Onkel Tom's Hütte (geschlossen)

  • Ich habe mir das ernsthaft überlegt ob ich nicht nächstes oder übernächstes Jahr mal das Big Game anteste ...
    Die Berichte von den guten Fängen vor den Canarischen Inseln haben bei mir den Gedanken wieder aufleben lassen,
    da der Flug dort runter relativ erschwinglich wäre und die Unterbringung für mich im Null-Euro-Bereich liegen würde.
    Ich müsste lediglich noch einen Skipper finden, der mir nen einigermaßen vernünftigen Preis machen könnte.


    Wie gesagt - ich bin da noch am überlegen .... :-S

  • Ein hervorragendes "LittleBigGame"-Gebiet ist (noch) das Rote Meer. Es liegt praktisch um die Ecke, hat eine relativ hohe Dichte an kleineren Sportfischen und die Angelei ist dort auch von Otto-Normal-Angler bezahlbar. Auch Chancen auf einen Sail bestehen, sind jedoch recht gering. Nachteil ist, dass dort fast nirgends gutes Leihgerät vorhanden ist, man muss sich also viel anschaffen.
    Aber gerade für Einsteiger ist es dort absolut empfehlenswert.
    Die Jagd nach den ganz großen Bewohner der Meere ist recht teuer - die Fangerfolge stellen sich sehr schleppend ein, oftmals werden Wochen verbracht, ohne dass auch nur ein Marlin gedrillt wird.


    Im Roten Meer stehen die Chancen auf schnelle Erfolge wesentlich besser. Ist quasi der "Forellenpuff" der Warmwasserangelei, nur ohne Besatz 8)

  • Hm :-S


    Ich glaube "BigGame" oder auch "LittleBigGame" ist eine spannende Sache, aber ich würde es im Moment noch nicht machen wollen. Ich denke diese Art der Angelei ist ehr für Leute geeignet, die in ihren jeweiligen Süßgewässern bereits alles gefangen haben und eine neue Herausforderung suchen. Ich für meinen Teil fühle mich noch nicht bereit dazu, vom fehlenden Kleingeld mal abgesehen.


    Aber ich schau mir auf jeden Fall gerne an, wenn andere Sportfreunde den Kampfgurt umlegen und sich in praller Sonne stundenlang mit einem Giganten der Meere duellieren.

  • Nö Tom, da täuschst Du Dich. Ich habe bei weitem noch nicht alles gefangen, was das heimische Süßwasser hergibt, dennoch ist die Warmwasserangelei äußerst reizvoll und ein schöner, spannender Wegpunkt einer Angellaufbahn - nicht aber das Ziel.


    Im Grunde genommen ist es nicht viel anders als das Karpfen"hunten", nur mit mehr Action. Man legt die Ruten aus (oder lässt auslegen), der Kapitän sucht mit dem Boot das Meer ab, man liegt faul auf Deck oder im Stuhl. Irgendwann kommt der "Run", die Multi ruft nach Hilfe und man eilt zur Rute, nimmt diese auf und wartet auf den geeigneten Moment, den Freilauf aus der Rolle nehmen zu können. Dann wird "ein wenig" gedrillt und irgendwann wird der Fisch (hoffentlich) von anderen gelandet.

  • Das ist ja auch in Ordnung so Gerd und ich gönne ja auch jedem seinen Spaß.
    Vielleicht, in ferner Zukunft, werde ich auch mal faul auf einem Deck liegen und darauf warten, dass die Multi schreit, aber bis es soweit ist, werde ich auf jeden Fall versuchen, meine anglerischen Fähigkeiten zunächst im Süßwasser weiter zu erweitern.


    Es gibt hier ja noch immer den ein oder anderen Fisch, der mir gewaltig auf der Nase rum tanzt...

  • Zitat von Onkel Tom


    Es gibt hier ja noch immer den ein oder anderen Fisch, der mir gewaltig auf der Nase rum tanzt...


    Das kenne ich nur zur Genüge. Dieser Fisch wird noch Summen an Geld verschlingen, bis er gefangen ist, die locker für einen einwöchigen BigGame-Urlaub reichen.
    Aber es wird der Tag kommen, an dem diesem Stachler die schwarzen Streifen aus seinem 50er Körper gespült werden.
    Nur wann.-..

  • .... ja wann?!


