So, hier nun der Bericht:
Am 12.5. um 1Uhr nachts ging es los. Nach knapp 5stunden und unzähligen Pausen kamen wir endlich am Hafen an. Da wir noch auf die Fähre ein Stündchen warten mussten, holten wir erstmal die Ruten raus.
Bei so einem Panorama mussten die Mefos doch beißen. Naja, war leider dem nicht so.
Auf der Insel erstmal angekommen, brannten mir schon die Finger. Doch den Tag konnte man mal getrost vergessen. Starker Wind kam auf, die Gezeiten spielten überhaupt nicht mit, Wattwürmer waren zu tief weg um zu graben und es began zu schütten wie aus Eimern. Also egal, morgen kann es nur besser werden und das wurde es auch.
Da wir nun ca. wussten, wie die Gezeiten verlaufen, legten wir den Tag so aus, dass wir ca. 4Stunden vorm Hochwasser am Strand waren. Zum Wattwürmer graben haben wir die Stelle gewechselt und in einer halben Stunde 100-150Wattis und Seeringelwürmer zu ergattern, das geht in Ordnung, wenn man bedenkt, was die so im Laden kosten Hier mal unsere Wattwurmgrabstelle:
Pünktlich um 18Uhr war es dann so weit. Brandungsruten raus und das hoffen beginnt. Und es wurde erstmal sehr trocken. Nach den ersten Kontrollen machte sich bei mir langsam Panik breit. Sollte ich mich doch geirrt haben und es wird doch nicht so einfach die Fische an Land zu holen? Eine weitere halbe Stunde vergang. Ich machte mich auf den Weg zu einer Brandungsrute, da sie komische Bewegung machte, die nicht nach einem Biss aussahen. Anschlag. Peng! Kontakt. Und wie, gleich eine schöne große Maischolle. Ein Freudenschrei der Erleichterung durchflutete den Strand. Voller Freude auf zu Rute2, und Peng! Kontakt. Dieses mal zwar keine übergroße, aber dafür 2maßige Flundern. Wenig später noch nummer 4 und die Mahlzeit war komplett.
Nun gut. Hatte ich doch mal irgendwo gelesen, dass Mefos im Mai ja gerne in der Dämmerung beißen. Da ich den "Pflichtfisch" hatte, war jetzt die Kür an der Reihe. Also zogen ein Kumpel und ich uns die Wathose an, Meforuten bereit gemacht, Spöket Schwarz-Rot bzw. Snaps Grün-Gelb an die Ruten und losgehts.
Und es ging wirklich los. Dritter Wurf, rums!, Rute krumm, aber der Fisch geht sofort in die Lüfte und damit war er weg. Angestachelt wieder reingeworfen. Und wieder, rums!, aber das gleiche Spiel nochmal, Fisch fliegt durch die Luft und weg war er
Mein Kumpel standmittlerweile neben mir. Alle guten Dinge sind ja Drei. Naja, leider nicht. Doch keine 2Minuten später, rums!, Rute von meinem Freund krumm, und wieder stieg die Mefo nach oben, doch der Spöket saß zu tief. 43er Silber. Unsere Laune stieg bis ins Unendliche. Doch leider sollte es das einzige Silber des Urlaubs bleiben. Wir hatten zwar über die Tage einige Kontakte, aber durch Wetterkapriolen usw. wurde es nichts mehr. Aber dazu gleich mehr.
Hier erstmal das Ergebnis des Tages:
Wer mich kennt, der weiss, wie gerne ich Plattfisch esse, also am nächsten Tag gleiche Stelle, gleiche Welle und fast gleiches Ergebnis. 6Platte.
Hier mal ein Bild von meiner Freundin, die ihr Leben das erste mal richtig geangelt hat und gleich an dem Tag die größte Fing:
Okay, Plattfisch ist ja schön und geht, aber wenn der Raps blüht, dann blüht auch etwas im Wasser. Hornhechtzeit war angesagt. Also Spiros fertig gemacht, Heringsfetzen bereitgestellt und los gehts. Und wieder war es meine Freundin, die mit 2Fischen die Marschrichtung vorgab. Mit 4Hornis gingen wir nach Hause. Ich denke mal, dass wir vll. 1-2Wochen zu früh waren, andere Angler neben uns haben Nullrunden hingelegt.
Am Dienstag fingen wir dann nochmal 2Stück.
Dann begann leider die Leidenszeit. Der Wind hatte gedreht, also versuchten wir es an einer Stelle, wo die Tage davor schon gut gefangen worden sein soll. Doch nach den ersten Würfen konnten wir auch wieder einpacken. Mehrere Tümmler jagten unseren Strandabschnitt ab, waren mehr als nur in Wurfweite. Und mal abgesehen davon, dass die Fische besseres zu tun haben, als zu fressen, die Angst so ein Ding am Haken zu haben, die war mir einfach zu groß.
Am Mittwoch wurde es noch schlimmer. Der Wind wurde noch kräftiger, so das ein Angeln nirgends mehr möglich war. Schwerer Sturm aus wechselnden Richtungen machte ein Angeln unmöglich.
Donnerstag dann das gleiche Spiel wie Dienstagabend. Durch einen kräftigen Nordwind war das Angeln nur an der Südseite möglich. Ich war auch relativ optimistisch, naja, bis dann nach einer guten Stunde wieder die Tümmler aufzogen. Verfolgen sie mich? Man sah etliche Angler parallel ihre Sachen packen. Für den Laien ein sicherlich amüsantes Bild.
Fisch gabs trotzdem, wenn auch ein bisschen tot. Vielleicht weiss ja einer, was das war, es hatte Zähne wie ein Hecht und eine Bartel wie ein Dorsch.
Am Freitag dann das Finale. Nochmal los, ein bissl Fisch für den Abend besorgen. Heraus kamen dann eine weitere große Maischolle so wie eine schöne Kliesche.
So, das soll es erstmal gewesen sein, die Tage werd ich dann noch ein paar Fischerei-Erkenntnisse so wie weitere Bilder preis geben.