Gutes Anlockfutter ?!

  • Moinsen.
    Welches Futter benutzt ihr so zum Anfüttern ( vorallem auf friedfisch und karpfen ).
    Was benutzt ihr in Stillgewässen und was in fließgewässern ?


    Ich benutze einen Mix aus Maismehl, Bisquitmehl, TopSecret Groundmix, Rotaugenmix von Triana und Paniermehl.

  • Hi,


    ich verwende fast nur noch Teig aus Frolic. Entweder gerieben mittels einer alten Kaffeemühle und dann mit Wasser vermengt, oder die ganzen Frolic Ringerl in Wasser einweichen (ca. 1 Tag) und den Matsch dann in ein Leinen Tuch geben und auswringen. Dieser Teig ohne zusätzliche Lockmittel ist super fängig und holt sogar die Beißfaulen aus der Reserve. An einem Tag habe ich nur unter Verwendung von einem Maiskorn als Hakenköder und Futterkorb mit diesem Teig 8 Karpfen aus dem Wasser geholt, alle zwischen 32cm und 65cm, Gewicht zwischen 480 gr. und 5kg. Es waren insgesamt 17 Karpfen, aber die kleinen habe ich ohne messen gleich wieder "released".
    Auch Brassen stehen auf diesen Teig! Als Beifang haben die meisten ein Gewicht von etwa 800 gr. bis 1,5 kg. Dürfte nur was für die Großen sein...
    Für den Ansitz ohne vorher großartig anzufüttern kann ich diesen Teig nur empfehlen!

  • Hallo LeonDX und Bass,


    die im Laden erhältlichen Mischungen sind alle brauchbar.
    Allenfalls sollte man darauf achten, dass das Futter möglichst frisch ist.


    Geschmack- und geruchlich fressen die Fische alles, was sie nicht vertreibt.
    Die Grundrichtung Süss für Brassen und würzig für Rotaugen ist sicher nicht falsch. Man kann aber auch die jeweils andere Art damit locken.
    Karpfen heißen nicht umsonst Wasserferkel. Wie Schweine stehen sie auf alles was fressbar ist. Süßes Malassegeklebe genauso wie intensive Gewürzmischungen (wie z.B. das berühmte Robin Red).


    Ich verwende meist ein sehr billiges Futter:
    Kraftfutter für Milchkühe aus dem Landhandel.
    Das Zeug besteht aus verschiedenen Getreideschroten, Zuckerrübenschnitzeln (Melasseschnitzel), eiweißhaltigem Soja- oder Rapsmehl, geringen Zusätzen von Leinsamen und andern Pflanzenmehlen, sowie Mineralstoffen.
    Also nichts, was nicht auch in anderen Angelfuttern zu finden wäre.
    Das Zeug hat eine dunkle Grundfärbung, einen intensiven Eigengeschmack und Geruch, braucht also nicht mit irgendwelchen Mittelchen verpanscht zu werden.
    Es wird in pelletierer Form offen oder in 50kg-Säcken angeboten. 50kg kosten so viel wie ein paar Päckchen Markenlockfutter.
    Die Pellets werden einfach ein paar Minuten mit Wasser eingweicht, dann zerfallen sie und fertig ist das Futter.


    Die beste Futterzutat ist Lebendfutter. Es bringt mind. 50% der Lockwirkung. 1/2 Liter Maden oder Wurmstückchen auf 5 Liter Futter ist ein guter Eckwert.


    Wer selber mischen will kann sich aus folgenden Grundsubstanzen nach belieben ein gutes Futter zusammenstellen, ohne viel falsch machen zu können:


    -Brötchenpaniermehl (Ich persönlich halte nichts davon, da es fast keinen Eigengeschack hat. Einfach mal in Wasser einweichen und den Brei essen, dann wisst ihr was ich meine. Das Zeug ist allenfalls ganz frisch oder wegen seiner Bindewirkung als Klebstoff in lockeren Mischungen zu brauchen. Das mit dem Essen meine ich ernst. Ich kann jedem Angler nur raten sein Futter mal zu kosten, so merkt man, ob es Schamckes hat.)
    Verwendung: Möglichst garnicht. Billigmacher. Allenfalls bis 20% als Kleber.


    -Brotmehl. Viel besser als Brötchenmehl, wenn es aus Grau oder Scharzbort ist, da mehr Eigengeschmack. Beliebt bei italienischen Wettfischern. Gute Grundsubstanz für das Futter. Verwendung bis 100% Anteil.


    -Zwiebackmehl: Guter Eigengeschmack. Gute Grundsubstanz für das Futter. Bis 100%.


    -Bicuitmehl. Guter Eigengeschmack. Grundsubstanz für süsse Mischungen. Bis 50%, da es verklebt.


    -Schockobiscuitmehl: Wie Biscuitmehl.


