Letztes Wochenende...

  • Ja, letztes Wochenende war mal wieder eins, an dem ich jeden Tag Zeit hatte um zu angeln!


    Freitags sollte es auf Karpfen gehen, mir fehlte aber irgendwie die richtige Motivation nur ein paar Knödel zu versenken und deshalb hab ich mir dann doch noch schnell zwei Päckchen Tauwürmer besorgt um diese mit einem xxl-Haken bekannt zu machen, auf dem sie alle Platz haben würden.


    Als ich am See ankam waren meine beiden Kumpels schon kräftig am aufbauen und auch mein Schirm und meine Liege waren schnell gestellt. Ganz ohne war das Aufbauen aber nicht, der Wind war richtig heftig und in den Nachrichten war von Orkanböen die Rede! Aber im Radio hieß es auch, dass der Wind zum Abend hin nachlassen solle.....so war es dann zum Glück auch.


    Wir hatten uns für die eine Nacht den bequemsten Platz des Sees ausgesucht, nahe des Parkplatzes direkt am Anglerheim und so war auch ständig für Essen und Trinken gesorgt. Es gab Strammer Max, rinds und Bratcurry mit Pommes und Handkäs mit Musik :D


    In der Dämmerung fanden dann die 20 Tauwürmer ihren Platz am Haken und gingen baden. Ich hatte die Hoffnung, dass die diversen Fische den Wallern bei Dunkelheit genug Zeit geben würden zu beißen und nicht innerhalb kürzester Zeit wieder alles ablutschen. Leider waren Köfies noch bis Ende des Monats verboten.


    Meine Boilierute flog kurz vors andere Ufer und sollte dort ihr Werk verrichten. Nachts kamen dann auch die ersten Bisse und drei Karpfen bis knapp über 20 Pfund fanden ihren Weg in den Kescher, allerdings nicht bei mir.


    Das Packen am nächsten Morgen war dann doch sehr ernüchternd! Der Wallerhaken war von jeglicher Wurmspur befreit und die Karpfenrute lag ohne Montage am Platz???? Die Schnur war etwas lockerer als ich sie ausgelegt hatte aber ich kurbelte nur eine Schnur ein, kein Widerstand, kein Blei, nichts.....das ist mir vorher auch noch nicht passiert!


    Noch vormittags war ich dann wieder daheim und war am überlegen ob ich noch eine Nacht auf Karpfen anhängen soll....ich entschied mich dann aber doch für meinen ersten Angriff mit Kunstköder am nahen See.


    Am See merkte ich dann schnell, dass viele die Idee hatten angeln zu gehen! Obwohl ich als erstes gleich die Plätze ansteuerte, die einen längern Füßweg und einen Böschungsritt verlangen, waren die ersten beiden Platze schon belegt. Schade, hier befand sich meine Hechterfolgsstelle des letzten Jahres. :x


    Also weiter gelaufen und am nächsten Platz mein Flourcarbon Vorfach angeknotet. Als erstes mußte ich meine neue Errungenschaft von einer Messe durchs Wasser ziehen. Einen Blinker, der sich um die eigene Achse dreht.....naja für das Geld hatte ich mir "mehr" erwartet und nach 10 Würfen zog es mich an den nächsten Platz.


    Dieser Platz war von den Parkmöglichkeiten am weitesten entfernt, deshalb versprach ich mir hier eigentlich schon öfters einen guten Fang, der aber bisher ausblieb. Das kann ja noch werden, immerhin angle ich an diesem See erst seit letztem Jahr. Erstmal kam ein 10 cm GuFi an die Reihe, mit dem ich eine recht verkrautete flachere Zone beharkte......wo waren bloß all die gierigen Räuber?


    Also auf den Nachbarplatz gewechselt, bei dem man direkt vor tieferem Wasser steht. Beim Köderwechsel fiel meine Wahl dann auf einen 18 cm Castaic GuFi. Rausgefeuert und ich überlegte mir, wie tief ich absinken lassen sollte...*ein paar Kurbelumdrehungen.*...gibt es noch restliche Forellen vom Besatz und in welcher Tiefe werden die sich jetzt rum treiben.....*ein paar Kurbelumdrehungen*.... ich lass so auf etwa 3-4 Meter absinken...*ein paar Kurbelumdrehungen* - KAWUM, Anschlag und der sitzt!


    Erster Wurf mit dem dicken GuFi und Treffer! Naja, fühlt sich nicht nach nem Monster an, aber egal.....nur dumpfe Kopstöße, aber eindeutig Hecht. Keine einzige Flucht, der Fisch ist nur noch 10 Meter entfernt und ich hab die Bremse schon auf "Flucht" eingestellt. Da kommt er hoch, immernoch nur Kopfstöße, jetzt seh ich ihn! Ein überraschend guter Hecht kommt an die Oberfläche und schlägt mit dm Kopf das Wasser schaumig. Herrlich alleine dieses dumpfe Wassergeräusch, das eben nur relativ massige Fische verursachen können. Da steckt power drin, aber irgendwie lässt er die nur in wildem Kopfschütteln raus!?!? Ok, dann halt keine Flucht. Ich zih ihn ans Ufer und greife mit der Zange zu, alles problemlos, das leif fast zu glatt für den Saisonauftakt.


    Der erste Hecht ist mein, mein Schatz! 86 cm und fette 10 Pfund, das passt!



    Das war ein schneller Erfolg und ich trete zufrieden den Heimweg an.


