FT und Boddenguiding FOTOS!!

  • Wir schreiben das Jahr 2007, genauer gesagt Juni als ein kleiner dicklicher Mann beschliesst sich eine Auszeit von seiner Familie zu gönnen. Also wird spontan einem Treffen mit subver-siven Gestalten, mit ähnlicher Prägung, und einem Boddenguiding zu gesagt. September, der dicklich Mann packt an einem verregneten Mittwoch sein Auto mit allem Angelgerät des-sen er habhaft werden konnte.
    Tags darauf muss er morgens das kränkelnde Töchterchen noch zum Doktor fahren und danach arbeiten. Im Grunde wollte er gegen 14.00 uhr den Arbeitsplatz verlassen, was aller-dings von einigen Kunden erfolgreich verhindert wurde. Somit ging die Tour erst gegen 15.45 Uhr los.
    Schnell noch aus den Arbeitsklamotten in die zivilen Angelklamotten geschmissen, CD&s bereit gepackt und ab gings.


    Gegen 18.00 Uhr, war ich dann aufgrund einiger verkehrsbedingter Unannehmlichkeiten an der Abfahrt auf die 192, eine Landstrasse die durch die Sternberger Seenkette direkt an die Müritz führte. Als alter Ossi und Mecklenburger wollte ich mal die alte Heimat genauer an-schauen also fuhr ich recht gemächlich durch die Gegend, stieg an dem ein oder andren See kurz aus und markierte meine Angelgebiet...so wie es die Hunde tun ;-)


    Gegen 20.30 Uhr, im Gegensatz zu andren habe ich den Blitzer hinter der A19 bemerkt*lach,
    traf ich in Waren ein. Schnell wurde erst einmal ein bekanntes Geldinstitut, welches meine Ersparnisse verwaltet, gesucht und gefunden. Als ich aus dem Auto ausstieg liess ich mir sicherheitshalber noch mal den Weg zum Zeltplatz buchstabieren, von einer Internetkundi-gen jungen, attraktiven Dame (meine Frau) . Währenddessen meinten einige Damen mich ansprechen zu müssen, die eine bekleidet mit dörflichem Ausgehdress und Kugel am Bein liess mich vermuten, die Gute will heiraten. „Selber schuld!!!“ aber mich zu belästigen wäh-rend ich mit meiner Frau telefonierte... nö nö nö.
    Gut, ich die Mädelz abgewimmelt und rein in die Bank. Leider hatte die schon geschlossen, und der Automat zeigte sich von meiner 9mm ziemlich unbeeindruckt also musste ich doch die Plastikkarte zücken. SO ein Mist aber auch.
    Endlich hatten ich die örtliche Währung in den Händen, und fuhr schnellstens, wenn auch müde zum Zeltplatz.
    Dort angekommen, dachte ich ganz laut „HÄHHHHH???“ im dunklen sah man nur eine Bau-stelle, keine Rezeption, kein Wachhund, keine Schiessanlage??? Das sollte Kamerun sein? Ist Kamerun in Deutschland? Scheinbar ja, also raus aus dem Auto und ab zur Rezepti-on...die fand ich dann doch. Dort traf ich zum ersten Mal Manni!!! Ich schloss ihn sofort in mein Herz. Manni ist ein Zeltplatzwart wie er im Buche steht, ständig gut gelaunt, bissel fah-rig und der Tropf mit Bier gefüllt . Er hinterlies da schon den Eindruck das er der einzige Mensch sei, bei dem Bier statt Blut durch die Adern lief.
    Nach einigen Irrungen fand ich dann auch den benannten Pavillon, der sollte also für knapp 30 Personen reichen? Egal, ich habs mir erst mal im Auto bequem gemacht, etwas gelesen und mich dann ins Reich der Träume verabschiedet.
    Am nächsten Morgen wurde ich sanft von einem Specht geweckt, der sich einbildete meinen Wecker mimen zu müssen. Nun gut, erst mal die Dusche testen, da stand ich mit der Chip-karte (ätsch ich hatte eine) in der Dusche... die Dusche war angenehm heiss(wieder ÄTSCH).
    Danach ab zum Auto, etwas umparken und da kam auch schon Aalspezi.


