Hallo zusammen!
Am 28.12.2007 wollte ich zum Jahresabschluss nochmal an einem unserer heimischen Gewässer angeln gehen. Gesagt getan!
Um 07.45 Uhr flog mein 12 cm Gummifisch zm ersten mal hinaus. Ich wollte ein paar fette Winterbarsche oder einen Hecht auf die Schuppen legen. Ich schlenderte so am See entlang und warf meinen Köder immer mal wieder an erfolgsversprechenden Stellen hinaus - nichts tat sich! Köderwechsel und ändern der Führungstechnik brachten auch nichts.
Um 09.50 Uhr musste ich an einer längeren Buschreihe vorbeiwandern - und siehe da....was ist das? Da sitzt doch ne junge Elster seelenruhig im Gebüsch und schaut auf den See!
Ich mich angeschlichen....und sie flog nicht weg! Noch näher dran....noch immer flog sie nicht weg! Als ich mich auf 3 m genähert habe wollte Sie wegfliegen - doch sie konnte nicht!
Sie hing in Angelschnur verhädert in einem Busch fest!
Als Naturfreund und Vogelbegeisterter (ich hatte selbst mal 2 Dohlen als Haustier - eine davon 14 Jahre lang) war für mich klar, daß ich dieses kleine Ding aus ihrer heimtückischen Falle befreien muss!
Mein Schweizer Messer gezückt, die Säge ausgeklappt und ab ins Wasser. Ich hab dann erstmal den Ast auf dem sie saß abgesägt.
Schließlich habe ich das Schnurgewirr erstmal grob abgeschnitten um die Elster an Land dann vom Rest der Schnur zu befreien.
Die kleine wusste erstmal garnicht wie ihr geschiet und zwickte erstmal kräftig in meine Finger! Als nächstes ziel visierte sie den Schlüsselring an meinem Messer an und lies diesen für die nächsten 2 Minuten nicht mehr los! Erst mit Streicheleinheiten konnte ich sie dazu bewegen den Ring loszulassen, was dann prompt mit nem Hieb in meinen Daumen belohnt wurde.
Nach einiger Tüdelei hatte ich den Piepmatz dann endlich von der Schnur befreit. Der Flügel war nicht gebrochen - jedoch hatte sie einiges an Federn an der Flügelspitze gelassen. Fliegen konnte Sie also nichtmehr!
Da ich aus meiner "Dohlen"-Zeit noch ein paar Leutchen kannte die auch Vögel aufpeppeln, packte ich die Elster ein (nicht wörtlich zu nehmen) und brachte sie zu einem Bekannten, der sich jetzt liebevoll um die kleine kümmert!
Zum Verhängniss ist ihr ein silberner Kunstköder geworden, den sie sich wohl stibitzen wollte - naja...ist ja nochmal gut gegangen. Sie saß da maximal 2 Tage auf dem Ast - ansonsten wär sich nicht so gut bei Kräften gewesen.
Übrigens weiss ich von wem dieser Kunstköder ist! Es ist ein altbekannter Frevler der die Natur nicht respektiert. Selbst das Stahlvorfach war einfach an den Kunstköder geknotet - der erstbeste Hecht hätte diesen Knoten mit einem Schwanzschlag aufgesprengt. Ich werde diesen "Angler" mit den Fotos zur Rede stellen, denn so was muss einfach nicht sein!
So - nun kann die kleine Elster auch ein frohes neues Jahr genießen!
Hier die Bilder....
Gruß
Markus