Letzten Sonntag, der Wetterbericht sagte bestes Raubfischwetter voraus, hatten meine Frau und ich uns vorgenommen, eben jenen nachzustellen.
Als wir gerade losfahren wollten, erhielt ich den Hilferuf eines Freundes, dessen PC nicht mehr so wollte, wie er sollte. Kein Problem, umdisponiert und die Daddelkiste schnell auf Vordermann gebracht.
Nach einiger Zeit war das erledigt, und wir wieder zu Hause angekommen, doch die Lust aufs Angeln ließ ein wenig zu wünschen übrig. Nach einem kühle Bier, entschlossen wir uns dann doch noch für zwei Stunden an den See zu fahren.
Es lief weder gut noch schlecht, ich fing ein paar kleine Hechte und Franzi disste sich ein paar Barsche, welche sie am Ufer deponierte. Das Spiel ging eine Weile gut, doch irgendwann hörte ich das Fluchen meiner Holden. Sie watete gerade ans Ufer, wo eine Krähe sich an ihrer Beute zu schaffen machte. Kaum war sie draußen angekommen, schnappte sich der Vogel einen Barsch, und hüpfte davon. Von meinem lauten Gelächter begleitet, stürmte Franzi dem Dieb hinterher – jedoch vergeblich.
Das Lachen sollte mir jedoch schnell vergehen. Demotiviert durch den Verlust, packte meine Frau ihre Sachen zusammen, und ich schloß mich ihr an. Sie immer noch fluchend, ich grinsend, machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto, und siehe da, ein netter Zeitgenosse hatte es aufgebrochen und durchwühlt. So endete unser kleiner Sonntagsausflug auf dem Polizeirevier – herrlich!
Die Krähe war also so etwas wie ein Omen.
So long
Christian
P.S.: Zwei Tage vorher, wir waren zum Nachtangeln bis ans Wasser gefahren, hatte uns die Polizei das Auto noch auf eben jenen Parkplatz fahren lassen – man fahre so viel Streife, da passiert nichts...