Reudig, reudig, reudig, denke ich mir so, als ich die nächste Autobahnabfahrt nehme, um die bereits zurückgelegten 50km abermals abzufahren, denn was bringt mir das schickste Echolot, ohne Seekarte & genau die liegt zuhause auf meinem Schreibtisch.
Verdammig, ich wusste doch, dass irgendetwas fehlt !
Naja nun weiss ich es & gottseidank fiel es mir noch ein, bevor ich in Berlin angekommen bin.
Dort war ich nämlich wie immer, mit meinen Freunden verabredet. Üblicherweise wird nochmals im süßen gefischt, bevor es auf unsere Salzwassertour geht.
Schnell werden die Fliegenruten zusammengepackt, eine handvoll Streamer & Tuben in die Schubkarre geworfen & los gehts hinunter an den See.
Die Sonne lacht, der Wind weht zufriedenstellender Weise genau aus der richtigen Richtung & uns ist warm.
Beim ersten Blick in den See fällt mir auf, dass er dieses Jahr verdammt klares Wasser führt, was den Barschen weniger gefallen wird, aber den Hechten dafür umso mehr.
Mein Kollege erzählt mir, dass er am Tage zuvor 7 Hechte binnen weniger Stunden fing, wovon alle eine gute Größe aufwiesen.
Wobbler oder Jerk fing im direkten Vergleich im selben Boot nur 1 Fisch.
Genau dieses Ergebniss wird auch der heutige Tag bringen. Fliege ist abermals haushoch überlegen & bringt sogar beim Schleppen von Spot zu Spot Hechte.
Die Grandma wird zwar mehrmals von einem guten stattlichen ca.90er Hecht verfolgt & an der Oberfläche liegend begutachtet, aber es kommt zu keiner Attacke.
EGAL, nun wissen wir ja, wer hier lauert
2 Bier & ettliche Würfe später kommt der Hunger mit mächtiger Fahrt & unser Pizzaservice darf die guten heissen Stücke gekonnt & wohlverpackt ans Ufer des Sees bringen.
War wohl auch für ihn ne Premiere, wie sich herausstellte.
Angenehm & mit voller Vorfreude auf die nächsten Tage, klang dieser Tag aus & wir gingen zeitig schlafen.
Am nächsten Morgen war das Aufstehen dennoch irgendwie quälend. 3.30 UHr piepte das Handy & nur eine halbe Stunde später waren wir auf der Autobahn & das fast allein.
Ich war froh, dass ich nicht fahren musste & träumte noch so ein wenig vor mich hin .. & Ewigkeiten später waren wir dann endlich am Ziel.
Unser Boot stand wartebereit vor uns, der Wind passte, die Welle erschien auch gut, lediglich die Sonne schmetterte schon jetzt vom Himmel. *puuuuh, keine Sonnencreme dabei*
Alles wurde wie immer zügigst verladen .. Köderkisten, Ruten, Fresstüten, Echolot, GPS & was halt alles noch so nötig war.
Nun gings endlich los .. & schon kurze Zeit später der erste Schock .. das Wasser ist eigentlich schon viel zu warm, der Raps auf der Hinfahrt schon bedeutend zu gelb.
Das liess uns nichts Gutes ahnen & nachdem wir knapp 1 1/2 Stunden später unseren Spot erreichten, kam es wie es kommen musste.
Planerruten mit kleineren Ködern, bzw. kleinen Haken gingen mal gar nicht. Hornfisch überall ! Ging gar nicht mehr ! Wir waren nur am rackern .. eine Rute rein, die andere wieder raus .. ging es unaufhaltsam.
Ein Köderwechsel auf lebhaftere Köder mit deutlich großen Haken liess das Desaster zur Ruhe kommen .. jedoch nicht gänzlich versiegen.
Die Hornfische kamen in den Flanken gehakt an Board. Wir hatten mehr als einmal 2 Hornfische gleichzeitig an nur einem Köder.
So machte das Ganze einfach keinen Spass & die Planerruten liessen wir gänzlich bei Seite, solange im Oberflächenwasser Hornfisch auf dem Echo zu sehen war.
Auf den Downriggerruten hielt sich das Drama in Grenzen & nur ab & an stiegen Hornfische oder Dorsche im Mittelwasser ein.
