10 Jahre keine Sonne (Zander)

  • Hey Leute, ich muss hier mal was loswerden was mich schon seit längerem beschäftigt:


    Also, es geht um die Dahme, ein Fluss der vor den Toren Berlins, der in die Spree fließt, teilweise ein breiter, strömungsarmer Fluss, teilweise ein überschaubares Flüsschen mit mächtig Strömung (z.B. Hermsdorfer Schleuse).


    Es geht mir aber vorrangig um den Abschnitt kurz vor Berlin, sprich Zeuthener See, Wildau und Niederlehme.


    Meine Großeltern und ein großer Teil meiner Familie wohnen noch immer in diesem Bereich, und da mein Opa wie ich begeisterter Angler ist, ging er früher sehr oft an der Dahme fischen.


    Aus Erzählungen weis ich, dass die Dahme früher ein vorzügliches Raubfischrevier war und der Zander häufigster Raubfisch war.
    Mein Opa, seine Anglerkumpels sowie mein Vater und andere Bekannte kamen aufgrunddessen selten ohne Zander vom Angeln zurück.
    Nicht selten brachten sie sogar 4, 5 Zander mit nach Hause.
    Geangelt wurde damals ganz konservativ mit Köderfisch (meist Kaulbarsch) am Grund. Die Zander hatten gute Durchschnittsgrößen, mein Opa fing Zander bis zu knapp einem Meter.
    Neben Zandern wurden auch sehr viele, gute Aale gefangen, ein Rapfen war auch ab und an dabei.


    Ab und zu gab es auch mal ein paar schlechte Jahre, aber der Bestand schien sich immer wieder einzupegeln.


    Bis dann vor ca. 10 Jahren Schluss war. Anfänglich glaubte man wieder an einen schlechten Jahrgang, aber es wurden partout keine Zander mehr gefangen. Bis zum heutigen Tage hat meines Erachtens seit mindestens 6 oder 7 Jahren niemand mehr einen Zander gefangen.
    Anbei sei bemerkt, dass es auf Aal immer noch so gut wie früher läuft, die werden weiterhin gefangen (wenn auch ein wenig komisch, im Sommer bei brütender Hitze mitten am Tag in der Fahrrine).


    Nun wäre ja naheliegend, dass sich zwischen den Aalen auch mal ein Zander den Köder greift, aber nix, gaaaaaaarnix, Zander sind und bleiben Fehlanzeige...


    Allerding weis ich, dass die Stachelritter nich "ausgestorben" sein können, denn als ich letztes Jahr an der Hermsdorfer Schleuse (weit flussaufwärts) angeln war, haben 2 Kollegen, die den Schleusenwart zu kennen schienen direkt am Schleusenbecken festgemacht und mit ihren Köderfischen in die Gischt geworfen. Da kamen Hechte, Barsche und, und... Zander ins Boot!
    Also sind zumindest noch Zander im Flusssystem unterwegs, auch wenn die Hermsdorfer Schleuse doch ziemlich weit weg von der beschriebenen Problemstelle liegt.


    Nun also meine frage an euch: Woran könnte es liegen, dass in der unteren Dahme keine Zander mehr gefangen werden, sind sie vllt. zu schlau geworden, einfach weggezogen oder fischt der Fischer (der viel mehr Netze als Früher auslegt) einfach zu viele Fische weg?
    Wobwi ja dann auch die Aale und Rapfen weniger werden würden
    :-S


    Also, wenn es Angler in diesem Forum gibt die aus dieser Gegend kommen oder das Problem kennen, weil sie selber in der Dahme geangelt haben, ich wäre euch für Antworten dankbar, ich denke ich bin nicht der einzige der dieses Problem hier in der Dahme hat.


    Bis dann, D3rFabi

    it takes a lifetime to become a great, but only a second to become a legend:


    27.6.06
    Round of Sixteen
    Dortmund


    R9

  • Fngt ihr denn noch kleine Fische??
    Vll ist einfach weniger Nahrung an deiner Stelle. Oder es stimmt der Sauertoff gehalt nicht, sprich zu wenig.
    Aalen macht das glaub ich weniger was aus, was erklären könnte, warum ihr noch Alle fangt.

  • Nee, nichmal kleine Fische, einfach ÜBERHAUPT keine Zander.


