn Du im Sommer in Vlietlanden bist, dann ist eigentlich der Einsatz eines Bootes Voraussetzung, um die Chancen auf einen Hecht zu steigern. Nur mit einem Boot kommst Du auch in die kleinen Polder, die Du zu Fuß kaum erreichen kannst. Wen Du kein Boot hast, bei Maart gibt es die zu mieten, nimm ein kleines, damit Du auch unter den ganz niedrigen Brücken durch kommst (Kopf einziehen).


    Wenn Du aus dem Park mit dem Boot herausfährst geht es links über das kleine Vliet in Richtung Medemblick, das lohnt sich auf jeden Fall. Wenn Du ein Boot mietest, dann kannst Du es am Vortag gegen 18:00 Uhr abholen. Das reicht auf jeden Fall für eine Runde durch Medemblick und 1 bis 3 Hechte sollten da drin sein. Rechts geht es über das Große Vliet in die interessanten Polder. Nimm auf jeden Fall auch die kleineren mit, aber Vorsicht, einige sind nur 30 - 50 cm tief, da kann man sich festfahren aber auch da lauern dicke Hechte.


    Das Große Vliet ist maximal 1,50 m tief und sollte für Friedfischangler auf jeden Fall ein Muss sein.


    Beim Trolling in den Poldern ist eigentlich nur eine Technik wirklich erfolgversprechend: die "Jan Eggers-Technik", heißt, tieflaufender Wobbler, z. B. Rapala Super Shad Rap oder Sliver an 2 m Leine direkt im Schraubenwasser geführt. Dazu gehört natürlich eine recht harte Rute, da die Wobbler bei 4 - 5 km/h ganz schön Druck machen.


    Achtung, Tempolimit in den Poldern und in Medemblick: 6 km/h! Die blauen Jungs kontrollieren auch mit Laser. Die Geschwindigkeit lässt sich entweder mit einem GPS- Empfänger ermitteln oder mit dem Super Shad Rap. Wenn der nicht mehr vernünftig läuft und laufend auftaucht bist Du zu schnell.


    Gute Erfahrungen hab ich mit dem Super Shad Rap in RedHead mit dem Vlietlanden Aufdruck gemacht. Es ist ein Original und kostet nur 11 ¤ und fängt wie Teufel.


    Ach ja, bei Maart bekommt man nicht nur feines Angelgerät sondern auch kostenlose Gewässertipps.


    Wir fahren dieses Jahr erst im Oktober/ November hin, da ist es mit den Hechten "einfacher" 8)

  • Danke Uli,


    das sind ja schon einmal sehr viele wertvolle Informationen! Super, besten Dank!


    Wenn jemand Infos hat, zu den oben genannten Fragen (ob auch Seen vorhanden, wie es mit Aalen aussieht), wäre es super, wenn er was darüber schreiben würde.


    Außerdem würde es mich interessieren, wie es mit Ansitzangeln aussieht, z. B. mit toten Köderfisch? Geht da was, zumindestens auf Zander? Wenn ja, auch direkt im Bungalowpark?


    Wir sind alle ziemlich 08/15 Angler, deswegen fischen wir meist mit gewöhnlichen Effzett oder Mepps-Spinner. Eigentlich müssten die dort auch funktionieren, oder?


    Danke, für Eure Hilfe!


    Grüße, Carsten alias Snake ;-)

  • Aal geht auf jeden Fall, der Jan Eggers fischt dort auch gerne auf Aal. Ansitzangeln, naja, wers mag. Aber in den Gewässern solltest du trotzdem suchen, also oft den Platz wechseln, auch beim Ansitz. Spinner gehen auf jeden Fall, sie sollten einfach nicht zu klein und nicht zu schwer sein. Aber auch normale Mepps in Grössen 4-5 kann man mit erhobener Rute und Fingerspitzengefühl flach genug führen. Wichtig ist, dass du sofort nach dem eintauchen des Köder mit einholen beginnen kannst, sonst hängt der Spinner gleich.

