Pfefferspray und andere "Waffen" beim angeln?

  • Guten Tag,


    das ist eine interessante Diskussion und ich muss den Gegnern, sowie den Befürwortern in Teilen zustimmen.
    Es gibt Gegenden in Deutschland, in denen wenig Gewaltpotential vorhanden ist und in denen man auch eigentlich keine Selbstverteidigungsgegenstände mitführen muss. In meiner früheren Heimatstadt war ich oft alleine Nachtangeln und hatte weder Pfefferspray noch sonstige Selbstverteidigungsgegenstände dabei.
    In anderen Teilen deutschlands sieht das jedoch ganz anders aus. Wenn ich an einigen Strecken der Elbe fische, nehme ich grundsätzlich etwas zur Selbstverteidigung mit. Es hat nichts damit zu tun, dass ich davon ausgehe angegriffen zu werden und eine Pöbelei mit Waffengewalt zu beenden - es geht dabei vielmehr um die Sicherheit sich im Notfall verteidigen zu können. Die erste Regel lautet daher stets, die Situation per Gespräch zu entschärfen und bisher hat das auch immer funktioniert.
    Nun fragen sich sicherlich einige, weshalb ich dann ein Selbstverteidigungsgegenstand mitnehme. Die Erklärung ist einfach. Da ich Selbstverteidigungsmittel besitze und damit umgehen kann, wäre es blöd, wenn dieses Mittel zuhause liegen würde. Das wäre so, als wenn ich in meinem Auto den Airbag ausschalte, weil ich auf einer wenig befahrenen Landstraße unterwegs bin.



    Viele Grüße
    Finn

  • Zitat von Finn

    Das wäre so, als wenn ich in meinem Auto den Airbag ausschalte,
    weil ich auf einer wenig befahrenen Landstraße unterwegs bin.


    Klasse Vergleich! :clap:

  • Hallo,


    jetzt mal ehrlich wie oft kommt das schon vor das man eine Wildsau (außer die auf der Straße) trifft die Frischlinge führt und dann noch in dieser Entfernung sind wo sie sich bedroht fühlen.
    Und wenn dann hilft kein Messer, kein Spray (mit welchem Inhalt auch immer), kein Schlagstock usw.
    Ich möchte Euch eine kleine Geschichte erzählen auch wenn evtl. nicht ganz zu Thema passt, die ich aber finde auch einmalig ist und dazu noch viel Pech und Glück brauchst.


    Ein Jäger (Vater von einem Freund) hat eine Jagdreise nach Rumänien gemacht. Soweit noch nicht schlimm, und haben im Winter auf Fasan gejagt. Es lag ca. Knie tiefer Schnee also man kommt nur langsam voran. Dann beobachtet er wie ein ausgewachsener Keiler auf einen See raufläuft und auf einmal einbricht. Bis jetzt auch noch nicht der Wahnsinn, aber dann schafft es dieser Riesen Fieh durch brechen des Eises bis zum Ufer.
    Anscheinend war er über diesen Vorfall nicht sehr erfreut und meinte dass der Jäger schuld sei
    (Wird vermutet dass es so war) und galoppierte wie ein Schneeflug Richtung Jäger.
    Schnelle Gedankengänge: davonlaufen geht nicht, Baum unmöglich, was hat man in der Doppelläufige Puffe? Schrotmunition auch schei…. Er hatte aber noch ein Flintenlaufgeschoss,
    das heißt Puffe auf, Patronen raus, dann diese rein zittern (Sau kam immer näher und hat sein Jagdhund noch schnell auf die Seite geräumt) Lauf hoch und Schuss. Dann ist das Tier gegen den Lauf gelaufen und ihm die Schulter ausgerenkt. Dann drehte sich das Tier noch ein paar Runden und fiel zusammen. Nach untersuchen hat er das Tier mit diesem Geschoss der längst nach durchgeschossen.
    Eintritt nähe Hals und Austritt nähe Hintern. Also eigentlich Glück für Ihn das das Tier so schnell verblutet ist weil die Verletzung nicht direkt (also sofort) Tödlich war.
    Der Hund hat es auch ohne einen Kratzer überlebt da die Sau ihn nicht mit den Eckzähnen erwischt hat.


