R.I.P.
Hier sollte eigentlich der Bericht meiner Abschluss-Forellenpirsch 2007 stehen, doch da ich den Fotoapparat vergessen habe, folgt hier leider nur der Text ohne die dazugehörigen Bilder, die bestimmt großartig geworden wären
Schon um knapp halb sechs klingelt mein Wecker. Ich zwänge mich langsam aus meinem Bett, und eine halbe Stunde später bepacke ich zum letzten mal dieses Jahr mein Fahhrad, und fahre zu meinem Hausgewässer, der Aich.
Es ist frisch, ich atme die kühle Luft ein , und freue mich, das ich so früh fast der einzige auf dem schönen Waldweg bin
Da ich die nächsten Tage/Wochen sehr viel Streß haben werde, hatte ich beschlossen, heute meine Abschiedspirsch auf Bachforellen zu machen (mein Gewässer ist ab dem 1.Oktober gesperrt).
Doch kurz bevor ich am Ziel bin fällt mir ein, das ich den Fotoapparat vergessen habe. S***t! Zurückfahren geht nicht, da hinter mir ca. 10 km liegen, und die meisten Teile davon eine Steigung besitzen . Außerdem würde ich dann die morgentliche Beißzeit verpassen.
Gegen 7:00 Uhr komme ich dann endlich am Wasser an, bestücke meine Posenmontage mit Wurm, und schop nach 3 Würfen liegt sie in einem überhängeden Busch - und reißt natürlich ab
Ich wollte schon wieder neu montieren, da fällt mir ein, das ich ja noch in meiner Angelweste einen goldenen 2er Mepps hab (ich hatte natürlich noch andere Kunstköder dabei, aber ich war zu faul die Box aus meinem Rucksack zu kramen).
Also einen Wirbel angeknotet, den Spinner eingehängt, und eine flache Stelle angeworden, wo ich vorher einen Fisch gesehen hatte.
Doch da tut sich nix. Also spinne ich an meinem Ufer entlang, durch das klare Wasser konnte man schön den Spinner sehen - und schön ruckt es in der Rute, doch der Fisch wurde nicht gehakt.Ja ja, Spinnen auf Sicht macht jede Menge Spaß Also noch mal hingeworfen, wieder eine Attacke, wieder Fehlbiss. Beim 3+4 Wurf folgt überhaupt kein Biss, und ich mache mir schon Sorgen, ob ich den Fisch vergrämt habe - zu Unrecht, beim 5ten Anlauf klappt alles, der erste Fisch des Tages, eine nette 30er Bachforelle hängt am Haken.
Standortwechsel, erster Wurf, erneuter Biss - diesmal eine ntermaßige und knapp gehakte Bachforelle, die schnell abgehakt wird, und zurück in ihr Element darf.
Weitere Versuche bleiben bleiben erfolglos, und ich wechsle deshalb die Uferseite.
Ich werfe verschiedene Stellen doch nix tut sich (außer das ich bei einem Hänger meinen tollen Mepps verliere ), außer riesigen Döbeln, die mich an das Fehlen von kleinen agilen Mistwürmern, feiner Pose und kleinen Haken erinnern. Auf Kunstköder wollen sie aber nicht beißen, und da ich mit großen Mistwürmern angeln wollte, hatte ich auch nur große Haken (Wurmhaken der Größen 4 und 6) dabei
An einer unterspülten Wurzel traf ich dann noch auf eine ganz besonders flinke Bachforelle. Ich hatte die Posenmontage gerade ins Wasser geworfen, und noch bevor ich den Rutenbügel schließen konnte, war die Pose samt Köder schon unter der Wurzel. Wieder eine Nette 30er.
Ich laufe noch ein bisschen am Ufer entlang, sehe einige große Forellen (die aber nicht beißen wollen), einen Koi-Kaprfen (ich weiß nicht wer den ausgesetzt hat, aber ein Koi gehört in ein Aquarium, und definitiv nicht in ein Forellenflüsschen ) uns sogar ein scheues Reh. Besser kann der Tag ja kaum werden, oder ? (er kann, wie ich später feststellte )
Endlich erreichte ich die Stelle an der sich die Aich teilt. Bisher hatte ich nur den linken Arm beangelt, jetzt wollte ich an den Rechten. Er war sehr flach, doch an einer Stelle bildete er einen Gumpen. Dort musste bestimmt ein großer Fisch stehen. Da ich inzwischen alle meine Posen verloren hatte, und meine tollen Ersatz-Posen aus gefunden Ü-Eiern (diese gelben Dinger eben) auch nicht besonders der Renner waren, wechselte ich auf Spinnköder.
Aber es half alles nichts. Egal was ich ich den Wirbel hängte, nichts wollte funktionieren Spinner, Wobbler, Blinker, Wurm an der Pose, Wurm am Grund, gezupfter Wurm, an der Spinnrute angebotene Trockenfliege. Zum Verzweifeln.
Tja, und dann sah ich den Fisch einmal springen. diese "Bachforelle" war riesig, bestimmt um die 50 cm lang (Joscha-Aussage), ich wurde allerdings später eines besseren belehrt.
Da an dieser Stelle ja nichts lief, ging ich weiter, und fand sogar noch eine voll funtionstüchtige Lidl-pose, die wohl einer meiner Sportsfreunde am Wasser verloren hatte. Damit fing ich dann wenig später auch noch meine letzte Bachforelle für heute. Beim Versuch, den Beutel, in dem ich den Fang verstaut hatte, auszuwaschen, spülte es mir eine der Forellen daraus fort. Na Klasse , also geistesgegenwärtig hinterher gestürzt, und sie auch noch bekommen (ach ja, meine Jeans war jetzt bis zum Knie nass, und aus meinen Gummistiefeln hörte mein lustiges Geräusch, das eigentlich nur eifrigen Petri-Jüngern und unvorsichtigen Kindern am Wasser vergönnt ist )
Tja, der Angeltag war für mich eigentlich schon gelaufen, aber ich wollte noch unbedingt einen richtig geilen Abschluss - in Form des Fisches aus dem Gumpen. Also wieder zurück, und schon mal auf einen langen Ansitz eingerichtet.
Jetzt musste ich irgendetwas anderst machen. Die Dimension wurde vergrößert, vorher hatte ich immer mit halben Tauwürmern geangelt, jetzt kam ein ganzes Exemplar mit ca. 15-20 cm zum Einsatz. Tja, großer Köder- große Fische.
Wieder mit angeln angefangen, und als ich meine Montage zwischen 2 großen Wurzeln platziert hatte, ging sie auch schon nach wenigen Sekunden mit netten Stößen unter. Anhieb gesetzt, und nur wenig später lag ein knapp 40er Bachsaibling im Kescher. Was für ein Abschluss für dieses Jahr !!!!
So hatte ich jetzt an einem Angeltag 4 Bachforellen, einen schönen Bachsaibling und einen kleinen gierigen Döbel an dem Gewässer überlisten können, an dem ich dieses Jahr so viele schöne Stunden verbracht habe,überlisten können. Es war eben ein Abschied auf eine ganz besondere Art. Und nächstes Jahr, das verspreche ich, werde ich wieder kommen
Es ist zwar ein bisschen lang geworden, aber ich hoffe, euch gefällt der Bericht. Mit Bildern wäre er bestimmt um eingies besser geworden, aber ich hoffe, es geht auch so.
Viele Grüße
Joscha