Startseite: Tote Karpfen und unbeliebte Hechte

  • Moin alle zusammen!


    Ich habe mal eine etische Frage zu diesem Kapitel.


    Das die Karpfen sterben ist zwar traurig aber da sind die ja selbst Schuld drann wenn die die da verseuchen.


    Aber das die bekloppten in Kalifornien ein komplettes Fischvorkommen eines ganzen Stausees vernichten, geht doch echt zu weit.


    Und das nur um den See mit Forellen zu besetzen weil die keine Lust mehr auf Hecht haben?


    Für mich haben die einen gewaltigen Schaden!


    Der See ist ja auch nicht gerade klein....


    Hier ein Bericht über das Vorgehen.


    Darf ich diesen Link hier einstellen? Mache ja keine Werbung....


    http://www.dfg.ca.gov/news/news07/07008.html

    !!!mehr als nichtsfangen kann man nicht!!!


    spreche hiermit für alle rhein herne kanal angler ;) ihr wisst was ich meine

  • Hi! Ist ja wirklich eine traurige Angelegenheit, wenn man einen ganzen See vom Fisch befreien muß - aber was gibt es denn für Alternativen? Es wird den Beführwortern dieser Maßnahme wohl weniger um die sportfischereilichen Belange gehen, als vielmehr um den Schutz der heimischen Arten... . Gar so leicht bekommt man soeine Genehmigumg in den USA nämlich nicht... hier wäre das natürlich einfacher... .
    Petri!

  • Dazu sollte man aber wissen, dass Kalifornien als der Vorzeige-Ökostaat der USA ist. Im Schluss kann man sich ja dann denken, wie die anderen Staaten zu Werke gehen!


    Oder der Steirerbua braucht einen neuen Titel!?


    Arny the Fishinator... "Bring ma olle Fish oafoch um. Hasta la vista Pike!" :badgrin: :badgrin: :badgrin:

  • Zitat von SkYlaX

    Wahrscheinlich gab es 5 verschiedene Möglichkeiten, den Hecht loszuwerden und Arni hat einfach gesagt:


    "Drei! Ich bin niad gewöhlt um zu dönkn sondern um zu lönkn!"


    Hat da einer Die Simpsons angeschaut? 8)


    Grüße
    Fabian

  • Ein Auszug aus Schraube's Link
    "[...]Pike are a non-native, invasive species that have devastated the local fishery and have had a subsequent negative impact on the local economy since 1999, when they reappeared after a controversial pike eradication project in October 1997. Despite control and containment efforts since 2000 - approximately 60,500 pike have been taken from the reservoir since then - the pike population continues to grow. If they escape, pike could cause irreversible ecological and economic harm to other areas of the state [...]"


    Auf Deutschland bezogen könnte man "Pike" gegen "Kormoran" tauschen und viele der Berufs-empörten in Sachen Amerika würden bei ähnlichen Maßnahmen in Deutschland applaudieren. Aber es geht ja hier um die bösen (bösebösen!) Amerikaner - da sieht das ja anders aus.
    :roll:

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Ja nu'...


    Die Hechte sind das Problem und man will nun quasi das komplette Gewässer abtöten, inklusive aller Kleinstlebewesen. Verglichen mit dem oben zitierten Kormoran, wäre das so, als ob man den Vogel mit Atombomben beseitigen wollte. Auf die Kolateralschäden ist doch geschissen!

  • Die Toxizität von Rotenon gegenüber Wirbellosen ist bei richtiger Dosierung unproblematisch, soviel zu Kollateralschäden. Auch ist die Halbwertszeit sehr gering (sonst würde die Sache mit dem Wiederbesatz mit Salmoniden ja auch nicht funktionieren) und eine Bioakkumulation ist auch nicht im hohen Maße zu erwarten. In sofern ist der Vergleich mit einer Atombombe nichtig....
    http://forum.europa.eu.int/Pub…essential-us/_EN_1.0_&a=d


    Wie es mit den Metaboliten aussieht, dass würde mich allerdings interessieren......bei Zeiten mal etwas recherchieren.

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Aber es geht hier doch um den Kern der Sache, ich kann doch nicht einfach Lebewesen töten die mir nicht passen weil ich einen neuen Besatz tätigen will.


    Wie ist das denn eigentlich mit dem elektrofischen(ich meine, wie es funktioniert und was es genau ist?), kann man damit nicht die Fische am leben lassen und sie dann irgendwie umsetzen, oder sind die dann auch tot, ich kenne mich da leider nicht aus, aber wenn sie das überleben würden, wäre das doch wesentlich humaner, oder?



    Gruß... Udo

  • Das ist ja verrückt!!! Wieso sollte man die Hechte ausrotten? Sind ja keine Schädlinge oder so...Mit Forellen könnten sie ja auch besetzen, wenn die Hechte noch drin sind! Und sowieso: Die Wasserqualität wird unter dem Gift leiden, sodass die Forellen evt. danach auch eingehen :roll:

  • Zitat von Fariojäger

    Wieso sollte man die Hechte ausrotten? Sind ja keine Schädlinge oder so...


    :lol: :lol: :lol:


    Hast Du Dir schonmal Gedanken darüber gemacht wer ein Tier oder eine ganze Spezies als Schädling deklariert?


    Weder die Evolution noch Gott (je nach Betrachtungsweise) haben ein Tier als Schädling geschaffen.


