Weniger ist oftmals mehr.

  • Glosse: Weniger ist oftmals mehr!


    Unlängst war ich mal wieder am Fluss, um den Aiteln und Barben das Leben ein kleinwenig turbulenter zu gestalten. Was soll ich sagen, es war mal wieder recht amüsant und erfolgreich, aber das ist eine andere Geschichte!


    Am Wasser ankommen den Hühnerschrecker parken, das Angelzeug abladen, aufbauen und etwas Futter anmischen war eine Sache auf vielleicht 10 Minuten, dann war alles in Sack und Tüten, der Angeltag konnte anfangen.


    Ich saß noch nicht lange da, war grad dabei den Angelplatz mit einigen gezielten Futterkorbladungen „heiß“ zu machen, da tat sich etwas querab am anderen Ufer. Zuerst dachte ich, die Flussmeisterei will mit größeren Arbeiten beginnen, aber da stellte sich auch schon heraus, dass zwei Karpfenfischer zur Session geblasen haben. Unter Geächze und Gestöhne und begleitet von derben Flüchen brachten sie ihre Ausrüstung durchs Auwaldgehölz an den Platz. Vor meinem geistigen Auge zeichneten sich Bilder aus biblischen Zeiten. Der Auszug der Israeliten aus Ägypten war vermutlich von weniger Habseeligkeiten begleitet. So also wirtschafteten die beiden Zunftbrüder im Schweiße ihres Angesichtes vor sich hin. Nach mehrmaligem Hin und Her hatten sie dann alles angeschleppt.


    Jetzt ging es dort gleich weiter mit der Aktion. Sie installierten dort nicht etwa nur den Inhalt eines Angelfachgeschäftes am Ort des Geschehens, nein, es war vielmehr das vollständige Sortiment einer ganzen Handelskette! Um es kurz zu machen, das wilde Treiben war erst nach geschlagenen 90 Minuten vorüber. Die Kollegen waren fertig; fix und fertig und stärkten sich erstmal verdientermaßen aus ihren Kühlboxen. Erst dann kamen sie zum eigentlichen Ziel ihres Verweilens an diesem schönen Gestade. Sie warfen nun tatsächlich beköderte Montagen aus, sie begannen allen Ernstes zu fischen!


    In der Zwischenzeit konnten bei mir drei schöne Aiteln einen Eindruck von der Weichheit meines Keschernetzes gewinnen…!


    Nun muss man aber dazu erläutern, dass an diesem wunderschönen oberbayrischen Fluss die Angelzeit von einer Stunde vor Sonnenaufgang, bis eineinhalb Stunden nach dem Verlöschen unseres Zentralgestirnes geht; es sei denn, man stellt Aalen und Wallern nach, dann darf man auch bis 01.00 MESZ am Wasser verweilen.


    Also frage ich mich ehrlich, was so ein massiver Materialaufwand den bitte schön bringen soll? Solche Erlebnisse sind ja nun bei Leibe kein Einzellfall und mit schöner Regelmäßigkeit zu beobachten!


    So resümiere ich für mich, weniger ist oftmals mehr und nicht nur für die gequälten Bandscheiben ein echter Gewinn!

  • Bitte nicht übersehen, dass es sich um eine Glosse handelt! :wink:


    Ich hätte sie ebensogut mit Spinn-, Fliegen-, oder Meeresanglern schreiben können :!:

  • ich staune auch oft, über den Materialaufwand der anderen...


    Wenn ich zum Angeln gehe, dann nehme ich meine Rutentasche, eine Tasche mit Zubehör, ein Eimer mit Ködern und meinchmal noch ein Stuhl mit.


    Wenn ich spinnen gehe komme ich mit nur einer Rute und eine Handvoll Ködern aus.


    Beim Nachtangeln nehem ich noch ein Zusätzlichen Rucksack mit dem Nötigstem mit, wenn überhaupt, dann schlafe ich im Stuhl...


    Allerdings habe ich mich auch schon des Öfteren geärgert, dass ich mich auf eine Situation nicht vorbereitet hab....., aber was solls, einfach weiter angeln ;)


    andal
    Sehr schöne Geschichte ;)
    {ß*#

  • Zitat von Pumuckel


    Wenn ich spinnen gehe komme ich mit nur einer Rute und eine Handvoll Ködern aus.


    Wie ?? Du gehst ohne Kescher los? Ohne Hakenlöser? Ohne Maßband? Ohne irgendwelche Lagerungsmöglichkeiten für gefangene Fische?

  • Zange, Tüte und Massband sind am Mann


    Beim Spinnen gehe ich ohne Kescher los, da ich da die Handlandung bevorzuge.
    Das ist auch nur ein kleines Problem in Buhnenfeldern ;)

  • Super Glosse - prall aus dem Leben :D
    Leider gehöre ich beim Stippen auch zu den "Abschleppern". Wie Pumuckel schon schreibt - man ärgert sich, wenn man etwas braucht, aber nicht dabei hat. Man benötigt nicht mal die Hälfte der Gerätschaften, die man mitschleppt - allerdings ist es dann meist die Hälfte, die man nicht dabei hat.

