Neuer Räucherofen eingeweiht

  • Hi @ all,


    neulich im Urlaub war es endlich so weit: Zeit, schönes Wetter, genügend Fisch im Gefrierschrank und der neue Räucherofen wollte auch endlich einmal eingeweiht werden.


    Zur Verfügung standen neben 9 Forellen noch 2 große Stücke eines Wallers.



    Die Wallerstücke wurden komplett über Nacht für gut 12 Stunden in der 8%tigen Salzlake eingelegt, die Forellen für 6 ca. Stunden.
    Danach wurde das Räuchergut sorgfältig mit klarem Wasser abgespült und mit Küchenpapier grob trockengerieben.
    Da das Räuchergut aber richtig trocken sein muß, wurde es zuerst an einem schattigen Platz zum Trocknen aufgehängt.



    Jedoch waren binnen kürzester Zeit eine Unmengen an Schmeißfliegen vor Ort und ich zog es dann vor, die Fische lieber wieder in den Kühlschrank zu packen.


    In der Zwischenzeit wurde der neue Räucherofen vor dem ersten Räuchergang erst einmal für eine gute halbe Stunde richtig durchgeglüht, damit die Farbe usw. richtig einbrennen kann. Dabei entwickelt sich zunächst ein unfeiner Geruch, der ansonsten in die Fische einziehen und diese verderben würde.




    Da alles auf einmal nicht in den Ofen paßt, kamen zunächst die Wallerstücke in den Ofen. Diese sind auch etwas unanfälliger wie die Forellen und man muß ja den neuen Räucherofen erst einmal austesten, denn jeder Ofen ist etwas anders zu handhaben... :wink:



    Diese Stücke wurden wie später auch die Forellen bei offener Ofentür und angezündetem Brenner bei ca. 40-45 Grad getrocknet, das reichte vollkommen um die Fliegen abzuhalten und ging schnell vonstatten.


    Zunächst wurden die Welsstücke mit Hilfe des sehr einfach zu bedienenden Gasbrenners für eine halbe Stunde bei ca. 90-100 Grad gegart.
    Anschließend wurde die Schale mit dem Räuchermehl auf den Brenner gestellt und bereits nach kurzer Zeit qualmte der Ofen munter vor sich hin... :)



    Hierbei stellte ich fest, daß der Brenner ausgestellt werden muß, wenn das Räuchermehl glimmt, sonst wird zum einen die Hitze im Ofen während des Räucherns zu groß, zum anderen entzündet sich das Räuchermehl. Das Räuchermehl verglühte auch ohne Flamme sehr gleichmäßig und die Temperatur im Ofen hielt sich so bei ungefähr 55 Grad, ziemlich optimal wie ich finde.


    Das Ergebnis sah nach ca. 1,5 Stunden doch schon einmal recht vielversprechend aus...



    Nun kamen die Forellen an die Reihe. Sorgsam wurden sie aufgehängt, damit sie sich nicht gegenseitig berühren und natürlich auch nicht an der Ofenwand hängen.



    Dann wiederholte sich der Vorgang wie zuvor beschrieben, ca. 90 Minuten später sah das ganze dann richtig goldig aus...




    Perlchen lief auch schon das Wasser im Mund zusammen...



    und auch die Campingnachbarn konnten es kaum erwarten...



    ...bis es endlich los ging :D





    Der frisch geräucherte Fisch hat wie immer allen super gut geschmeckt und es wurde ein lustiger netter feuchtfröhlicher Abend, der Fisch muß schließlich schwimmen :D


    Wer Gold selbst herstellen kann, der hat viele Freunde... 8)

  • Ein sehr appetitanregender Bericht! :p
    Habe mir gleich mal ne Lage Calamariringerl in den Backofen geschoben ;)


    Da werde ich wohl künftig meine Campingplätze mit der Nase auswählen


    Gruß,
    Peter

  • Ich überlege mir schon lange einen Raucherofen zukaufen nach diesem Bericht ist der Entschluß gefallen...


    Es ost zwar bestimmt nicht so leicht wie man vielleicht jetzt denkt aber diese Anleitung hilft mir bestimmt.

  • Oh ja, Anglers Herz was willst Du mehr!


    Glückwunsch zur Einweihung des neuen Ofens.



    Sehr geil finde ich allerdings auf dem Bild, wo der Ofen qualmt, den Wäscheständer direkt links daneben.


    Da riecht man nicht nur, wo der Angler wohnt (und räuchert),
    man weiß auch, wer der Angler ist (am Geruch erkennbar)


    :badgrin: :lol: :badgrin:

  • Zitat von Forellenhoschi

    Sehr geil finde ich allerdings auf dem Bild, wo der Ofen qualmt, den Wäscheständer direkt links daneben.


    :badgrin: :lol: :badgrin:



    Mensch, daran wurden doch nur die Fische zum Trocknen aufgehängt - erst dann wieder Wäsche :lol:


    Toller Bericht mit sehr brauchbarer Räucheranleitung :clap:

  • Das letzte posting ist zwar schon etwas her, aber ich habe trotz alledem noch zwei Fragen dazu:
    1. Hast Du die Fische sonst noch irgendwie gewürzt ausser in der Salzlake eingelegt?


    2. Wie stelle ich denn eine genau 8%ige Salzlake her und kann ich da noch andere Sachen mit reinmachen außer Salz?


    Ansonsten muß ich dagen, das ich schon viel über das Räuchern gelesen und gefragt habe, aber jetzt habe ich auch dank der Bilder endlich mal was kapiert.


    Ein dickes Lob für Dich und Deinen Bericht Lahni!