    Na - ... dämmerts jetzt?


    Richtig! Die Menschen selbst, die ein Interesse daran haben, erklären ein ihnen im Weg stehendes Wesen zum Schädling!


    Wenn die Kreatur durch ihre bloße Anwesenheit und dem Nachgehen ihrer natürlichen Verhaltensweisen
    dem Mensch (sei es finanziell, bedrohlich, etc.) in die Quere kommt, dann gilt es eben als Schädling
    und wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln platt gemacht.


    Sei es nun Ratte, Hecht, Kartoffelkäfer oder Kormoran ...
    ... wer nun ein Schädling ist entscheidet allein die Betrachtungsweise


    Gruß,
    Peter

  • Zitat von Udolf

    [...]
    Wie ist das denn eigentlich mit dem elektrofischen[...]


    Ich weiß ja nicht an was für eine Regenpfütze Du denkst, aber wo man innerhalb von 10 Jahren 60.000 Hechte entnimmt und das Problem immer noch nicht als gelöst betrachtet, da käme man mit E-Fischen nicht weit. Allenfalls mit einem gigantischen Tauchsieder - wäre ja im entferntesten Sinne auch E-Fischen ;)


    Und ich muss dem Taxler mal wieder zustimmen. Was ein Schädling ist, das bleibt Definitionssache. Mir dreht sich bei dem Gedanken auch der Magen um, dafür fang und ess ich Hecht einfach zu gern, dass mich das kalt lassen würde. Über die Art und Weise mag man sich streiten und solche "kurierenden" Methoden sehen sicherlich nicht nett aus aber wie gesagt: Wäre die Halbwertszeit von dem Zeug nicht so kurz, dann würde das mit den Forellen nicht funktionieren, da diese sehr empfindlich darauf reagieren (siehe meinen Link weiter oben). Ich suche aber momentan selbst noch nach ein paar zusätzlichen Informationen über das Zeug.....

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • @ Fergen:


    Dieses Verfahren, erst mal alles umbringen und dann neu besetzen, wurde in der Vergangenheit auch in Irland praktiziert. Heute ist man längst davon abgekommen und schämt sich dafür, weil es nichts, aber schon rein gar nichts bringt!


    Man kann auch mal von den Fehlern lernen, die andere begangen haben. Man muss nicht zwangsläufig in jeden Scheisshaufen selbst hineinsteigen, um sich zu entwickeln!


    Und zu deinem versteckten Vorwurf des Antiamerikanismus.


    Ich habe weder etwas gegen Amerika, noch gegen die Amerikaner. Ich mag nur keine dummen Menschen, die sich zudem weigern, das zu ändern. Unglücklicherweise sind in den USA die Vielzahl der verantwortlichen Positionen mit eben solchen Hohlkörpern besetzt.

  • Zitat von andal

    [...]


    Man kann auch mal von den Fehlern lernen, die andere begangen haben. Man muss nicht zwangsläufig in jeden Scheisshaufen selbst hineinsteigen, um sich zu entwickeln!
    [...]


    Absolut! Die Fälle in Irland würden mich interessieren. Hättest Du da Links für mich oder könntest Du mir die Gewässer und Zielfische nennen? Finde jetzt gerade nur was über Zulassungsbeschränkungen für das Mittelchen aber sonst leider nix hilfreiches.... :?

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  • Rotenon kam in norwegischen Lachsflüssen recht oft zum Einsatz, wenn die Lachse einen Parasitenbefall hatten(Gyrodactylus salaris).
    Gyrodactylus salaris gefährdet die Junglachse.
    Die Flüsse wurden mit Rotenon fischleer gemacht, nach dem Motto, kein Wirtstier - kein Parasit.
    Anschließend erfolgte Neubesatz.


    http://www.vistaverde.de/news/Natur/0310/06_lachs.htm

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Links habe ich keine, aber ich weiß es aus meinen Aufenthalten in Irland.


    Man wollte kleinere Seen und Loughs von gemeinen Coarsefishing-Gewässern zu edleren Gamefishing-Gewässern aufwerten. Sprich alles vergiften und dann einen reinen Salmonidenbestand aufziehen.


    Damit das halbwegs funktioniert, muss man mit derartigen Konzentrationen dieses Giftes arbeiten, damit wirklich alles fischleer ist. Das tat man auch, nur um festzustellen, dass innerhalb weniger Jahre trotzdem wieder Nichtsalmoniden in den Seen vorkamen.


    Mittlerweile denkt man deutlich natürlicher und ökologischer und unterläßt solchen Unsinn. Selbst an den berühmten Troutloughs, dem Mask und dem Corrib gibts keine Gewaltaktionen gegen den Hecht mehr. Nicht zuletzt deswegen, weil man auch feststellte, dass ein gesunder Salmonidenbestand in diesen Großseen von den Hechten abhängt. Beide Arten leben dort ja auch erst seit der letzten Eiszeit nebeneinander in diesen Seen und den angeschloßenen Flußsystemen!

  • Danke Wolfgang, sehr interessant!
    Das lässt sich aber nicht direkt mit dem Fall in den USA vergleichen, da sich zwar die Methode gleichen, die Zielstellung aber eine vollkommen andere ist.


    Und auch danke an Andal. In diesem Fall sollte man wohl tatsächlich international besser zusammenarbeiten.

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