  • "Haben" ist besser als "brauchen...", aber darüber kann man sich ja vorher Gedanken machen... :)

    Erst wenn die letze Ölplattform versenkt ist, wenn die letzte Tankstelle geschlossen wurde, dann werdet ihr feststellen, dass man nachts um zwei bei Greenpeace kein Bier kaufen kann!

  • Zitat von Barschkönig

    ....aber darüber kann man sich ja vorher Gedanken machen... :)


    Deshalb nimmt man (ich) beides mit.
    Stell Dir vor, Du stippst an einem Gewässer mit überragendem Rotaugenbestand - der Kescher mit 25cm Durchmesser reicht dicke aus, und das seit Jahren. Dann kommt der Tag der Tage, den Du vielleicht nur einmal erlebst, ein Schwarm dicker Brassen, die hier äußerst selten sind läuft am Platz an und bleibt. Du wirst auf jeden Fall eine Topp-Plazierung beim Hegefischen erreichen nur : Du hast keinen großen Kescherkopf dabei :(


    Nur den großen 45er Kescherkopf einpacken ? Dann bist Du pittschnass am rechten Arm vom eintauchen in das tiefe Keschernetz, nach dem 20sten Rotauge bist Du es leid, immer wieder die Bleie aus dem Netz zu popeln. Lösung :idea: : Zwei Kescherköpfe - man will ja für den Fall der Fälle gerüstet sein. Mehr Beispiele gefällig?? 8) :lol:

  • Zitat von Gerd aus Ferd

    Deshalb nimmt man (ich) beides mit.
    Stell Dir vor, Du stippst an einem Gewässer mit überragendem Rotaugenbestand - der Kescher mit 25cm Durchmesser reicht dicke aus, und das seit Jahren. Dann kommt der Tag der Tage, den Du vielleicht nur einmal erlebst, ein Schwarm dicker Brassen, die hier äußerst selten sind läuft am Platz an und bleibt. Du wirst auf jeden Fall eine Topp-Plazierung beim Hegefischen erreichen nur : Du hast keinen großen Kescherkopf dabei :(


    Nur den großen 45er Kescherkopf einpacken ? Dann bist Du pittschnass am rechten Arm vom eintauchen in das tiefe Keschernetz, nach dem 20sten Rotauge bist Du es leid, immer wieder die Bleie aus dem Netz zu popeln. Lösung :idea: : Zwei Kescherköpfe - man will ja für den Fall der Fälle gerüstet sein. Mehr Beispiele gefällig?? 8) :lol:


    [ironie an] Nee, super... nimm neben den beiden Kescherköpfen doch auch noch zwei Gaff-Aufsätze mit, falls die ganz seltene Hechtomi sich an deinen Zuckmückenlarven vergreifen sollte...[ironie aus]


    Ich meinte, das man sich natürlich im Rahmen des realistisch zu Ertwartendem Gedanken machen sollte. Für jeden Eventualfall kann man ja gar nicht gerüstet sein. Der zweite Kescherkopf ist in Ordnung... :)

    Erst wenn die letze Ölplattform versenkt ist, wenn die letzte Tankstelle geschlossen wurde, dann werdet ihr feststellen, dass man nachts um zwei bei Greenpeace kein Bier kaufen kann!

  • Ich habe hier mal einen Fred aufgemacht, wie soll ich das transportieren,den habe ich aufgemacht weil ich wissen wollte,wie ich auf einmal mein ganzes Zeug an den Platz bekomme damit ich in allen Kategorien abgedeckt bin.


    Das ganze besteht aus einer Rutentasche mit 7 Ruten und Rollen, eine Wasserdichte große Alukiste worin sich Angelkoffer, Senke, Bissanzeiger, Kunstköder und andere Sachen befinden, dann kommt evtl. noch ein Stuhl dabei den ich aber nicht zwingend brauche, denn die Kiste ist auch bequem und noch eine Kühltasche.


    Das ganze wird auf einem Trolly tranzportiert und wirkt eher schmächtig.


    Aber ich habe Leute gesehen, die gehen an einen 3 Ha Teich und ziehen jeweils 2 Bollerwagen hinterher(ich wüßte nicht wie ich die Sachen so hoch Stapeln könnte) und dann sehen sie aus, als ob sie in den Krieg ziehen wollen, alle einheitstarnmuster und auch identische Angelgeräte.


    Aber wem es Spaß macht, bitte, mein Ding wäre es nicht.


    Aber Andal: Du hast wie immer mal wieder sehr schön geschrieben, ich habe das richtig vor mir gesehen, diese Strapaze und der Schweiß, der wohl nicht ausgeblieben sein wird.


    Gruß... Udo

  • Ich mache es immer davon abhängig wo ich angeln gehe! Mit dem Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß!
    Das Auto wird vollgepackt. Da hat man dann auch mal eine Kühltruhe dabei....


    Beim Fahrradfahren ist zum größten teil alles im Futteral welches meinen Rücken schänden darf ;) Der Rest wird in einem kleinen Hänger verstaut. Da ich meistens mit einem Kollegen zusammen gehe passt da alles super rein.


    Naja und zu Fuß ist alles was ich brauche in einen kleinem Rucksack!