    Das ist doch aber genau der Grund, der uns immer wieder auf Neue ans Wasser treibt. Ich weiß auch nicht, wann ich meinen Stachler erwische. Mittlerweile habe ich es auch gar nicht mehr so eilig, wie noch vor wenigen Monaten. Mein Gott, ich werde 25 Jahre alt, angele erst seit zwei Jahren auf Raubfische und bin dabei doch extrem erfolgreich. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich es schaffen werde. Ich bin geduldig!


    Und auch du Gerd, wirst deinen 50er Barsch noch fangen, da bin ich sicher. Du hast eines der besten Barschgewässer in deiner Nähe und auch hier wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis du ihn am Band hast.


    Fische, für die man so viel Zeit und Herzblut investiert, sind doch sowieso die wertvollsten überhaupt!

  • Sehr gut "gesprochen". Dies ist der Jagdtrieb, der uns bei Wind und Wetter ans Wasser prügelt. Ohne diesen wäre das Angeln doch langweilig.


    Aber was kommt, nachdem diese Meilensteine erfolgreich "abgearbeitet" wurden :shock:


    Irgendiwe ist es merkwürdig. Ich wünsche mir derzeit keinen Fisch sehnlichster als diesen +*~bösesWort+*~- Barsch, aber wenn der Traum erfüllt ist, von was soll ich dann träumen ?

  • Wirklich interessanter Gedankengang. Auch ich habe mir diese Frage schon des öfteren gestellt und finde die Antwort darauf ist nicht leicht.


    Ich habe mir die Messlatte bei den Fischarten Flussbarsch (46 cm), Hecht (105 cm) und Wels (134cm) schon recht hoch gelegt und das, obwohl ich erst seit relativ kurzer Zeit intensiv angele. Ich glaube es birgt eine große Gefahr in sich, wenn wir unser Hobby nur noch darauf beschränken, immer größere Exemplare einer Art zu erbeuten. Ich habe mir deshalb neben dem Ziel meiner persönlichen Rekordfische zu toppen auch noch Ziele gesetzt, die ich nicht so nebenbei innerhalb der nächsten Jahre erreichen kann.


    Ich habe mir früher oft die Frage gestellt, ob man sich noch über einen 60er Hecht freuen kann, wenn man schon Exemplare über 1 Meter gefangen hat. Nun ergab es sich in diesem Spätsommer das ich das Glück hatte innerhalb einer Woche zwei kapitale Hechte von 95 cm und 105 cm zu fangen. Zu meinem Entsetzen muss ich eingestehen, dass der Fang des darauf folgenden 72er Hechtes irgendwie anders war. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, war es vielleicht Enttäuschung?!


    Genau dass ist es aber, was die Jagd nach Rekorden so gefährlich macht und so will ich mein liebstes Hobby einfach nicht betrachten. Ich möchte mich über JEDEN Fisch freuen können und sei es der 18 cm Esox, der sich an meinen 13 cm Wobbler vergreift.


    Zusammengefasst:


    Ich gehe nun Angeln, weil ich es absolut schön finde, Fische zu fangen. Dabei geht es mir nicht mehr ausschließlich darum die größten Fische zu fangen. Es ist mir nun auch sehr wichtig elementare Dinge des Angelns zu verstehen und mich damit zu beschäftigen. Ich versuche zu ergründen, warum heute gerade der Köder gut läuft, ich will lernen ein Gewässer "lesen" zu können, ich will einfach jeden Tag lernen, ein bisschen besser zu angeln und damit bin ich doch mein Leben lang beschäftigt...


    Wirklich schöne Gedanken Gerd, vielleicht möchte ja der ein oder andere sich zu diesem Thema auch mal äußern. Mich interessiert so etwas brennend!

  • Zitat von Onkel Tom

    ... vielleicht möchte ja der ein oder andere sich zu diesem Thema auch mal äußern


    Na schön, dann werde ich mal dazu äussern ...


    Das Eine schliesst bei mir das Andere nicht aus - eher das Gegegnteil ist der Fall!


