Zitat von Joscha
Natürlich genießen die priviligierten Religionsgemeinschaften - wie du sie nennst - gewisse Vorzugsrechte. Du bemängelst beispielsweise den Seelsorgedienst in krnakenhäusern hier:
1. ich sehe RU und Ethik gleichgestellt, meiner Meinung sollte erst die Religion, dann dei Ethik kommen - ist aber im Ergebnis ja das gleiche, hat nur einen anderen Ansatz und ist mehr so ne Prestigesache. Aber grundsätzlichen Ehtikutnerricht befürworte ich ja genauso.
Ab Kapitel 24, vers 10 fängt bei ein ganzes kapitel mit der Überschrift "Die Rechte der Armen" (Hoffnung für alle) im 5. Mose an. Du kannst ja mal, wenn du Lust hast, googeln, wann Mose vemrutlich etwa gelebt aht. Und mir dann die entsprechenden verweise von griechischen (oder anderen) Gelehrten liefern, die früher datierbar sind und das gleiche fodern.
Er bemängelt nicht den Seelsorgedienst in Krankenhäusern, er bemängelt nur, und das vollkommen zurecht, das die Trennung von Staat und Kirche nicht existiert, und das bestimmte Religionsgemeinschaften unfairerweise bevorzugt werden. Als Beispiel eben dass der Staat der Kirche die Arbeit abnimmt und denen das Geld einzieht, etwas das andere Galubensgemeinschaften teuer selber machen müssen. Oder wo gibt es Krankenhäuser, Kasernen, Gefängnisse, wo die Zeugen Jehovas oder Scieontology Seelsorge machen?
Es ist keine Abwertung der Arbeit, es sagt auch nicht aus, dass die Arbeit nicht sinnvoll ist. Es sagt aber eben klar aus, das manche Gruppen sehr sehr stark bevorteilt werden und damit eine Gleichheit verhindert, und die Leute vom Staat beeinflusst werden.
Dann zum zweiten Punkt, das ist nicht gleichgestellt in meinen Augen, und die Reihenfolge Reli vor Ethik kann ich gar nicht gutheißen. Eine Zweiklassengesellschaft in der Schule finde ich nicht richtig. Die kinder werden ja gleich ausgegrenzt. Du bist ja in der 5 Mann Ethikgruppe, du Außenseiter. Also nicht nur Gym schaut auf Realschule runter, die auf Hauptschule und alle auf Sonderschule, dazu noch ein Konkurenzkampf der Klassen, nein auch noch eine Ausgrenzung und weitere Teilung durch den Unterricht.
Gleiche Ethische Normen für alle ist die beste Lösung. Alle lernen, unabhängig von Religionsangehörigkeit und über alle Religionen hinweg das selbe. Und nicht eine Gruppe Auge um Auge Zahn um Zahn und die andere Gruppe sinnvolle Sachen. Die grundlegenden Ethischen Sachen findet man in fast allen Religionen, und wenn man das allen beibringt, ohne die eigene Religion da in den Vordergrund zu rücken (was aber nicht klappen wird, da unsere Werte auch dadurch geprägt sind), dann läuft es Hand in Hand mit all den positiven Teilen auf die Du dich nur beziehst bei Deiner recht einseitigen Sicht des Christentums. In einem Unterricht unabhängig von einer Religion kann man aber auch über frei über Religionen reden. Da muss man nicht die Inquisition ausklammern und kann neutral über die Fehler der Religionen reden oder über das was sie auch verbindet. Sprich man kann Vorurteile abbauen und für Versändnis sorgen.
Und was Deine Mose Sachen angeht, Geschichten werden von den Siegern geschrieben. Das alte Testement geht auf die Juden zurück die oft unterdrückt waren und bei denen es sicher auch mal Anpassungen der "Überlieferungen" gegeben hat. Zudem hat die Katholische Kirche ja auch nur bestimmte Überlieferungen anerkannt, und das zu einer Zeit als sie sehr sehr weltlich orientiert war (was sie ja immer noch ist, auch wenn man sich heute das Papstamt nicht mehr so leicht kaufen kann). Die Frage ist also weniger wer sowas geschrieben hat, sondern eher wer sowas wirklich gelebt hat. Allein die Tatsache, das die Teile des neuen Testements erst eine ganze Zeit später aufgeschrieben wurden, zeigt doch schon wie leicht man etwas in der Überleieferung aufbauschen und verklären kann. Als Angler sieht man es schön daran, das der verlorene Fische mit jedem Erzählen größer wird. In der Religion wird eine Aussage dann eben mit jeder Generation etwas anders ausgelegt und verändert.
Grade da unsere Ethik ja zum Großteil auf unserem Glauben aufgebaut ist, verstehe ich es nicht warum du dann meinst einseitige Religion sei besser als Ethischer Unterricht, erst recht nicht wenn Du nur die Teile der Religion nennst auf die sich unsere Ethik stützt, und nicht die Teile die du selbst als negativ ansiehst (weil sie gegen die Ethik verstoßen wie Auge um Auge wörtlich nehmen). Aber eben die gehören auch zur Religion.
Und mal ehrlich, für die Verständigung ist es auch besser wenn die Schüler später sagen können das ist so weil es aus Punkten der Ethik so und so aussieht und nicht das ist so weil die Bibel es so sagt. Mit Argument 1 kann man überzeugen, Argument zwei nicht.
lounger G
Zitatibt es ... und klappt (warum auch nicht?).
Mit nicht klappen meinte ich das es nicht möglich sein wird zu verhindern, das die Lehrer immer wieder ihre religiöse Ansichten reinbringen, weil sie so erzogen sind. Sowas wird nie ganz frei sein von persönlicher Meinung, und da wird es immer ein paar geben die es dann nicht ganz neutral sehen.
So ein Diesel bitte.