    Aber: letzten Sommer hatte ich nen Miniatur.Zander auf der Senke, also laichen sie noch

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    27.6.06
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    Dortmund


    R9

  • Ich kenne das Gewässer, sowie seine momentane Situation nicht, daher folgende Fragen, ist in den letzten 10 Jahren die Eutrophierung des Gewässers stark gesunken?
    Hat die Abwasserbelastung sehr stark nachgelassen?
    Ist das Wasser in den Jahren sehr klar geworden?
    Gab es in der Zeit der guten Zanderbestände dort fast keine Hechte und relativ wenig Barsche?
    Gibt es jetzt wesentlich mehr Hechte und Barsche?


    Sollte dem so sein, folgende Vermutung.


    Zander mögen trübes Wasser, die stärker sichtorientierten Arten wie der Hecht nicht.
    Ist das Wasser also trübe sinkt die Hechtpopulation, zum Teil auch die Barschpopulation ab, es entsteht eine Art ökologische Nische duch das fehlen dieser Raubfische, der Zander rückt dann in diese Nische, das trübe Wasser mag er ja und Nahrung ist genug vorhanden, sein Bestand steigt an.
    Kippen diese Verhältnisse, weil sich die Wasserqualität stark verbessert, steigt die Hechtpopulation wieder an, die Zanderpopulation sinkt wieder.


    Dieses Phänomen konnte man zum Beispiel am Schweriner See in den 70ger Jahren sehr gut beobachten, sogar in recht krasser Form.

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  • Naja, früher gabs vereinzelt Hechte, weder häufig noch oft...
    Barsche dagegen waren relativ gut vertreten, wurden auch schön groß, und die gibts bis heute immernoch (das weis ich ganz gut, mir is vor 2 Jahren ein Monstrum von einem Barsch direkt unterm Steg an meinen Kaulbarsch geknallt.....von Hakenschärfen hatte ich damals aber noch keine Ahnung :~[

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    27.6.06
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    R9


  • Wenn Dein Opa viele Angelkumpels und andere Bekannte hatte, ist es nicht schwer verwunderlich.


    Vermutlich gibt es halt nicht mehr viele Zander. Und wenige Zander bekommen halt auch wenig Nachwuchs, so dass es eine kleine Ewigkeit dauert, bis sich ein einstmals gesunder Bestand wieder erholt hat.

  • Das "Phänomen" kenne ich von der Trebel auch.
    dort ist höchstwahrscheinlich der Grund, das nach dem starken Rückgang der Landwirtschaft im Umkreis, und den verminderten Nährstoffzuflüssen durch die Äcker die Wasserqualität extrem zugenommen hat.
    Oder anders formuliert, vor 10 Jahren konntest nicht mal 20cm in die Tiefe schauen, heute kannst du am Grund die Teichmuscheln zählen.


    vereinzelte Zander sind auch noch da, aber der Hechtbestand hat extremst zugenommen. Auf Aal etc hatte es kaum Einflüsse (die wurden eh immer weniger ;-) )

  • Das mit der Sichttiefe und dem Zanderrückgang kann ich bestätigen. Zwar nicht ganz so extrem, aber man merkt es.
    Bei uns war es so, dass einmal pro Woche minimum ein Schiff in den Baggersee gefahren is und noch dazu wurde Material verklappt. Das Wasser war dementsprechend trübe.
    Zu der Zeit hat man noch Hammer gut Zander gefangen. Jetzt ist das Wasser recht klar und es dominiert der Hecht. Man fängt aber wenigstens zwischendurch mal Zander. Halt nur nicht mehr so viel wie früher.


    MFG

    Sich zu melden verhält sich zu einfach drangenommen werden
    wie
    Von "Amts wegen" zu "auf Antrag"


    -Sprach der Rechtspfleger ;)

  • Hmm das Problem kenne ich! Der Rhein Herne Kanal wird von Jahr zu Jahr immer sauberer! Man kann stellenweise 5 Meter weit ins Wasser gucken vom Rand aus! Selbst an Spundwänden sieht man in 2 Meter Tiefe den Grund noch. Es wird immer schwieriger dem Zander nachzustellen....


    Aber glaubt ihr das der Hecht vielleicht im Kanal kommen könnte? Abschnittweise haben wir lange Krautbänke (leider werden sie bald wieder abgemäht).

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

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