Entspannt drehten wir gediegene Runden über unserem Spot & gegen 11.30 Uhr gabs das erste schicke Lied auf die Rute im Mittelwasser. Den Anhieb setzte ich zügig & straff, da ich eben gerade neben der Rute stand.
Anfänglich ging ich nicht wirklich von einer großen Salmonide aus, aber der Clip löste nunmal aus & die Rollenbremse gab Schnur frei .. eigentlich konnte dies nur eines heissen.
Zügig räumten wir die restlichen Ruten & Herman, welcher einfach an der Reihe war, drillte sicher & entspannt den Fisch bis ans Boot & über den Kescher.
Alles verlief reibungslos & somit lag der erste anständige Silberbarren in unserem Boot.
Eigentlich ist unsere primäres Reiseziel damit erreicht, denn wenigstens einmal wollen wir immer wenigstens Silber sehen.
Aber es kam noch besser.
Die Welle fischte recht gut & schob in ungleichmäßigen kräftigen Intervallen das Boot voran & somit die Köder auch spielerisch durchs Wasser.
Gegen 15 Uhr löste abermals eine Rute + Clip aus & Yves war an der Reihe. Nichts ahnend, lediglich hoffend, kam der nächste Salmonide über den Kescher. Keine Riesin, aber eine anständige Meerforelle hatte den Grizzly
komplett inhaliert & hing sauberst.
Es war einfach ein schöner Tag, der mit ettlichen Hornfischen, vielen Dorschen & 2 schicken Silberlingen zu Ende ging.
Laut Seewetterbericht sollte der nächste Tag recht ruppig werden .. konnte ich aber nicht glauben, denn gegen Abend war der Restwind gänzlich eingeschlafen.
Unsanft wurde ich Nachts gegen 2.30 Uhr geweckt, als in meinem Zimmer die Vorhänge & Gardinen wie wild flatterten .. draussen herrschte regelrechter Sturm.
Naja, hatte der Onkel vom Seewetter wie fast immer Recht & wir konnte nicht raus. Begnügten uns aber mit einem kulturell interessanten Tag in sämtlich Angelshops, die wir im größeren Umkreis finden konnten.
Die weiteren beiden Tage erlaubten uns wieder auszufahren & das Hornfischproblem verfolgte uns umgehend wieder. Auch fanden wir regelrechte Massenspots von Dorschen, welche ausnahmslos im Mittelwasser standen & unsere
Köder an den Flashern in reger Häufigkeit einsaugten.
Darunter waren auch Exemplare von knappen 90cm, welche die Ruten bis zum Zerbersten im Halbkreis biegen liessen.
Was uns allerdings fehlte, waren Heringsschwärme. Das Wetter dieses Jahr war einfach zu früh .. & somit wir eben etwas zu spät.
Allerdings konnten wir noch 2 weitere fette Salmoniden verhaften, sowie nebenbei noch einen straffen Sonnenbrand.
Leider vergingen diese wenigen Tage wie immer viel viel zu schnell, sodass ich mich heute gar nicht zurechtfand auf meiner Arbeit. Den Geruch von salzigem Wind noch vor mir, freue ich mich auf die nächste Lachssaison
& wünsche allen anderen Trollern bis dahin ein dickes Petri Heil !
Basti
Hechtfliegeln ...
..einer von vielen ..
..zappelige Frühjahrshechte ..
.. & wieder einer ..
.. Ambiente ..
.. ein GrandmaFresser ..
Unser "Trolling-Team":
Yves der gelassene & verdammt souveräne
Herman der Guru .. allwissend & verdammt erfahren !
Ich selbst der "ausgenutzte" Führerscheinbesitzer
.. XXX ..
..noch können wir darüber lachen..
.. fischige Welle ! GEIL !!!
..ein Braunlachs kommt gen Board..
..der erste Silberling ..
.. die Freude danach ..
.. die nächste Schönheit ..
.. & weiter gehts. Strecke machen !!!!
..erbarmungslose Sonne !!!!
..schlechte softe Welle & mal kurzzeitig kein Hornfisch am Planer !
TROLLING
.. & immer & immer wieder Dorsche aus dem Mittelwasser.. .
Kampf mit einem richtig fetten Kloppdorsch ..
.. mit Pause machen
.. & ausruhen danach !
Dem stellen wir schon bald auch mal gezielt nach ! *Verlockend!*