Fischrecht?

Ich hab mal wieder ne Frage.
Und zwar hab ich kürzlich mein Interesse für's Fliegenfischen enddeckt.
Durch unseren Ort fließt ein nahezu perfektes Gewässer für diese Zwecke... nur hab ich überhaupt keine Ahung wer dort das Fischereirecht hat. Direkt im Ort gibt es keinen Fischereiverein, auch die umliegenden Vereine haben nichts mit dem Bach zu tun.
Mein Vater arbeitet im örtlichen Rathaus und konnte auch niemanden rausbekommen, ausser dass das Gewässer dem Land Baden-Württemberg gehört. Ich vermute, dass ein einzelner älterer Herr das Recht besitzt - mein ich zumindest mal gehört zu haben... ich glaub aber kaum, dass der noch lebt.
Obwohl ich nahezu täglich dran vorbei fahre habe ich seit ca. 10 Jahren keinen einzigen Angler mehr dort gesehen - will gar nicht an die Ausmaße des Fischbestandes denken!
Was würdet ihr mir jetzt raten? Wer ist denn üblicherweise der Ansprechpartner für solche Fragen!? Irgendwo muss das ja verzeichnet sein.
Wie komme ich denn jetzt an die Angellizenz???

So... jetzt bin ich schlauer.

Und zwar, schaut das ganze so aus:
Der Fluss an sich, ist an einen Fischereiverein verpachtet, der einzelne Teile an verschiedene Personen unterverpachtet hat.
ABER: An einem Wehr teilt sich der Fluss, in einmal den "Hauptfluss" und in einen Treibkanal, der ursprünglich vor über hundert Jahren mal angelegt wurde um eine Farbmühle, zu betreiben. Die ist natürlich heute nicht mehr auf das Wasser angewiesen - die Mühle gibt's aber noch.
Seit Beginn der Grundbucheintragungen hat sich bei diesem Teil des Flusses - ca. 1,5 km lang - keiner um das Fischereirecht bemüht. Es liegt also bei der Gemeinde. Da mein Vater sozusagen das "Oberhaupt" unserer Gemeinde ist, konnte ich erreichen, dass das Recht jetzt zur Vergabe ausgeschrieben wird. Bis dahin kann ich vorraussichtlich ein vorläufiges Recht erwerben.

Wie das bisher klingt, ist das wohl der absolute Hammer. Kein Mensch hat dort seit 100 Jahren gefischt, dementsprechend schätze ich den Bestand ein. Nur die Bewohner der Farbmühle, haben früher ab und zu ganz sporadisch Schwarz geangelt. Das weiss ich, weil ich damals mit denen befreundet war. Ich kann mich an riesige Äschen und Forellen erinnern.

Der einzige Haken wird wohl sein, dass es nach der Ausschreibung eine Preis-battle mit den "alten Hasen" hier im Ort geben wird. Mal gucken, ob ich da mithalten kann.

Hat jemand ne Vorstellung was sowas kosten kann?
Was für Rechte und vor allem Pflichten hab ich denn als Fischreirechtinhaber?
Kann ich Erlaubniskarten vergeben?
Bin ich für den Besatz verantwortlich?

Dann hätte ich mein eigens kleines Reich
die nächsten Tage werd ich den Abschnitt mal ganz genau unter die Lupe nehmen.
Dann werd ich meinem Dad wegen dem vorläufigen Recht dampf machen und den Bestand unter die Lupe nehmen.
Falls es finanziell machbar ist, werden dann nach der Ausschreibung Nägel mit Köpfen gemacht.

Hat denn einer ne Ahnung, was üblicherweise für die Pacht des Fischereirechts einer solchen Strecke verlangt wird (geht das in die tausende?!?) und welche "Unterhaltskosten" zu erwarten sind? Abgesehen von Besatzmaßnamen muss ja eigentlich nix gemacht werden... soll ja alles Naturbelassen bleiben.
Den Besatz könnte man ja mit Jahres-/Tageskarten refinanzieren?!?

Wenn alles mal entsprechende Formen annimmt, werd ich das Gewässer hier mal mit Bildern dokumentieren.

Ich komm aus Aichstetten bei Leutkirch im Allgäu. Der Fluss heisst hier im Ort "Aitrach" und die Mühle ist die "Kremer Farbmühle".
Trifft's das?