    Am Sonntag statte ich dem See dann noch einen Besuch ab und diesmal ist der besetzte Platz vom Vortag frei. Natürlich habe ich auch heute den GuFi wieder im Einsatz, er ist zwar völlig zerschnitten aber alles was wichtig ist, hat den Drill gut überstandn. Ich lasse den GuFi teilweise relativ weit absinken und in einer der Absinkphasen habe ich auf 5-6 Metern eine Attacke, die ich sofort mit einem Anschlag quittiere! Zuerst kann ich die Gegenwehr nicht ganz einordnen, sehr hecktische Fluchten und dann seh ich eine Flanke an der Oberfläche....da wird doch nicht.....ja eine der Lachsforellen muß gekonnt um jeden Forellenteig einen Bogen gemacht haben und wollte sich jetzt eben mal nen 18 cm GuFi genehmigen!




    Den restlichen See umkreise ich ohne weiteren Erfolg und verliere an einer muscheligen Kante dann auch noch den Erfolgs-GuFi...ruhe in Frieden.

  • Hi,


    hier kommt ein kleiner Nachtrag zum letzten Wochenende, schließlich gab es schon wieder ein weiteres "Letztes We".


    Glaube als nächstes werde ich einen Barsch oder einen Waller auf meinen GuFi fangen. Am Samstag hat er nämlich wider zugeschlagen.


    Zuerst dachte ich noch an einen Hecht, als dann im klaren Wasser ein schöner Zander auftauchte war ich doch recht überrascht.



    Die dunkle Färbung deutet wohl auf einen aggressiven Nestbewacher hin, der Milchner durfte deshalb natürlich schnell zurück ins Wasser. Mit knapp 70 cm schon ein ganz netter, wenn auch sehr schlanker Kammschupper.


    Mal sehen was mir mein GuFi noch so bringen wird......

  • Zitat von welsflüsterer



    Die dunkle Färbung deutet wohl auf einen aggressiven Nestbewacher hin, der Milchner durfte deshalb natürlich schnell zurück ins Wasser.



    Da hast du recht, die Färbung des Zanders ist eindeutig, das ist ein Milchner der das Nest bewacht. Alles richtig gemacht. ;)

  • Servus Kai, ein Karpfenangler auf Abwegen. :lol:
    Mach dir nichts draus wegen den Tauwürmern, mein Köderfisch an der Wallerrute beim fish-in war ja morgens auch nicht mehr da. ;)
    Toller Bericht und schöne bilder.


    An dieser Stelle hätte ich noch eine Frage. Der Zander eindeutig ein Nestbewacher. Was meint ihr? Der Zander bleibt nach der eiablage gleich in unmittelbarer Nähe des Nestes. Fressen tut er eigentlich nicht, er verbeisst nur die Feinde. Angenommen ich drill den so 10 Meter von seinem Nest weg und release den Fisch. Findet er sein Nest wieder?

    Die erfolgreichen Angler sind sicherlich deshalb so erfolgreich, weil sie Dinge tun die ich und die weniger Erfolgreichen unterlassen!!
    Aalhunter heisst wieder Udo!!

  • Zitat von Aalhunter

    ...An dieser Stelle hätte ich noch eine Frage. Der Zander eindeutig ein Nestbewacher. Was meint ihr? Der Zander bleibt nach der eiablage gleich in unmittelbarer Nähe des Nestes. Fressen tut er eigentlich nicht, er verbeisst nur die Feinde. Angenommen ich drill den so 10 Meter von seinem Nest weg und release den Fisch. Findet er sein Nest wieder?


    Wenn ein Lachs aus dem Meer in das Bächlein zurückfindet, in dem er 'geboren' wurde, würde ich mir keine Sorgen machen, dass ein Zander, der seine Umgebung eigentlich kennen müsste, nicht sein 10m entferntes Nest wiederfindet. ;)

  • Bin mir nicht sicher ob wir das mit dem Lachs oder Aal vergleichen können. Bin gespannt was die anderen dazu sagen.
    wolf Will jetzt nicht bestreiten, dass du recht haben könntest

    Die erfolgreichen Angler sind sicherlich deshalb so erfolgreich, weil sie Dinge tun die ich und die weniger Erfolgreichen unterlassen!!
    Aalhunter heisst wieder Udo!!

  • Doch, die finden das schon wieder. Was ist das denn direkt vor der Rolle? Hat der Zander etwa geraucht? Ist er vielleicht deshalb so schwarz - sozusagen ein "Raucherbein" am ganzen Körper?


    Schön und verantwortungsvoll von Dir, dass Du den Laichbock trotz Schonzeitende zurückgesetzt hast :clap:
    Hätte nicht jeder gemacht -ob aus Gier oder Unwissenheit

  • Zitat von Aalhunter

    Bin mir nicht sicher ob wir das mit dem Lachs oder Aal vergleichen können. Bin gespannt was die anderen dazu sagen.
    wolf Will jetzt nicht bestreiten, dass du recht haben könntest


    Ich bin mir ja auch nicht sicher, habe das nur vermutet. Vielleicht weiss es ja tatsächlich einer.

  • Zitat von Gerd aus Ferd

    ...Hätte nicht jeder gemacht -ob aus Gier oder Unwissenheit


    Bei mir wäre es zweiteres gewesen, falls ich ihn entnommen hätte. Ich wusste nicht, dass die männlichen Zander beim Bewachen des Nestes die Farbe ändern. Oder ärgern sie sich nur schwarz, weil sie nicht mit den anderen Jungs los dürfen? ;-)

  • Hi,


    die dunkle färbung ist eben sehr auffällig. Wenn der Zander seine ganzen Flossen abspreizt, dann wirkt er schon recht imposant und kann wohl so ziemlich jeden Räuber vertreiben.


    Die normale silbrige Färbung ist ja dann doch eher eine Tarnung unter Wasser.


    Das er sein Nest wieder gefunden hat, davon gehe ich aus. Die Fische können sich in ihrem Gewässer eigentlich sehr gut orientieren. .....auch wenn ich noch keinem Zander hinterher geschwommen bin ;)

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