    Was lernen wir draus?
    Nicht im Winter in Rumänien nähe einem Gewässer auf Fasanjagt gehen. :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
    Nein ehrlich ich bin froh in einer Gegend zu Wohnen wo man über sowas eigentlich keine Gedanken machen muss. (Also ich habe bisher an sowas nicht gedacht, auch bei Nacht.)
    Und wenn ich nach Ungarn fahre auf eine Angeltour habe ich auch keine Bedenken obwohl wir im Niemandsland eine Woche zelten.


    Aber wenn es jemand beruhigen tut dann soll er es machen und Spray und Co. mitnehmen.
    Aber ob das dann ein ruhiges entspanntes angeln ist wenn man davor angst haben muss und hat das jemand kommt und ihn verkloppt, das glaube ich nicht.


    Oha, schon soooo spät
    Muss schnell viel schlafen


    CU

  • hier geht es aber weniger um tierattacken als gegen die von mitmenschen.


    wenn dich eine wildsau angreift brauchste ohnehin ein gewehr oder eine pistole und musst dann noch sehr viel glueck habe, das das vieh auch sofort tot ist und dich nicht noch mitnimmt.
    pfefferspray und messer helfen da gar nix.
    auch mit anderen potentiell gefaehrlichen tieren muss man schon glueck haben.
    selbst mit ner pistole glaub ich net das du die schnell genug draussen hast, wenn jemand z.b. einen hund aus kurzer distanz auf dich hetzt.
    ich glaube das das nur gegen einen menschlichen angreifer helfen wuerde, und da in manchen gegenden auch durchaus sinn machen kann.
    auch wenn ich niemandem wuensche jemals in eine situation zu kommen wo er eine waffe braucht(sei es pfefferspray, schlagstock oder schusswaffe)

  • Zitat von SBS Carpmaster

    ,


    jetzt mal ehrlich wie oft kommt das schon vor das man eine Wildsau (außer die auf der Straße) trifft die Frischlinge führt und dann noch in dieser Entfernung sind wo sie sich bedroht fühlen.


    Zwei bis dreimal im Frühjahr. Und des Öfteren im Winter, wenn sie nicht führt. Bisher hatte ich immer Glück und konnte sie durch stehenbleiben bzw. rückwärtslaufen auf sicherer Distanz halten.


    Das menschliche Problem habe ich bisher immer lösen können, da ich zum einen NIE alleine unterwegs bin und zum anderen äußerst diplomatisch sein kann - mit einer Diskussion habe ich es bisher immer geschafft, Situationen zu entschärfen, sei es jetzt beim Angeln oder in der Frankfurter U-Bahn. Bei jedem menschlichen "Gegner" findet man einen Funken Vernunft, auf dem man aufbauen kann.

  • Und um noch mal kurz zum Thema Wildschwein zurück zu kommen.
    Nachts an der Oder zu angeln geht eigentlich fast nicht, ohne nächtlichen Besuch und da rede ich nicht von einem Wildschwein! Ganze Horden wandern zu später Stunde an die Buhnenfelder um sich dort satt zu fressen. Sie wühlen im weichen Sand und fressen so große braune Muscheln (ich glaube es handelt sich dabei um die große braune Teichmuschel).


    Und dann noch mal kurz zum Thema, wenn eine Wildsau angreift, hat man eh keine Chance! Dazu auch kurz eine kleine Geschichte.


    Als ich vor Jahren noch bei der Armee war, da hatte ich einen total verrückten Stabsunteroffizier in meinem Zug. Es ereignete sich eines Tages nachts um 2 Uhr! Ich saß gemütlich am Grubenfeuer der Gruppe als das Funkgerät mir aufgeregt mitteilte, das eine Rotte Wildschweine das Lager des Nachbarzuges verwüstet, weil die so clever waren, ihre Essensreste direkt neben den Zelten zu vergraben. Der schon oben erwähnte Stabsunteroffizier saß mir gegenüber am Feuer und grinste in freudiger Erwartung. Er sprang auf zog sein Messer (so ein Rambo-Teil) und rannte los. Er rief mir noch zu, "ich gehe Wildschweine jagen!"


    Natürlich nahm ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht all zu ernst, sein Gewehr stand schließlich noch neben mir am Feuer!