    Gruß... Udo

  • Hallo Udolf,


    Danke für dein Lob :D


    Außer Salz wurde der Lake keinerlei weitere Gewürze zugesetzt, ich mag es lieber natürlich und die Fische wurden auch nicht irgendwie gewürzt.
    Man kann aber und auch habe das schon versucht, diverse Zutaten der Lake beimischen, z.B. Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch...
    Bei einer 8%tigen Salzlake kommen auf einen Liter Wasser 80 Gramm Salz, also einfach sowohl das Wasser als auch das Salz vorher abmessen/-wiegen.

  • Hi Lahni!
    Ich habe dann mal geräuchert und es hat geklappt, zwar war das Fleisch insgesammt für mich nicht würzig genug und auch nicht fest genug, aber ich habe da auch Fehler gemacht.
    Ich habe keinen Gasbrenner wie Du, sondern habe das alles mit Holzkohle gemacht, die ich immer wieder mit dem Kasten rausziehen mußte und neu anfachen, damit einigermaßen Temperatur geblieben ist, der zweite Fehler war, das ich die Räuchermischung direkt auf die Kohle gestreut habe und es nicht wirklich lange geraucht hat, somit mußte ich viel der Mischung drauf streuen um einen richtig rauchigen Geschmack zu bekommen, aber wie gesagt, es hat trotzdem geschmeckt, auch meinen Freunden und meiner Mutter.


    Beim nächsten mal mache ich es aber besser, ich suche schon nach einem Brenner, weiß aber nicht wo ich ihn für wenig Geld bekommen kann, hast Du da evtl. noch einen Tip, oder einen alten Brenner übrig?
    Ich fahre fast jeden Tag nach Wlb. und würde mich gerne mal mit Dir kurzschließen.


    Kannst ja per PN schreiben.


    Gruß... Udo

  • Zitat von Udolf

    Ich habe keinen Gasbrenner wie Du, sondern habe das alles mit Holzkohle gemacht, die ich immer wieder mit dem Kasten rausziehen mußte


    Wenn Du mit Holzkohle arbeitest, lege einfach ein paar Briketts oder Eierkohlen nach, wenn der Ofen an ist.
    Die werden heisser und halten die Hitze besser, so dass Du Deine 100 Grad erreichst.


    Wenn Du das Mehl direkt über die Glut gibst, solltest Du das erst machen, wenn die Fische gegart sind, dann sollte auch diese Vorgehensweise kein Problem mehr darstellen....

  • Ich hatte laut Termometer ca 80 Grad, was allerdings durch das nicht gleichbleibende glühen immer schwankte und habe sie ca 50 Minuten hängen lassen, wobei ich sagen muß, das es nicht lange genug war für meinen Geschmack, das Fleisch war noch zu weich und zu weiß.


    Ich denke, das bei einer gleich bleibenden Temperatur von 120 Grad die Fische 30 Minuten garen und dann bei abnehmender Temperatur nochmal 15-20 Minuten im Rauch hängen sollten, das wäre jetzt mal so eine Schätzung von mir, wie ich es das nächste mal machen würde und ich denke, das ich da nicht allzu falsch liegen werde.


    15Minuten finde ich auch wenn es eine Portionsforelle ist ein bisschen wenig, da ist der Fisch bei der Temperatur ja noch roh.


    Gruß... Udo

  • Zitat von Udolf


    Ich denke, das bei einer gleich bleibenden Temperatur von 120 Grad die Fische 30 Minuten garen und dann bei abnehmender Temperatur nochmal 15-20 Minuten im Rauch hängen sollten,


    15Minuten finde ich auch wenn es eine Portionsforelle ist ein bisschen wenig, da ist der Fisch bei der Temperatur ja noch roh.


    30 Minuten garen bei 120 Grad ist meines Erachtens zu viel, gerade bei Portionsforellen oder Fischen mit "dünnem Fleisch", z.B. Brassen.


    10-15 Minuten bei 100-120 Grad reichen für Fische dieser Größe aus, dann sollten sie gar sein. Dafür bleiben sie bei mir länger im Rauch, je nach Gusto 30-80 Minuten bei ca 50-60 Grad.

  • Zitat

    Sind 100 Grad nicht ein bisschen viel, ich finde 75-80 grad und 10-15 minuten reichen für normale Portionsforellen.



    Zum Garen gehe ich auf ca. 100 Grad im Ofen, um sicherzustellen, dass die Temperatur im Inneren des Fisches auch überall hoch genug ist.


    Beim eigentlichen Räuchern gehe ich auf ca. 60-80 Grad runter

  • Hi Udolf,


    ich habe meinen Ofen und den Brenner bei http://www.raeucherchef.de bestellt,
    ist dort recht günstig und schnell liefern tun die auch.
    Garen tue ich mit gut 100 Grad für 10-max. 15 Minuten. Das die Forellen gar sind erkennst du daran, daß sich die Augen weiß verfärbt haben, bei Aalen z.B. daran, daß sich die Bauchlappen spreizen.
    Das eigentliche Räuchern dauert je nach Fischgröße so 60-90 Minuten, Temperatur so um die 55-60 Grad und ich nehme die Fische raus, wenn die Farbe ok ist.
    Selbst wenn du kein Thermometer am Ofen hast, die richtige Räuchertemperatur erkennst du daran, daß du mit der bloßen Hand an den ofen fassen kannst, ohne sie dir zu verbrennen. Hab das früher bei meinem 1. Räucherofen immer so gehandhabt, das war ein einfacher Teleskopräucherofen, den ich mit Holz befeuert habe.

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