• Hallo,


    ich hab so meine Probleme, wenn eine ganz bestimmte Schattenseite des Angelns zu tage kommt. Und zwar finde ich es furchtbar, wenn ich einen Jung- oder Kleinfisch, der den Haken tief in den Eingeweiden sitzen hat, töten muß. Das ist bisher zwei mal vorgekommen, zum Teil war es sicher auch meinen Problemen in der Hakenlösung bei kleinen Fischen zuzuschreiben.


    Dabei macht es mir überhaupt nichts aus, einen wesentlich größeren Fisch zu töten, den ich zum Verzehr mit nach Hause nehme, weil er dann ja nicht 'umsonst' gestorben ist. Und die Probleme mit der Hakenlösung treten da erst gar nicht auf, da der Haken bei den größeren fast immer genau im Mundwinkel sitzt und außerdem durch das vergleichsweise große Maul viel leichter entfernt werden kann.


    Was kann ich tun, wenn ich einen kleinen Fisch fange, seine Maulöffnung aber kaum größer ist als der Durchmesser eines kleinen Hakenlösers? Und wenn der Haken genau an den Eingeweiden sitzt? Ist es dann besser, die Schnur lieber gleich abzuschneiden und den Fisch mit dem Haken und dem Rest Schnur schwimmen zu lassen, bis er durch Korrosion alles wieder verliert (dauert weniger als 6 Monate)? Wie denkt ihr darüber?

  • Hallo, Smine!


    Da kann ich Dich gut verstehen.
    Aber "shit happens", da kann man manchmal nichts machen.
    Mir ist es auch schon passiert, dass zu völlig ungewohnter Zeit (es war schon richtig dunkel, die Pose sah ich nur noch wegen des Knicklichts) auf einen für Zander ausgelegten Fetzenköder ein Minihecht gebissen hat, dem der Haken im hintersten Kiemenbogen saß und der stark blutete.
    Es hat mir unendlich leid getan, aber es half nichts: Ich musste den hungrigen kleinen Kerl abschlagen...

  • Ich tu' das auch sehr ungern. Den Haken wird ein kleiner Fisch ob seiner relativen Größe schwerlich "verdauen". Wenn ich den Fisch nicht als Köderfisch verwende, dann nehme ich ihn mit nach Hause. Die Katzen haben noch jedes mal über einen Leckerbissen gefreut. Dann war es auch nicht ganz umsonst.

  • Ich hab es mal folgendermaßen gelernt, weil es auch so im Gesetz stand, aber auch irgendwie Sinn macht.
    Sitzt der Haken so, daß er ohne umfangreiche "Operation" nicht zu lösen ist, dann sind die Löseversuche zu unterlassen und der Haken ist abzuschneiden.

    Diese Nachricht entspricht dem deutschen Forenreinheitsgebot von 2005, besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits und ist frei von jeglichen Editierungen!©

  • Untermaßige Aale, die sehr tief geschluckt haben, setze ich in einen mit Wasser gefüllten Eimer und warte, bis sie den Haken ausgewürgt haben (klappt oft, aber nicht immer). Ansonsten sehe ich persönlich nicht viel Sinn in der Abschneiderei falls eine Hakenlöse nicht funktioniert. Das Gesetz lässt hier wie schon erwähnt keinen persönlichen Ermessensspielraum zu. Bevor ich allerdings einen blutenden Fisch wieder in sein Element entlasse, obwohl klar ist, dass er entweder verblutet oder verhungert (wenn der Haken blöd genug sitzt), dann kommt er eher als Köderfisch an den Haken oder für schlechte (Köderfisch-)Zeiten in die Truhe. Besonders schade ist es natürlich wie beim Reverend. So ein kleiner Hecht....zum essen zu klein und als Köderfisch benutzt - die Blicke der Angelkollegen sprächen wohl Bände und es gibt im Leben halt Dinge, die kann man nicht erklären :roll: ........

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Das Gesetz(zumindest bei uns) verbietet die Aneignung von untermaßigen Fischen, egal ob verletzt oder nicht. Und das ist auch gut so, es unterbindet die hübsche Begründung :"Er hat ja geblutet!".
    Viele Fische die Haken tief schlucken bluten nicht und haben eine echte Chance zu überleben, bei Löseversuchen macht man oft mehr kaputt als wenn man den Haken abschneidet.
    Warum soll ich also untermaßige Aale hältern bis sie den Haken auswürgen und sie somit noch zusätzlichen Belastungen aussetzen ?
    Den Haken können sie auch in Freiheit auswürgen.
    Die Regenerationsfähigkeit von Fischen wird oft unterschätzt, selbst bei großen Wunden (Schiffsschraubenverletzungen, Durchstiche durch Fischreiher u.s.w.).

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  • Bei den meisten der kärntner Gewässer hat man untermaßige Fische die vom Haken nicht befreit werden können zu zerschneiden und die Stücke ins Wasser zu werfen.