Wie versprochen dokumentiere ich hier mal in Bildern um was für ein Wasser es sich hier handelt.
Hat zwar jetzt ein wenig gedauert, aber ich hab mir erst heute ne neue Digicam gekauft... die wie man sehen kann echt gute Bilder macht

Ich fang mal an mit dem kleinen Wehr, oberhalb dessen die Strecke beginnt:

So sieht es unterhalb des Wehrs aus, dort beginnt der Teil des Fischereivereins der nächsten Stadt:

Hier kommt der Hauptstrom:

Nettes Plätzchen in der Nähe des Wehrs:

Der Anfang der Strecke:

In den Wiesen:

Hier sieht man sehr schön, wie sich der Bach durch die Felder schlängelt:

Das ist eine der alten Mühlen. Jetzt wird der Bach hier und noch an einer anderen Stelle zur Stromgewinnung genutzt:

Nach der Mühle vearschiedet sich das Wässerchen um sich weiter zu schlängeln:

Beide Ufer sind im zweiten Teil der Strecke fast komplett zugewachsen... aber sicher mit der Wathose zu begehen

Und hier fließen beide Teile wieder zusammen und vereinen sich nach nem guten Kilometer wieder.

Der aktuelle Stand der Dinge ist, dass das Fischrecht seit jeher bei der Gemeinde liegt. Es verirren sich zwar seltenst mal ein paar Angler aus dem Verein dorthin - aber das soll nicht üblich sein.
Mein erster Vorschlag an meinen Dad war, dass ich als Person das Recht erwerben möchte. Finanziell wird das aber nicht möglich sein.

Jetzt steht im Raum, dass ich zusammen mit 6 Angelfreunden einen Verein gründe und das Recht dann kostenfrei an diesen geht.
Vorraussetzung ist Pflege und bewirtschaftung des Gewässers... und die Gemeinde hat auch was davon --> einen Verein mehr, der Jugendliche zu was vernünftigerem als rumhängen bewegt.

Wenn dann aber "Butter bei die Fische kommt", wird ein Angelverein-gründungs-thread aufgemacht

Schon hübsch gell

Bevor ich da endlich mal ne Angel auswerfen darf wird aber noch viel Zeit, viel organisation und noch mehr Glück nötig sein.

Ich erträume mir pünktlich zum 01.01.2008 die Gründung eines Angelvereins mit diesem Vereinsgewässer. Dann bleibt bis zum ende aller Schonzeiten genug Zeit um das ganze ins Rollen zu bringen und zu den 7 Gründungsmitgliedern ein paar weitere zu werben.
Es muss dann schließlich schnellstmöglich Geld her um zu expandieren *träum*

Wie das dann mit Gastanglern läuft muss man abwarten

Zitat von reverend

Schönes Bächlein.
Aber ich möchte nicht wissen, wie viele schlafende Hunde du jetzt geweckt hast, indem du öffentlich gemacht hast, dass es zu verpachten ist.
Da kommen jetzt wohl etliche Zahnärzte, Fischereivereine, Rechtsanwälte und Manager zu deinem Dad auf die Gemeinde - mit einem Koffer voller Geld.
Ob du gegen die noch wirst anstinken können?

Ich glaube nicht, dass es im Sinne der Gemeinde (meines Vaters und des Gemeinderats) ist, das Fischereirecht meistbietend zu verpachten. Hier geht es wohl eher darum, den am besten geeigneten Rechteinhaber zu finden. Es geht schließlich auch ums Ortsbild - wenn eine Ortschaft viele Vereine bieten kann macht es diese attraktiver.

Ich glaube kaum, dass sich ein Zahnarzt der so für sein Privatvergnügen sorgt und sich dabei noch ne goldene Nase verdient besser eignet als ein öffentlicher Verein dem jeder beitreten kann der dort fischen möchte - auch der Zahnarzt. Keiner hat dann das Nachsehen.
So kann man auch die Anzahl der Fischer wunderbar kontrollieren und man sorgt dafür, dass das Gewässer bleibt was es ist - ein herrlicher Naturbach (wenn auch vor 500 Jahren künstlich angelegt).
Dann gibt's ne begrenzte Anzahl an Jahres- und Tageskarten für Vereinsmitglieder und gut ist.

Haben wir hier irgendwelche Vereinsvorstände oder so an Board? Auch wenn noch gar nichts sicher und noch ein Stück entfernt ist, fänd ich's klasse wenn mir jemand dabei helfen könnte wie man sowas aufzieht.