Maden/Bienenmaden färben

  • Hallo,
    hat schon mal einer von euch versucht Maden oder Bienenmaden zu färben? Ich kann mich noch an meine Jugend erinnern(zu lang her :( ) da konnte man farbige Maden kaufen. Die fingen oft besser als weiße. Hat da jemand schon Versuche gemacht?

  • Zitat

    Gefärbte Maden zu benutzen ist schlichtweg untersagt.


    ... kann es vielleicht sein, dass dies von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist !?? - Denn, wenn ich mir hier im Saarland Bienenmaden kaufe, dann sind da meist rote und weisse gemischt im Töpfchen, oder ist das womöglich sogar von Natur aus so, dass es verschiedene Wachsmottenarten sind !?


    @ Bollerknitzel:


    ... in Frankreich, wo es 100% erlaubt ist, kann man Maden in fast allen Farben kaufen, soweit ich weiss laufen diese dann durch Lebensmittelfarbe. Beim Kauf sind dann jedoch dann meist rote Maden in grünem Sägemehl und umgekehrt (schätze der besseren Erkennung wegen) !?


    Gruss

  • Maden nachträglich von außen zu färben ist meistens von mäßigem bis überhaupt keinem Erfolg geprägt. Die Färbung erfolgt über das Futter, das sie in der Zucht erhalten.


    Bei diesen Stoffen wurde in der Vergangenheit eine cancerogene Wirkung nachgewiesen. Deshalb und weil künstlich gefärbtes Tierfutter in Deutschland nicht erlaubt ist, wurden sie verboten.


    Ob farbige Maden überhaupt etwas bringen ist sowieso eine reine Glaubensfrage. Ich konnte in Irland, dort sind rote Maden erlaubt, keinen Unterschied feststellen.

  • Hallo,


    die Verbote gehen auf die Verwendung von Chrysoidin-Farbstoffen zurück.
    Damit wurden vor allem bronzene und gelbe Maden durch äußerliche Anwendung der Farbe erzeugt.


    Mehrere Krebs-Todesfälle unter Anglern wurden auf übermäßiges Gepansche mit Chrysoidin zurückgeführt.


    Für solche krebserregenden Stoffe gilt: Je mehr Kontakt, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Krebs auftritt. Gerade durch die äußerliche Anwendung auf den Maden kommt man verstärkt in Berührung. Andererseits haben abertausende Angler das Zeug verwendet ohne Schaden zu erleiden.


    Für die Chemiker:
    z.B. Chrysoidin B: 2,4-Diaminoazobenzol Hydrochlorid
    Der Kasus Knaxus scheint in der Anilinbasis (Benzolring + Aminogruppe) zu liegen. Während auch andere Anilinfarbstoffe in Verdacht stehen Krebs zu erzeugen, sind diverse Azofarbstoffe (-N=N- Brücke zwischen 2 Benzolringen) in der Lebensmittelindustrie zugelassen.


    Rote Maden wurden mit Rhodamin per innerlicher Anwendung (Futter) gefärbt. Rhodamin steht ebenfalls unter Verdacht kanzerogen zu sein.
    Auch dieser Farbstoff weißt Benzolringe mit (substituierten) Aminogruppen auf.
    Durch die innerliche Anwendung ist der Kontakt zwischen Angler und Farbstoff viel geringer und damit ungefährlicher.
    (Nachtrag: Die Arbeit mit Rhodamin ist nicht ohne. Als vor ein paar Jahren die Farbstofflaser furchtbar in waren, und jede Uni an den Dingern gebastetelt hat, ist einem Bekannten von mir eine Küvette voll Rhodamin zerbrochen. Er meint, sie hätten Tage gebraucht und das Labor wieder halbwegs von den Zeug zu reinigen.)


    Heute gibt es für die Färbung alternative Farbstoffe. Das Verbot blieb aber bestehen.
    z.B. Annatto (synthetisch, oder natürlich aus dem Orleanstrauch (Annatto Uruku Ruku)), wird zum Gelbfärben von Butter verwenden, ergibt bei innerer Anwendung bronzene und gelbe Maden.
    Rote Maden werden inzwischen angeblich mit dem gleichen Farbstoff äußerlich gefärbt, mit dem auch Heizöl gekennzeichnet wird.
    (Auch hier handelt es sich um einen Azofarbstoff, die Formel konnte ich aber nicht ermitteln. Solche Farbstoffe werden u.a. von BASF angeboten
    http://www. basf.de/basf/html/d/produkte/gebiete/automotive/marken_GN=1_SGN=22.html )
    Ich vermute die anderen Maden-Farben werden ebenfalls durch solche Azofarbstoffe erzeugt.


    Wenigstens gelbe Maden kann man auf natürlichem Weg gewinnen:
    Werden die Maden auf Leber gezogen, dann bekommen sie einen deutlichen Gelbstich.


    Die im Laden käuflichen Maden haben die Futteraufnahme schon abgeschlossen.
    Ein Nachfärben per Futter ist also nicht möglich.


    Gruß,
    Manfred

  • ... uih, da sind ja wirklich noch klasse Informationen hinzugekommen .. sehr informativ, auch von mir "Danke" für die Mühe !


    Hatte oben mit der Lebensmittelfarbe eigentlich auch gemeint dieses Sägemehl zu färben, hätte ich mal klarer ausdrücken sollen :? .. aber ich denke durch die Gesetzeslage hat sich das Thema dann ja eh erledigt.