    Auch wenn ich zum Wallerfischen an den Po fahre dann freue ich mich anschliessend genauso über eine
    in der Heimat gefangene Forelle oder einen Hecht (egal welcher Größe) den ich überlisten konnte.
    Die Freude über ein kapitales Exemplar ist dabei jedoch ungleich größer
    (würde ich etwas anderes behaupten würde ich lügen)


    Auch ich habe mir bestimmte Benchmarks gesetzt, die ich gerne einmal erreichen möchte.
    Jedoch werde ich mich hüten, mich auf längere Zeit "spezialisiert" auf eine einzige Fischart zu konzentrieren
    und dadurch andere Erlebnisse hintenan zu stellen.
    Denn das Angeln an sich bietet mir eine derart große Palette an Gewässertypen, Fischarten und Methoden,
    daß ich mich selbst beschneiden würde wenn ich auf dieses gewaltige Angebot verzichten würde.


    Ich werde meine "Traumfische" noch früh genug fangen ...
    ... und wenn nicht, ist es mir auch egal 8)

  • Also ich persönlich freue mich über jeden Fisch den ich fange.


    Klar is es immer ein bissl geiler nen größeren Fisch zu fangen, als nen kleineren. Ich habe leider nicht soooo oft die Möglichkeit angeln zu gehen, dass ich mich über jeden Fisch freue den ich überlisten konnte. Für mich stellt sich da eigentlich nicht die Frage ob ein Fisch klein oder groß ist. Hauptsache am Wasser und erfolgreich gejagt. ;)


    @ Tom,


    deine Zusammenfassung is echt schön geschrieben.
    So sehe ich meine Angelei auch. Ich bin immer froh wenn ich wieder was lernen konnte wenn ich vom angeln zurück ins heimische Reich komme.


    In diesem Sinne,
    Petri und lieben Gruß
    Domi

    Wir müssen eindeutig aufhören so wenig zu angeln !!!


    P.S.: Diese Info wurde auf 100% recycelten Datensätzen geschrieben und ist nach der Löschung sämtlicher Buchstaben und Zahlen erneut verwendbar.

  • Erst mal recht herzlichen Dank, dass Ihr euch so nett an diesem Thema beteiligt. Gefällt mir wirklich sehr gut. Darauf eine Runde Kaffee für alle Anwesenden!


    @ Domi


    Ich nehme deinen letzten Satz mal kurz auf. Bei mir ist es irgendwie genau anders herum. Auch ich mag mein zu Hause wirklich sehr. Aber ich mag es noch viel mehr von zu Hause zu entfliehen und ans Wasser zu kommen. Ich rauche nie und trinke wenig, aber da Angeln scheint wie eine Droge zu sein. Ich will nicht Leben ohne und es ärgert mich, wenn ich nicht spätestens jeden zweiten Tag angeln kann, auch wenn es nur für eine Stunde ist. Die jetzt anbrechende Jahreszeit, wird mir mit Sicherheit schwer auf den Senkel gehen, da ich nur noch am Wochenende ans Wasser kann.


    Meint Ihr das ändert sich, wenn ich erst mal 10 Jahre lang angele, oder wie ist das bei euch. Schlägt es euch auch manchmal aufs Gemüt, wenn ihr es nicht ans Wasser schafft?!

  • Zitat von Onkel Tom

    . Schlägt es euch auch manchmal aufs Gemüt, wenn ihr es nicht ans Wasser schafft?!


    Es gab mal eine Zeit - lange ist es her- da war ich mit meiner damaligen Freundin und jetziger Frau noch frisch lädiert - äähh liiert. Sie meinte eines Tages, dass ich es ganz schön mit dem angeln übertreibe. Dann habe ich zu ihr gesagt : Kein Problem - dann geh ich eben nicht mehr angeln. Nach zwei Wochen mürrischem Zuhause-Bleiben bin ich ihr derart auf den Geist gegangen, dass sie mich fast in mein Auto geprügelt hat, damit ich endlich zum Angeln gehe. Scheinbar hat sich das zu Hause - Bleiben aufs Gemüt ausgewirkt 8)


    Seit dem gehe ich (mehr oder minder) angeln, wenn ich es möchte - es wird akzeptiert, Alles eine Frage der richtigen "Erziehung" :badgrin:


    Derzeit komme ich leider so gut wie gar nicht zum angeln, einfach zu viel um die Ohren. Wenn, dann schaffe ich es mal, am WE ein paar Stunden die Gummis zu baden bzw. bleibe das ganze WE weg in einem Angel-Kurzurlaub. Früher ging ich regelmäßig nach dem Arbeiten direkt ans Wasser - mindestens dreimal die (Arbeits)woche. Aber mit der Zeit wird die Angelgier geringer, man ist dann auch lieber mal zu Hause als am Wasser. Wird bei Dir auch noch kommen.