    ... den Rest kennt ihr ja


    Sonntag, mir gings gut! Die Leber war angenehm befeuchtet und hatte ihren Soll an Arbeit geleistet. Der kopf war frei, Mac konnte auch geradeaus laufen also entschlossen wir uns, unser Glück gleich am Bodden zu versuchen.
    Wieder fuhren wir durch Mecklenburg, durch Ortschaften wo noch 2 –3 Häuser bewohnt wa-ren, der Rest wohl tot oder republikflüchtig. Ein wenig Herzschmerz war schon dabei, das gebe ich gerne zu. Mein Mecklenburg so trist und öde zu sehen tat weh. Aber was will man machen, die schönste Gegend nützt nichts, wenn man keine Arbeit hat. (Das war ja auch der Grund warum ich MVP verlassen musste.)
    Irgendwann fuhren wir dann in Freest ein, wir erst mal zu unsrem Campingplatz...keine Sau war da. Am Eingang der Rezeption stand ein Schild „Sind auf dem Platz“. Der Zeltplatz war wohl nicht gemeint...vielleicht der Platz des himmlischen Friedens?
    Keine Ahnung, wir zogen erst mal los um die Gegend zu erkunden. Das war schön! Ich sah nach Jahren der Entbehrung endlich wieder mal ne Kreuzotter.
    Zurück auf dem Zeltplatz war weit und breit immer noch niemand zu sehen.
    Wir also rein in die Auto und erst mal ab nach Wolgast, dort zu McDoof. Wo uns eine junge Bedienung freundlich anlächelte und mein Herz erwärmte ;-)
    Dann wieder zurück zum Zeltplatz, und man staune da war jemand. Boahhh, gleich hin!!!
    Und was sehe ich? Der Typ an der Rezeption hatte ein T-Shirt an „Ich bin stolz ein Ossi zu sein“ Ich also hin, und stammelte wohl so was wie „Isch och, haben will dat d-schürt“
    Ein Grinsen...
    Zeitgleich kam der Eigentümer des Platzes rein, in der Hand eine Rechnung schwingend. „Seit meine Tochter in Hamburg studiert wird die immer blöder!!!“ – da lagen Mac und ich auf dem Boden. Lachend wohlgemerkt. Die folgende Unterhaltung zwischen uns war einfach nur göttlich. Sätze wie „Mann, der Dummheitsvirus in Hamburg ist ansteckender als ich dachte!“ prägten diesen Austausch zwischen Ost-Ost.
    Gut, nachdem wir Muskelkater vom Lachen hatten, stellten wir erst mal das Zelt auf und an-schliessend dann unseren Angelkram zusammen. Dann ging es an den Bodden. Wir stellten, um ehrlich zu sein völlig umsonst, unsere Feederruten auf. Und gingen in die horizionta-le...Buch lesen und entspannen war angesagt. Nach circa 30 min. spürte ich was warmes an meinem Bein, ich wollte Mac schon eine reinhauen. Aber es war „Buddelflink“, ein Schäfer-hund Terrier-Mischling (wie ich vermute), der sich zu meinen Füßen breit machte.
    Ich mag Hunde! Also schnappte ich mir ein Stöckchen und ab gings... allerdings nicht lange den „Buddelflink“ war im vorigen Leben wohl ein Maulwurf, und er fing an Löcher im Sand zu graben. Was auch sehr amüsant war, bis er auf den Trichter kam um unsere Liegestätte ei-nen Graben zu ziehen.Wir brachen dann ein wenig später auf, „Buddelflink“ wollte mit, also sollte er doch. Insgeheim hab ich ihn ja schon zu hause gesehen. Aber es sollte wohl nicht sein, verlassen hat uns der Hund...für ein Berhardiner-weibchen....