  • Aal läuft gut, aber nicht im Park direkt, da ist im Sommer zu viel an Kleinfisch unterwegs. Ansitzangeln ist im Sommer, zumindest auf Hecht und Zander, eine ziemlich brotlose Kunst. Wenn genügend leicht zu bekommendes Futter, sprich Jungfische, vorhanden ist, warum sollte der Hecht oder Zander dann ausgerechnet auf Deinen toten Köderfisch gehen?


    Bei Spinnern, unbedingt auch Doppelspinner einpacken, die gehen beim Spinnen ganz gut. Wie schon gesagt, Strecke machen ist angesagt.


    Wenn man beim Angeln richtig relaxen will, dann geht das direkt vor der Haustür. Mach es wie die Niederländer, 5 m Stippe für 10 ¤ und dann direkt am Bootssteg mit Maden auf Rotfedern/ -Augen oder Blei (Güster). Wenn man Pech hat beißt auch mal ein Schuppi, dann war es das in aller Regel mit der feinen Montage, es sei denn, man hat schnell einen langen Kescher zur Hand.


    Alternativ kann man auch feedern. Eine große Bitte, sparsam mit dem Futter umgehen. Man muss da keinen riesen Futterplatz anlegen. Die Polder sind, fast, stehende Gewässer. Wenn da nur 50 Angler an 100 Tagen jeweils 1 Kilo Futter einbringen, dann sind das innerhalb des Parks jährlich 5 Tonnen Futter. Eines ist auf jeden Fall sicher, es sind mehr als 50 Angler an mehr als 100 Tagen da, die anfüttern.


    Ich habe da schon Futterorgien gesehen, da wurden an einem Nachmittag von ein paar Anglern mehrere große Plastikschüsseln voll mit Futter angerührt und dieses bei einem Ansitz eingeworfen. Leider waren das schon wieder Deutsche. Wenn Niederländer anfüttern, dann sind das 2 oder 3 Fütterbällchen. Das ist offensichtlich genug, denn die fangen ihren Fisch.


    Ach ja, beim Grundangeln im Park unbedingt ein Spitzenblei verwenden, durch den Bootsverkehr ist schon manche Angel in die Polder gezogen worden.


    Übrigens, an einem Abend in der Woche, ich meine am Freitag, wird für Angler ein Infoabend abgehalten, unbedingt hingehen!

  • Klasse, vielen Dank für Eure Infos. Der Urlaub nimmt vor meinem geistigen Auge schon immer mehr Gestalt an! Es sind ja in der Tat einige Dinge zu beachten. Alles in allem scheint die Gegend aber super geeignet zu sein, was Angeln angeht, oder?! Mit dem Gerücht was das Fischsterben infolge Löschwasser angeht, scheint ja hoffentlich nichts dran zu sein.


    Mit dickem Tauwurm und toten Köderfisch abends auf Aal sollte ja hoffentlich auch im Park was gehen, ohne dass uns die Kleinfische zu viel stören. Ein bißchen gemütlich wollen wir's halt gerne haben, ist ja schließlich Urlaub! ;-)


    Und Karpfen geht auch was? Einer von uns ist nämlich Karpfen-Profi. Der wird sich bestimmt freuen, wenn dort Karpfen sind...

  • Ach ja, dieses Gerücht mit dem Löschwasser taucht jedes Jahr wieder auf, ähnlich wie Nessi oder der vom Waller gefressene Dackel :lol:


    Dicke Karpfen und Brassen in klodeckelgröße gibt es, meine Frau hatte auch so ein Exemplar am Haken. Schau mal bei http://www.hechtangeln.nl nach, da gibt es Fotos, zwar in der Mehrzahl Hechte, aber bei den älteren Fotos sind auch Schuppis und Co abgelichtet.

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