    Doch schon wenige Minuten später schallten wildes Grunzen, Quieken und Schreien durch den Wald. Er kam dann ca. 20 Minuten später zurück und ja, er sah verdammt dreckig aus, an der Klinge seines Messers tropfte noch das Blut. Seinen Aussagen nach hat er zwei erwischt, die andern konnten entkommen. Auf Grund meines damaligen Dienstgrades konnte ich ihn nicht fragen, ob er noch aller Tassen im Schrank hätte und so fragte ich ihn, ob er das öfter mache?! Seine Antwort darauf war nur (und damit spanne ich wieder den Bogen zum eigentlichen Thema):


    "Alles ist nur eine Frage der Einstellung und der Stärke des eigenen Willens!"


    Soll heißen:


    Wenn dieser Typ Angler wäre und ihn jemand in eine Situation der Notwehr treibt, dann tut mir der Angreifer jetzt schon leid!


    Dazu braucht der oben beschriebene Typ keine materielle Waffe oder sonst was. Er hat eben schlicht "seine" Einstellung zu solchen Situationen und den absoluten Willen, jeglichen Schaden von sich zu halten und wird dies auch mit jedem zur Verfügung stehenden Mitteln tun und sei es nur sein Angelmesser oder die bloßen Hände.


    Wer von euch also der Meinung ist, irgendwelche Waffen ans Wasser mitnehmen zu müssen, der sollte sich allerdings auch von vorne rein ernsthaft damit auseinander setzen, ob er auch den Willen, die Einstellung und die Fähigkeit hat, diese Dinge im "Ernstfall" auch zu benutzen!

  • ich hab mal einen gesehen, der hatte sich, bei einer woche angeln, einen 150m tiefen graben um seinen platz gegraben als sicherheit vor den wild- tieren... hab ich allerdings nur auf bildern gesehen von nem bekannten der in ungarn angel urlaub machte...

  • Zitat von hechtspringer

    der hatte sich, bei einer woche angeln, einen 150m tiefen graben gegraben


    Stelle ich mir witzig vor, wenn er zwischen "Lager" und Wasser einen so tiefen Graben hat - mit Steigeisen zur Rute sprinten - coole Idee. Dann hat man auch gleichzeitig das Echo der Bissanzeiger.
    Aber ob eine Woche Urlaub reicht, für einen solchen Canyon ?

  • Zitat von hechtspringer

    ich hab mal einen gesehen, der hatte sich, bei einer woche angeln, einen 150m tiefen graben um seinen platz gegraben als sicherheit vor den wild- tieren... hab ich allerdings nur auf bildern gesehen von nem bekannten der in ungarn angel urlaub machte...




    Ich kann mir vorstellen dass der geistig nicht an den „normalen“ Stand rangekommen ist wenn das wirklich war ist. Würde gerne das Foto sehen weil das sicher lustig aussieht.
    Aber wenn der Mensch zum spinnen anfängt dann gibt er Zeichen uns zwar deutliche Zeichen. :D

  • HI! Wildschwein mit nem Messer erlegen? :) :D :lol: . Sorry - aber ich bin als Junge fast jedes Wochenende mit Max Kullmann (einem damals bekannten Pikineur) zur Nachsuche in den Westerwald und die Eifel gefahren. Der Kullmann nahm die angeschweißten Schweine mit einer Saufeder an und warf mir die vor die Füße - wenn die noch zuckten, oder Onkel Max gefehlt hat, habe ich denen mit einer 870er Rmmington Flinte ein Flintenlaufgeschoss aus nächster Nähe aufgebraten.. . Wenn man mal gesehen hat, wie wiederstandsfähig ein großer Keiler ist, kann man über solche Messergeschichten nur lachen - wer weiß woher das Blut stammte... .
    Petri!

  • Waffen gibt es bei mir in diesem Sinne auch nicht, bis aufs Anglermesser.
    Nunja, zum Nachtangeln beherzige ich meine eigenen Regeln.
    Ich suche mir das Gewässer gründlichst aus wo ich hingehe, gehe auch mindestens immer zu zweit los, wenn es doch mal anders kommt, dann werde ich halt selbst zur Waffe.

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