Köcherfliegen und Genmais

  • Die SZ hat auf ihrer Wissensseite vom 10. Oktober ein Thema aufgegriffen, das eines der wichtigsten Fischnährtiere in manchen Gewässern betrifft. Es geht darum, dass Wissenschaftler Köcherfliegenlarven mit Blattteilchen und Pollen von gentechnisch verändertem Mais gefüttert haben. Köcherfliegen sind verwandt mit jenen Insekten, gegen die diese Maissorte entwickelt wurde. Das Ergebnis des Experiments war, dass diese Köcherfliegen nicht mehr zu voller Größe wuchsen und auch weniger Nachkommen produzierten. Eine andere Forschergruppe die im Auftrag des Unternehmens, das diesen Mais vertreibt, die Unbedenklichkeit hinsichtlich von Wasserinsekten bescheinigt hatte, soll laut diesem Artikel Experimente mit Bachflohkrebsen gemacht haben. Nur dass die halt zu den Krebstieren zählen und nicht zu den Insekten...

  • Aber das ist doch immer so, wenn die Industrie solche Studien in Auftrag gibt. Die werden unverfänglich "verfälscht", siehe Beispiel Köcherfliegen/ Bachflohkrebse und dann als positives Ergebnis publiziert. Welches Institut wird sich denn Folgeaufträge verscherzen, mit Ergebnissen, die vom Auftraggeber nicht gewünscht ist. Diese Institute sind doch nicht unabhängig sondern auch Wirtschaftsbetriebe.


    Das ist fast so wie:


    "Rauchen ist nicht gesundheitsschädlich"


    gez. Dr. Marlboro


    :(

  • Das ist ja das Problem der Drittmittelförderung: die Unabhängigkeit der Wissenschaft bleibt auf der Strecke. Selbst renommierte Forschungsinstitute an staatlichen Universitäten können ihrer Wahrheitspflicht nicht mehr nachkommen.


    Ich war immer schon ein Gegner von Freilandversuchen mit gentechnisch manipulierten Pflanzenarten.
    Aber wir haben ja in der EU nicht einmal eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch verändertes Gemüse zuwege gebracht.
    Wie die Köcherfliegen wissen auch wir nicht, was wir essen.

  • Zitat

    Köcherfliegen sind verwandt mit jenen Insekten, gegen die diese Maissorte entwickelt wurde.


    Ich bin mir ziemlich sicher dass die ihren Bt Mais mit dem Köcherfliegenexperiment auch an evolutiv früheren Arten getestet haben wollten um zu sehen ob das Toxin aus dem Bacillus t. auch dort wirkt.



    PS: Wer irgendwann eine konkrete Schädigung seiner Gesundheit, die durch gentechnisch veränderten Mais (sei es Bt Mais, oder Glyphosat "Roundup"-Resistenz) hervorgerufen wurde bei sich selbst diagnostiziert bitte umbedingt melden, weil bis jetzt fehlt jeder Beweis...


    NB: Über die Biotechnologie wird ja immer gerne geschimpft. Wer das konkret durchziehen will soll sich sein Insulin dann aber auch wieder aus Hundenebennieren holen, und seine Wachstumsfaktoren(sofern benötigt) bitte aus den Hypophysen von Leichen gewinnnen.

  • Hallo,


    Zitat

    PS: Wer irgendwann eine konkrete Schädigung seiner Gesundheit, die durch gentechnisch veränderten Mais (sei es Bt Mais, oder Glyphosat "Roundup"-Resistenz) hervorgerufen wurde bei sich selbst diagnostiziert bitte umbedingt melden, weil bis jetzt fehlt jeder Beweis...


    Schon klar, es fehlt jeder Beweis, bis jetzt!


    Tatsache ist, das in der USA, wo aktuell mehr als 80% des angebauten Mais gentechnisch verändert ist, die Bienenvölker sterben und das mit erschreckender Geschwindigkeit - ein Schelm, wer dabei an den Genmais denkt - ist doch alles nur zum Nutzen der Menschen, aber nur derer, die Aktien von Gentechnik Firmen besitzen. Wer glaubt, das die Gentechnik zum Wohle der Menschen eingesetzt wird, glaubt vermutlich sowohl an den Weihnachtsmann als auch an den Osterhasen. Der einzige, wirkliche Zweck liegt darin, möglichst viel Geld damit zu verdienen, egal ob der Krempel schädlich ist oder nicht. Beispiele für die Skrupellosigkeit im Geschäftsleben gibt es in Menge, um nur eins zu nennen: Contergan! War auch vollkommen unschädlich, bis die bittere Wahrheit ans Licht kam.


    Cheers

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