    Ne frage hätt ich noch:Kann ich nen Hecht ,der den Haken tief geschluckt hat,wieder zurücksetzen (natürlich muss ich dann das Stahlvorfach kappen)

  • "wolfgang":Das Gesetz(zumindest bei uns) verbietet die Aneignung von untermaßigen Fischen....


    genau so wie das wieder hineinsetzen eines maßigen Fisches, deshalb schlage ich aber nicht jedes Rotauge ab..........


    "wolfgang":... es unterbindet die hübsche Begründung :"Er hat ja geblutet!".....


    schade, dass man sich hierzulande wohl immer am "worst fisherman" zu orientieren scheint.....


    "wolfgang"Viele Fische die Haken tief schlucken bluten nicht und haben eine echte Chance zu überleben, bei Löseversuchen macht man oft mehr kaputt als wenn man den Haken abschneidet....


    dem gibts nicht hinzuzufügen


    Einer Forelle, die blutet wie bereits abgestochen, rechne ich allerdings nicht viele Chancen aus......

    "Loyalty to a petrified opinion never yet broke a chain or freed a human soul." Samuel Longhorne Clemens

  • Ich hasse es auch ein Tier zu töten, erst recht wenn es sinnlos ist.
    Karpfenartige versuche ich immer zu retten.
    Nicht weil es meine Sparte ist, sondern weil es sich manchmal lohnt.
    Hatte mal nen kleinen Karpfen der tief geschluckt hatte.
    Der Haken saß ziemlich tief und war nicht so einfach raus zu bekommen.
    In meiner verzweiflung legte ich ein Tuch über seinen Kopf und gab ihm einen leichten Betäubungsschlag.
    Dann legte ich ihn vorsichtig zu Boden und bekam nach etwa 4 Minuten mit Schere und Hakenlöser den Haken raus.
    Dann tauchte ich ihn ins Wasser und bewegte ihn einigemale hin und her.
    Es dauerte nicht lange und der Knabe schwamm aus meiner Hand. :)


    Ein Freund von mir hatte mal nen kleinen Hecht an einem für Zander ausgelegten Fischlein gefangen und der hatte auch tief geschluckt.
    Doch auch da bekamen wir den Haken durch die kiemen nach hinten raus.
    Ich will damitt sagen,dass ich es immer erst versuche, bevor ich ihn abschlage.


    Nur bei Forellen versuch ich es erst garnicht.

  • Fergen, die Fischereigesetze sind Ländersache, hier ist es jedenfalls so, daß untermaßige Fische zurückgesetzt werden müssen ob sie nun lebensfähig sind oder nicht.


    Auszug aus der Gewässerordnung M/V

    Zitat

    (2) Untermaßige Fische sind vorsichtig vom Haken zu lösen und unverzüglich in das Gewässer zurückzusetzen.
    Das Lösen des Hakens sollte möglichst im Wasser erfolgen, ansonsten darf der Fisch nur mit
    nassen Händen angefaßt werden. Bei schwer zugänglichem Hakensitz ist das Vorfach zu durchtrennen und
    der Fisch wie oben zurückzusetzen.

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  • Also bei uns (Saarland) sagt das Gesetz dazu nichts spezielles. Zumindest hab ich nichts gefunden. Es heißt nur, daß untermaßige und der Schonzeit unterliegende Fische unverzüglich mit der gebührenden Sorgfalt zurückzusetzen sind, aber eine besondere Bemerkung zum Hakenlösen gibt es offenbar nicht. Eine bundeseinheitliche Regelung wäre nicht schlecht...so wie jetzt ist es immer reichlich verwirrend. Schon im Nachbarbundesland kann alles völlig anders sein.


    Mein Gerätehändler hat mir gesagt, daß der Haken im Fisch mit der Zeit rostet, weil der Fisch ja ständig von Wasser umgeben ist, und dann geht das ziemlich schnell, zumal die üblichen Haken nicht gerade dick sind. Nach weniger als sechs Monaten - bei lackierten Haken dauert es etwas länger, daher am besten immer unlackierte verwenden - ist der Haken in der Regel durchgerostet, und der Fisch verliert die Reste.


    In Zukunft werde ich bei tiefer sitzenden Haken nur noch Lösungsversuche unternehmen, wenn diese auch eine gute Aussicht auf Erfolg haben. Ansonsten schneide ich den Haken lieber gleich ab, so daß der Fisch möglichst weiterleben kann. Ich denke aber auch, daß sich das mit der Zeit gibt, denn es handelt sich wohl um ein typisches Anfängerproblem. Mein Kumpel, der schon seit 21 Jahren angelt, entfernt die Fische schließlich auch schnell und schonend vom Haken...da brauch ich wohl noch etwas Routine.

  • Wo wir schon bei ethischen Betrachtungen sind. Der Respekt vor der Kreatur gebietet, keinen Unterschied zwischen dem "edlen" Hecht und dem banalen Rotauge zu machen!

  • Bei Minibarschen hatte ich oft diese Probleme das Blut aus dem Maul kam und selbst mit einer Taschenlampe der Haken nicht zu erkennen war . Ich schlug die Fische dann meistens ab und ein kleiner Barsch schmeckt trotzdem gut auch , wenn er eine Gable nur halbn füllt .



    Cu

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