Es ist mir bewusst, dass ich hiermit in ein Wespennest stochere, aber sei's drum:
Erster Tag im neuen Schuljahr an einem Gelsenkirchener Gymnasium.
Die neue Klassleiterin will sich gleich beliebt machen, sagt, dass sie Schalke-Fan ist und fragt die Klasse, wer sonst noch Schalke-Fan ist.
Alle Hände gehen nach oben, nur ein etwas verschüchtertes Mädchen meldet sich nicht.
Die Lehrerin fragt: "Warum meldest du dich denn nicht?"
"Na, weil ich kein Schalke-Fan bin!"
"Zu welchem Verein hältst du denn dann?"
"Ich bin FC Bayern-Fan und stolz darauf!"
"Ja, warum denn ausgerechnet Bayern?"
"Weil wir erst vor Kurzem hierher gezogen sind, mein Vater aus München kommt, bei der Allianz arbeitet und als Jugendlicher bei den Amateuren der Bayern gespielt hat, meine Mutter aus München kommt und vor unserem Umzug Wiesn-Bedienung bei Paulaner gewesen ist. Beide sind Bayern-Fans, also bin ich es auch!"
"Aber Kind, du musst doch deinen Eltern nicht alles nachmachen! Stell dir doch nur mal vor, deine Mutter wäre eine Prostituierte und dein Vater ein alkoholabhängiger Arbeitsloser, was wäre denn dann?"
"Ja gut, dann wäre ich wohl auch Schalke-Fan."