    -Getreide(Weizen)schrot: Gute Grundsubstanz. Starker Eigengeschack. Bis 100%. Sollte auf dunklem Grund gefärbt werden, da sehr hell.


    -Maismehl und -schrot: Starker Eigengeschmack, lockert das Futter. Bis ca. 20%.


    -Kokosmehl, Erdnussmehl, andere Nussmehle, Hanfmehl: Am besten frisch geröstet. Jeweils bis 20%. Gute Geschmackszutaten.


    -Kopramelasse (Kokosmehl mit Melasse vermischt). Süsst und klebt. Bis ca. 30%.


    -Gewürze, Grassamen, Partikel aller Art:
    Je nach eigenen Wünschen und Vorstellungen.


    -Milch, Schlemmkreide, Popcornmehl: Als Wolkenbildner für Oberlächenfutter. Bis 10%


    - Kies ab 2mm Körnung: Zum beschweren bei schneller Strömung. Nach Bedarf


    - Quarzsand, Sand: Nie verwenden. Steigt mit der Futterwolke auf und gelangt in die Kiemen. Kann so die Fische vertreiben.


    Wenn man diese Zutaten nach belieben mischt kommt eigentlich immer ein gutes Futter heraus.


    Viel wichtiger als als die Zutaten ist der richtige Umgang mit dem Futter.
    Man sollte mit einem Eimer tockener Futtermischung (inkl. Lebendfutter! das Lebendfutter ändert die Bindeeigenschafften erheblich!) an einen klaren Fluss wechselnder Strömung fahren und folgende Tests machen (Die meisten Angler haben keine Ahnung, was ihr Futter macht, nachem es in den trüben Fluten verschwunden ist. Traurig aber wahr.):


    Oberflächenmischung:
    Ziel ist es, an der Oberfläche eine Futterwolke zu erzeugen. Z.B. für das Ukeleiangel:
    Entweder: Sehr trocken, so dass der Futterballen gleich an der Oberfäche zuerplatzt, und langsam nach unten rieselt.
    Oder: Sehr nass, wie Kartoffelsuppe, so dass die flüssige Pampe gleich an der Oberfläche zerfließt.
    Evtl. Spezialzutaten zur Wolkenbildung beimischen.


    Stillwassermischung:
    Ziel ist es, das Futter ohne große Wolkenbildung an der Oberfläche oder im Mittelwasser auf den Grund zu bringen. Dort soll es sich schnell auflösen und einen Teppich bilden.
    Dafür wird das Futter so feucht angerührt, dass es sich noch ohne großes Geschmiere von den Händen löst. Futterballen die man aus 1/2 Meter Höhe auf das Futter fallen lässt sollten nicht zerfallen.
    Der Ballen sollte an der Oberfläche mögl. nicht oder nur in grobe Stücke zerbrechen, zum Grund sinken und sich dort unter Bildung einer leichten Wolke auflösen.
    Wenn dass nicht funktioniert ist das Futter mit der falschen Wassermenge angerührt. Mehr oder weniger verwenden, bis es klappt.


    Strömungsmischung:
    Die Futterballen sollen ohne abzutreiben als ganzes zum Grund sinken, sich dort langsam auflösen und das Futter sollte nicht wegschwimmen.
    Mit der Wassermenge experimentieren. Gegebenfalls Klebstoffe wie Brötchenpaniermehl oder Melasse zusetzen. Treiben die Ballen beim Sinken zu weit ab, Kies als Beschwerung zumischen.


    Futterkorbmischungen:
    Im Stillwasser wie in der Strömung soll das Futter im Korb zum Grund kommen, sich dort aus dem Korb lösen, liegenbleiben und einen kleinen Teppich bilden. Auch hier wieder mit dem Wasseranteil experimentieren.
    Im Stillwasser kann auch eine Wolkenbildung vom Mittelwasser aus nach unten gewünscht sein. In der Strömung sollte sowas nicht passieren, sonst lockt das abtreibende Futter die Fische weg.
    Für weite Würfe kann man evtl. mit zwei Mischungen im Korb arbeiten:
    in der Mitte eine sehr trockenen Mischung, außen als Mantel eine feucht-feste Mischung, die beim Wuf hält.
    Im Wasser saugt sich die trockene Mischung in der Mitte voll Wasser und drückt das Futter wie eine Treibladung aus dem Korb. Auf diese Art kann man auch Wolken über dem Grund erzeugen.


    Das alles geht mit einer Grundmischung, verschieden viel Wasser und notfalls ein paar Zusätzen. Üben, üben, üben.


    Gruß,
    Manfred

    Zitat von LeonDX

    Moinsen.
    Welches Futter benutzt ihr so zum Anfüttern ( vorallem auf friedfisch und karpfen ).
    Was benutzt ihr in Stillgewässen und was in fließgewässern ?


    Ich benutze einen Mix aus Maismehl, Bisquitmehl, TopSecret Groundmix, Rotaugenmix von Triana und Paniermehl.

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