    Bei mir gab es sogar schon Zeiten, da hat mich das Angeln gelangweilt - da habe ich dann aber auch einen drei-Wochen-Urlaub komplett am Wasser verbracht. Zu viel tut also auch nicht gut. Dann freut man sich auch nicht mehr über jeden Fisch. Ist bei mir ehrlich gesagt aber eh nicht so. Wenn ich auf Zander aus bin, dann freue ich mich über (fast) jeden Zander, der Beifang Rapfen z.B. passt dann scheinbar nicht ins Schema. Wenn ich aber gezielt auf Rapfen angele, ist es einfach nur "geil". Keine Ahnung, woran das liegt. Auch wenn ich auf Brassen ansitze, dann nerven kleine Rotaugen schon ein wenig, auf der Jagd nach dem Großbarsch kommt der Kaulbarsch nicht so gelegen. Die Liste liese sich bestimmt noch ewig erweitern...

  • Da gebe ich dir natürlich recht! Die "bessere Hälfte" nimmt einem definitiv gerne die Entscheidung ab, ob man angeln geht oder nicht. Die Frau, Kinder, auch die Freunde, alle wollen etwas von der persönliche Freizeit ab haben. Da ist es natürlich schon von Vorteil, wenn man es aushält, mal nicht so oft zu angeln. 8)


    Mag sein, dass auch ich früher oder später zu dem Punkt kommen werde, an dem Angeln nicht mehr die Rolle im Leben einnimmt, wie es jetzt der Fall ist.


    Zur Zeit gestaltet es sich jedoch so bei mir:


    Alle Freunde die ich in der Vergangenheit hatte sind nicht mehr da! Alle, ausnahmslos, haben die ehr wirtschaftlich schwache Region verlassen, um zu studieren oder eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz zu finden. Ich hatte das Glück in meiner Stadt zu lernen und nun auch hier zu arbeiten und bezahle dieses Glück mit relativer sozialer Abschottung.
    Die paar Leute in meinem Alter die noch in meiner Stadt leben sind dann zum größten Teil nicht auf meiner "Wellenlänge" wie man so schön sagt. Die wenigen Freunde, auch neue sind dann eben Angler aus der Region. :lol:


    Im Moment finde ich diese Umstände ehr dienlich als hinderlich. So kann ich der Angelei nachgehen, ohne Abstriche machen zu müssen. Kommt allerdings der von dir angesprochene Punkt, an dem Angeln nicht mehr so wichtig ist, muss ich mich wohl dringend nach einer anderen Region umsehen. :D

  • Das sehe ich eigentlich nicht so,
    auch wenn ich mir fest vorgenommen habe, heute meine Barbe zu fangen, freue ich mich trotzdem genauso über jedes noch so kleine Rotauge :D . Natürlich ist es dann schon etwas anderes ob ich mit aller Vorsicht die 60er Barbe an der 18er Schnur drillen muss, oder ob ich ein kleines Rotauge einfach so rankurbeln kann... Doch auch über dieses freue ich mich dann, doch sicherlich wird so etwas manchmal auch nervig, zum Beispiel hab ich auch schon mal einen Döbel gefangen, dem ich beim abhaken die Oberlippe etwas verletzt habe, und direkt der nächste Biss war dann wieder genau der gleiche Döbel.
    Doch im allgemeinen ist mir jeder Fisch lieb, wenn auch die Freude über einen Kapitalen, oder sogar eine persönlich Bestmarke noch um einiges anders ist, doch wenn ich wirklich nur große fangen möchte, dann sollte ich wohl meine Gewässer ändern, da die Aussichten hier sehr bescheiden sind, doch das macht wahrscheinlich auch gerade den Reiz aus, und somit werde ich fleißig weiter fischen.
    Sowas wie Entzugserscheinungen habe ich bei mir bisher noch nicht wirklich festgestellt, auch wenn ich mal einen Monat gar nicht ans Wasser komme. Doch die Freude auf das nächste MAl ist dann natürlich noch um einiges größer.

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