Nachdem ich mir den eher albernen Forumseintrag zum Thema Tierquälerei durchgelesen habe, sehe ich mich gezwungen die Ehre der Tierschützer zu retten. Ich hoffe ich werde nicht gleich gesteinigt, weil ich zu "feige" bin mich als Gast angemeldet zu haben. Ich werde jetzt im folgenden meine Argumente aufführen, die meiner Meinung nach das Angeln eindeutig als Tierquälerei definieren.
Das Angeln wird sehr gerne als Sport bezeichnet, wobei sicherlich die Definition von Sport sehr offen vorliegt. Doch konkret würde ich Sport als Tätigkeit definieren, in der nur jene zum Erfolg kommen, die besondere Leistungen in den Gebieten Koordination und Fitness vorweisen können. Radsportler besitzen eine besonders gute Ausdauer, Rennfahrer eine ausgeprägte Koordination und Fussballer beispielsweise eine Mischung beider Gebiete. Doch wo bitte schön kommt beim Angeln der sportliche Aspekt zum tragen? Das Auswerfen der Angeln, oder um mich nicht belehren lassen zu müssen, der Rute? Für mich hat Angeln nicht das geringste mit Sport zu tun (genausowenig wie das Jagen).
Auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird, nach meiner Erfahrung schert sich ein Großteil der Angler nicht um den Naturschutz. Immer wieder sehe ich Müll, alte Campingstühle und kaum gesicherte Feuerstellen an begehrten Angelplätzen. Nun werden die ersten natürlich wieder laut rufen: "Das sind schwarze Schafe". Meine Erfahrung zeigt mir jedoch, dass die wenigsten Angler Verständnis für einen angemessenen Umgang mit der mittlerweile raren Natur zeigen. Sehr gerne wird mit dem Auto möglichst nah an das Gewässer zu fahren, mitten durch Flora und Fauna, oder gar durch ein Naturschutzgebiet. Danke, für soviel gesunden Menschenverstand.
Doch nun zu dem Punkt, der mir am meisten Sorgen bereitet: die armen Fische. Meine Wenigkeit hat lange Biologieunterricht genossen und interessiert sich privat sehr für Evolution und Zusammenhänge des Lebenskreislauf. Deshalb bin ich mir sehr Wohl bewusst, dass die Jagd auf ein anderes Lebewesen und dessen anschließende Verspeisung durchaus natürlich ist. Dieses System besteht nun schon seit Existenz des Lebens. Da kommt man doch fast in die Versuchung zu glauben, dass das Angeln ein ganz natürlicher Vorgang ist, denn der Mensch beschafft sich nur eine seiner Lebensgrundlagen und wirkt auf ganz normale Weise in diesem System mit. Allerdings hat die Sache einen ganz gewaltigen Haken. Jedes Lebewesen ist bestrebt möglichst wenig Energie für die Erhaltung seines Lebens aufzuwenden. Der Löwe jagt nur, wenn er Hunger verspürt und dann auch ganz gezielt. Nach diesem Prinzip handeln alle vernünftigen Geschöpfe. So wird nicht nur Energie gespart, sondern auch das Leid so gering wie möglich gefördert. Angeln jedoch wird, wie oben erwähnt, gerne als Sport bezeichnet, dient also als Zeitvertreib oder Wettbewerb. Es besteht aber nicht die Notwendigkeit. Und das ist der Punkt. Fische werden aus purem Vergnügen gefangen, Qualen ausgesetzt und getötet. Zum Spaß. Kritiker werden sagen: "Wir essen die Fische doch!". Ja, aber nur, wenn der Fisch geeignet ist. Ich behaupte, dass mindestens 50% der gefangenen Fische nicht verzehrt werden. Meist endet der unglückliche Fang mit dem Tod des Fischs, auf welche Art und Weise auch immer, denn mir kann keiner erzählen, dass ein in den Körper gerammter Haken keine gefährlichen Verletzungen hervorruft.
Ich habe versucht möglichst sachlich zu bleiben und erwarte das von der Anglergesellschaft ebenso.