    Langsam dunkelte es ab, der Wind blieb weg und wir fielen in einen komatösen Schlaf. (nicht ohne im Dunkel noch paar Vorfächer zu basteln)
    Montag, leichter Wind, Sonne scheint, mein Herz hüpft aufgeregt gegen den Brustkasten.
    Wir packen alles zusammen, denn um 8Uhr sollte es auf den Bodden gehen. Kaum in Krölin angekommen, enterte ich erst mal das WC...die Flüssigkeit musste raus.
    Dann ab auf das Boot...ui ui ui ... mit 70PS gings durch den alten Strom, der noch recht ruhig vor sich hin plätscherte....der Bodden dann nicht mehr. Keine Ahnung wo die Wellen herka-men, den Wind war kaum da. Aber die Wellen schon...mit Vollgas durch die Dünung ist ähn-lich genial wie ne Achterbahn ohne anschnallen...grausam schön.
    Am HotSpot angekommen, hiess es erst mal laaaannngsammmm aufstehen und Gleichge-wicht finden. War gar nicht so einfach... Und dann gings los...15cm Shad blau/pearl sollte es wohl bringen. Nach einigen würfen hatten unser Guide den ersten nachläufer, bis zur Ober-fläche kam der Hecht hinterher... aber wollte einfach nicht anbeissen. Dann mein erster Biss... die Rute ruckte wie sonst was...Fehlbiss...aber er kam hinterher...also langsamer jig-gen... wieder Fehlbiss. Als ich meinen Shad begutachtete sah der aus als hätte der schon 3 Generationen als Köder gedient. Nagut wieder das alte Spiel...auswerfen...jiggen...auswerfen...jiggen. BISS!!! Und die Sehne machte ‚plongggggg’ gerissen...ich vermute ich hatte da irgendwo ne kleine Schlaufe drin, den am Ende der Seh-ne war ein Knötchen...allerdings fehlten noch 10meter bis zum Köder.
    Also, alles neu machen... auswerfen, jiggen, auswerfen, jiggen... ein paar Fehlbisse kamen noch. Aber was dann passierte war göttlich... der 3. Mann im Boot schmiss beim auswerfen fast seine Rute ins Wasser, und hechtete (haha) hinterher.... Fast wäre er aus dem Boot ge-fallen und wir lachten bis zum Muskelkater. Gerade als der Guide sagte, ich glaub wir wech-seln zu kleineren Shads, ging ein Ruck durch die Angel des Kollegen... 2 min Drill, der Hecht hielt erstaunlicherweise auf das Boot zu. Und im Kescher lag eine Hechtoma...1,31m lang...ein Kopf wie ein Kalb...Alleine dafür hatte es sich gelohnt. Böse Menschen würden sagen, dass war reine Absicht um uns Bodden-Newbies anzuheizen. *g
    Es hat funktioniert...
    Wir fingen an diesem Tag nicht einen Hecht. Hatten zwar einige Bisse aber verwandeln konnten wir keinen. Bei mir lags am Material... 2 Vorfächer sind einfach, dank fehlender Quetschhülsenzange, aufgegangen.
    Ich weiß jetzt eins. Was für normale Hechte reicht, nämlich Zusatzdrilling am Rücken, Quetschhülsen mit der Kombizange anbringen, ist bei den sehr aggressiven Boddenhechten total fehl am platz. Die Hechte haben allesamt die GuFis von unten nach oben attackiert. Also muss der Zusatzdrilling eher an den Bauch. Selbst der 1,31m Hecht, hatte nur die 2 Seitendrillinge des 23cm Shads im Maul. Übrigends Farben des Tages waren... blau/pearl, Barsch, grün/pearl und orange....


    Bilder folgen demnächst, wobei wir vom Bodden kaum Bilder gemacht haben, das Wasser war mir zu unruhig und mein Handy mir zu wichtig.


    Aber eines kann ich noch verraten...ich werde Wiederholungtäter...nächstes mal mit ordentli-chen Vorfächern, ordentlichen Zusatzdrillingen und die gleiche oder höhere Motivation.



    Marcus

  • tja, nach der Story bleibt mir nur noch zu sagen: ich seh's genauso ... ich werde definitiv auch zum Wiederholungstäter und das nächste mal wird vorher das passende Equipment besorgt.


    Übrigens: gibts untern den anderen Boardies nicht einen mit einem überlaufenden Konto, der sich vorstellen könnte die nächsten...sagen wir, 100 Ausflüge dieser Art samt Equipmentzuschuss für Marcus und mich zu sponsorn? 8) Einfach ne PM an einen von uns schicken... :lol:


    Jetz mal im ernst - ich kann so ein Boddenguiding nur jedem wärmstens empfehlen! Das war ja sooooo genial!


    Mac

  • jep...diesmal konnt' ich keine Fotos machen. Meine Handycam lag unter dem Kescher mit der Hechtoma im Rucksack...dumm gelaufen :)


    So einen Moment muss man aber wirklich real erleben - die Fotos bringen das Erlebnis nicht ansatzweise rüber!



    p.s.: ich hab auch noch keine PN bekommen... :o

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