    Ich kann mir immer nur an den Kopf packen wenn ich die Kollegen Karpfenangler sehe! Der mobile Angelladen hat nen Wert vom Kleinwagen und ist meines erachtens viel zu übertrieben... Aber jedem das seine ;)

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

  • Ich mache es so wie Schraube, das Auto wird vollgepackt, vor allem wenn man unweit vom Gewässer parken kann.


    Bei meinem letzten Angeltrip (Nachtangeln am Forellensee) hatte ich 7 Ruten im Gepäck, 5 davon habe ich gebraucht.
    Es ist einfacher die Ruten mit den Grund-, Spinn-, Sbiro,- Posen- und Oberflächemontagen auf einer Ablage neben sich liegen zu haben (v.a. Nachts), als die Ruten umzubauen. Ganz davon abzusehen, dass nicht jede Rutenart für jede Angelart optimal ist.
    Ich war eigentlich für alles gewappnet und habe entsprechend mehr gafengen als alle anderen, die sich nur auf wenige Methoden verlassen haben.


    Das hat jedoch den Preis, dass ich mehr auf- und abbauen musste als mein Angelkollege und natürlich mehr Geld ausgegeben habe.
    Ich neige aber eher dazu zu viel mitzunehmen, als zu wenig... :?


    Natürlich nimmt man eigentlich immer Dinge mit die man nicht braucht, aber es gibt eben die Tage wo man sich ärgert etwas zu Hause liegengelassen zu haben, was man jetzt dringend brauchen würde.

    "Wenn man nicht ab und zu Pech im Leben hat, weiss man das Glück nicht zu würdigen...
    Danke dafür!"

  • Es gibt ja immer eine Art Grundgepäck was man definitiv benötigt!


    Heute ist schönes Wetter und ich werde mir 1-2 Ruten schnappen, das nötigste in einen Rucksack werfen und ab zum Kanal fahren! Da werden dann gewisse "Luxusartikel" mal zu hause gelassen! Und da ich den Kanal auswendig kenne, alle meine Sachen die ich fürs Zanderangeln auf Grund in meinem Köfferchen habe vergesse ich auch nichts! Könnte auch den Grund haben das ich immer auf Zander angel und nie was auspacken muss :D ;)


    Man braucht i.d.R. gar nicht soviel!

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

  • Was soll man dazu sagen, ich habe festgestellt, dass so manch angelnder Zeitgenosse sich leider den Verlockungen der Angelgeräteindustrie zu sehr geneigt fühlt.
    Früher, wenn ich das bei meinem Alter schon sagen darf, hatten wir einige wenige Angeln, die wir je nach Bedarf auch für verschiedene Fischarten nutzte.
    Heute ist es aber so, dass für jeden Fisch eine eigene Rute kreiert wird, nach Möglichkeit für verschiedene Gewässer und Windrichtungen, sodass der geneigte Angler natürlich das volle Programm nicht nur besitzen, sonder auch am Wasser mit sich führen muss.
    Am Beispiel der Anfangs genannten Karpfen-Angler (Carp-Hunter) man merkt hier schon den Einfluss, den die besitzen ja kein Angelgerät mehr, sondern nennen ein Tackle ihr Eigen, da wird auch nicht über Nacht gezeltet, sondern im Carp-Dome dem Laut des Sounders gelauscht.
    Somit haben wir es also mit einem ganz anderen Typ Mensch zu tun, der mit normalen anglerischen Massstäben schon nicht mehr zu messen ist.


    Aber auch da gibt es selbst noch unterschiede, denn im Gegensatz zu den "normalen" Karpfenanglern muss es die Rolle X von der Marke Y sein, die mit der Rute A von Anbieter B kombiniert wird, das geht dann über die Schnur (Lead Core usw.) die Haken usw.usw.
    Und wenn das alles dann ganz gründlich ausgewählt wurde, wird alles gleich drei mal gekauft, was automatisch die Anschaffung eines Rutenständers (Rod-Pods) erforderlich macht.


    Das Ende vom Lied, wie Andal geschrieben hat, nach 90min Aufbau folgen bei reglementiertem Nachtangeln 90 min fischen und schließlich 90min Abbau.
    Gesamt kommen wir somit auf 270min ohne An-und Abfahrt.
    Die 270min aber entsprechen 4Stunden und 30 Minuten, sprich einem halben Arbeitstag, oder einer durchschnittlichen Verweildauer am Angelgewässer,
    und wie man seine Zeit dort verbringt ist jedem selbst überlassen.


    Aber das erklärt natürlich auch, warum unsere Karpfenspezies gerne längere "Sessions" einlegen.


    Aber bitte, wie Andal schon schrieb, bitte nicht alles zu ernst nehmen, sonder auch den Schalk entdecken, der sich zwischen den Zeilen tummelt.


    Ansonsten:


    ein dickes Petri Heil


    all jenen, die diesem grandiosen Hobby frönen

    An jedem Ort zu jeder Zeit
    Ruhe und Gelassenheit



    Es sprach der Herr zu seinen Jüngern,
    wer keine Gabel hat isst mit den Fingern!

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