    Nebenbei kann ich auch nur sagen, dass die französischen "Bunten" genausowenig besser fangen, als die irischen .. hatte sogar das Gefühl eher schlechter, da die bunten Maden meist nicht mehr so agil sind !?


    Gruss

  • Zitat von Bollerknitzel

    Das Färben mit Lebensmittelfarbe bringt nichts.


    ;)
    Ich denke mal, dass haben die meisten Angler schon mal versucht. Auch ich habe als Jungfischer pulverförmige Lebensmittelfarbe ohne Erfolg versucht.
    Um lebende Zellen einzufärben muss man schon zu härteren Mittelchen greifen.


    Es gibt aber andere wichtige Punkte, die man beim Umgang mit Maden beachten sollte:


    Den typischen Ammoniakgeruch, gerade bei Maden die schon etwas länger in der Dose wohnen, wasche ich vor dem Angeln ab.
    Die Maden kommen dafür ca. 1 Minute unter Rühren in warmes Wasser mit etwas Geschirrspülmittel.
    Danach gieße ich das ganze durch ein Sieb und spüle die Maden unter fließendem Wasser ab, um die Geschirrspülmittelrest zu entfernen.
    Tote Maden werden entfernt. Ich lese sie einfach ab. Michael Schlögl empfielt, die Maden durch ein grobes Futtersieb kriechen zu lassen. Alles was nach einer gewissen Zeit nicht durch das Sieb gekommen ist entsorgt er.
    Die abgetropften Maden kommen in frisches Säge- oder Maismehl.


    Es gibt verschiedene Produkte, die den Maden zusätzliches Leben einhauchen. Als Madewürze, Made-fix usw. werden Pülverchen angeboten, die neben einem Geruchsstoff auch irgendwas enthalten, das Maden zu heftigen Fluchtreakionen (schnelles Krabbeln) treibt. Daduch wirken sie lebendiger und sollen die Fische besser locken.


    Ich verwende das Zeug ab und zu, kann aber nicht wirlich sagen, dass dadruch die Erfolge steigen.
    Ohne Geruchsstoffe wäre mir das Pulver lieber, dann passen die Maden besser zum Futter.


    Gruß,
    Manfred

  • [quote="outdoor-kenNebenbei kann ich auch nur sagen, dass die französischen "Bunten" genausowenig besser fangen, als die irischen .. hatte sogar das Gefühl eher schlechter, da die bunten Maden meist nicht mehr so agil sind !?


    [/quote]


    Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Bei uns im Ösiland darf man diese gefärbten Maden ohne weiteres verwenden und die Fängigkeit ist um einiges besser, als nur mit weissen Maden. Vorallem die roten Maden stechen heraus.
    Von wegen der angeblichen Krebsgefahr bei Verwendung von gefärbten Maden, das kann ich auch nicht nachvollziehen. Wenn dem wirklich so wäre, würde man die gefärbten Maden Europaweit verbieten!
    Als sogenannter Beißverstärker dient bei mir Kaffee. Ein Löfferl eines Kaffeesudes vom Vortag in das Madengefäß und die zappeln wie verrückt. Natürlich vor dem Angeln die Maden abwaschen, sie zappeln trotzdem weiter. Warum immer um teures Geld Chemie kaufen, wenn mit weniger gleich viel oder sogar mehr erreicht wird.

  • Gruß an alle Imker...


    Wenn ihr herausgefunden habt, wie man maden färbt, dann gebe ich euch einen Tipp. Geht zum nahegelegenen Imker und holt euch Bienenmaden. meistens geben sie welche her und ihr seit den kaufpreis reicher. könnt bei gelegenheit auch 1-2 glaß honig mitnehmen...

  • Leider sind die Maden der Honigbiene extrem dünnhäutig. Sie platzen sehr, sehr leicht auf und sie halten dann kaum einen Wurf aus.

  • in den beiden letzten fällen kann ich euch recht geben.. zum einen sind es die larven der wachsmotte die so genannt werden. die bekommt man beim imker auch, meist in der zeit nach dem schleudern. August Juli. es sind zwar nicht viele, aber für nen tag am wasser reichen sie mir immer. (Habe selber bienen und spreche as erfahrung)


    Die larven der Bienen, sind wirklich nicht zum angeln zu gebrauchen, es sei denn, man friert sie ein, nimmt sie mit zum wasser in einer tiefkühlbox, am besten frisch aus der waabe. Den hacken nur etwas mit dem feuerzeug erwärmen, nicht das der knoten am schenkel verschmort und schnell die maden aufgezogen... die halten bombig!!

  • wenn das nun heißen soll das imker doch keine wachsmoten züchten...
    Das is doch wohl kla, aber zwangsläufig haste immer ein paar in abgescheuderten waaben die du waggestellt hast um sie einige zeit spätr nach der Waroabehandlung z.B. wieder zum auslecken auf die Völker gibst.

  • Zitat von MatriX

    wenn das nun heißen soll das imker doch keine wachsmoten züchten...
    Das is doch wohl kla, aber zwangsläufig haste immer ein paar in abgescheuderten waaben die du waggestellt hast um sie einige zeit spätr nach der Waroabehandlung z.B. wieder zum auslecken auf die Völker gibst.


    Hallo MatriX,


    Ich wollte nur deine Aussage stützen.
    Der Zusammenhang zwischen Bienenzüchter und Wachsmotten ist halt nicht jedem klar. Deshalb hab ich zur Erklärung des Gesagten die Links rausgesucht.
    Ich denke für die meisten ist es neu, das die Viecher als Schädling die Bienenwaben zerfressen und auch Krankheiten übertragen.


    Gruß,
    Manfred

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