hi Jungs,
ich habe lange überlegt, ob ich zu dem Thema "Großkarpfen finden im Baggersee" hier poste. Nun gut, ich hab mich entschlossen euch mein Problem zu beschreiben.
Also....ja, ich beangle einen 35 ha großen Baggersee(Kiesgrube), Name: Kiessee, in Brandenburg, östlich von Berlin nähe Erkner. Der See hat insgesamt wohl 4 Quellen, mit denen er mit Grundwasser versorgt wird. Zudem ist er mit dem Möllensee über einen Stichkanal verbunden und gehört zur Grünheider Seenkette. Wie dem auch sei, ich möchte jetzt garnicht weiter auf die Beschreibung des Gewässers eingehen, sondern konkret zum Thema Großkarpfen kommen.
Zu DDR-Zeiten, wurde der Baggersee von Fischer Bernd Lupe regelmäßig mit Spiegelkarpfen in Sätzlinggröße besetzt. Heute kommt der Fischer höchstens einmal im Jahr, um sich ein Bild vom Kiessee zu machen (Idiot! Was er verpasst... ). Vor der Wende wurde der See auch aktiv beangelt, Karpfen wurden immer wieder rausgeholt, mein Opa's größter mit 13 Pfd gehörte schon zu den größeren.
Die Situation heute ist nicht zu vergleichen mit der damals. Ich kann zwar über die Fänge nicht exakt berichten, weil ich dafür zu selten am See auf Karpfen angle, aber heute ist die Durchschnittsgröße der Karpfen deutlich gesunken, wenn ich meine Fänge mit denen von damals vergleiche.
Wir fangen pro Nacht 2 Schuppenkarpfen, Durchschnittsgröße liegt bei 45 cm, 4-5 Pfd. Da fragt man sich jetzt... und was ist heute mit den Spiegelkarpfen??!! Und genau das ist mein Problem, früher wurde der See mit Spiegelkarpfen förmlich beregnet, heute fängst du keine mehr.
Im Sommer letzten Jahres fing ein Laie ein kleinen Spiegelkarpfen in Ansteckergröße, dass der noch vom Besatz von damals ist, kann ich mir nicht vorstellen. Mein Ziel ist es Spiegelkarpfen zufangen, wenn möglich auch Exemplare von über 10 Pfd. Ich meine, dass das in dem See möglich ist, ich kann nicht glauben, dass kein Spiegelkarpfen bis heute überlebt hat. Es muss sie doch noch geben, wer solle sie denn an ihrer Fortpflanzung hindern? Im Sommer nächsten Jahres möchte ich selektiv auf Karpfen angeln. Die Karpfen wurden bis her immer vor den Seerosenfeldern auf der linken Seite des Sees gefangen, dort finden sie reichlich Nahrung und Schutz. Bisher haben wir uns nicht mit modernen selektiven Karpfenködern beschäftigt, sondern nur mit Wurm, Teig und Mais geangelt. Schuppenkarpfen und Schleie ließen sich fangen. Haben diese Fischarten den Spiegelkarpfen verdrängt, oder ist seine Art wirklich ausgestorben???
Großkarpfen - Baggersee
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Hi!
Also ich kann mir nicht vorstellen, dass Schleien die Spiegler verdrängt haben. Wäre wenn dann eher umgekehrt.
Bei der Gewässergröße und weil der See bis vor knapp 20 Jahren regelmäßig besetzt wurde bin ich der Meinung, dass sich dort auch einige richtig große Karpfen verstecken. Wahrscheinlich sind diese hauptsächlich die gesuchten Spiegler, da die ja wie du sagst zu DDR Zeiten ausschließlich besetzt wurden.
An deiner Stelle würde ich mal versuchen abseits der stärker beangelten Stellen (Seerosenfelder etc) das Gewässer auszuloten um z.B Kanten oder Plateaus zu finden, welche bekannlich gerne von den Großen frequentiert werden. Da ihr es bis jetzt nur mit herkömmlichen Ködern versucht hab und diese nicht den Erfolg erzielten würde ich es mal mit neuen Ködern versuchen. Es müssen ja nicht gleich Boilies sein (es sei denn die Karpfen sind daran schon gewöhnt) sondern versuchs mal mit Frolic und Pellets. Sind günstige Köder und du kann ja mal ein paar Tage lang einen kleinen Futterplatz anlegen. Mal schaun was dann passiert!
Viel Glück dabei! -
Ich würde auch versuchen, andere Stellen zu befischen... Stellen, die von den Kleinen weniger frequentiert werden. Manche Großkarpfen sind sehr standorttreu. Und bei 35ha bleibt genug Platz sich zu verstecken.
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So wie ich es aus deinem Text herrauslesen kann, ist euer See relativ kalt (wegen den Quellen...). Falls dies der Fall ist, kann es sein dass sich die Karpfen in deinem See nicht aus eigener Kraft den Bestand erneuern können. D.h. wenn der See nach der Wende nicht mehr besetzt wurde, kann es sein dass mehrere Generationen nicht mehr existieren d.h. es gibt große Karpfen (vor der Wende besetzt) und es gibt kleine Karpfen (in den letzten Jahren besetzt).
Ich würde dir vorschlagen dir mal diese Videos anzuschauen, sehr lehrreich für Großkarpfenangler (nochmal danke an Andal wegen seinem Guten Tipp http://video.google.de/videoplay?docid=-4285965536437877875
Alternativ wäre auch eine Korda DVD ratsam. Die bringen da Tipps bis zum Umfallen
hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen
Tight lines
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Zitat von Friedfischschreck
So wie ich es aus deinem Text herrauslesen kann, ist euer See relativ kalt (wegen den Quellen...). Falls dies der Fall ist, kann es sein dass sich die Karpfen in deinem See nicht aus eigener Kraft den Bestand erneuern können.
Ja, die Vermutung kam mir auch bereits in den Sinn. Du hast Recht, der See ist im Durchschnitt 2-3°C kälter als die Seen in der Umgebung aufgrund der vorhandenen Quellen.
Danke euch für die lehrreichen Tips!
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Zitat von kuno91
Im Sommer letzten Jahres fing ein Laie ein kleinen Spiegelkarpfen in Ansteckergröße, dass der noch vom Besatz von damals ist, kann ich mir nicht vorstellen.Allein deswegen glaub ich, dass sich die Fische selbst reproduzieren.
Und ich bin mir sicher, irgendwo treibt sich der ein oder andere Dicke rum..
Probier einfach andere Stellen aus, in einem Baggersee gibt es nicht selten reichlich Hot Spots, wo die Fische fressen... -
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