Nachdem ich letzte Woche meine Abschlussprüfung erfolgreich hinter mich gebracht habe, wurde es am Wochenende Zeit, ein wenig zu entspannen und vom Prüfungsstress abzuschalten.
Was liegt da näher, als seine sieben Sachen zu packen und sich für 2 Tage an die Elbe zu verabschieden..
Dazu muss man sagen, dass für mich der Mittellandkanal als Hausgewässer bisher nicht die tollen Fische gebracht hat. Da erschien mir die Elbe als El Dorado förmlich genau richtig!
Samstag früh ging es los. Nachdem ich meinen Kumpel Sebastian zu Hause abgeholt hatte, machten wir uns gegen 05:30h auf den Weg gen Norden.
Ich war schon zu Hause leicht skeptisch, wie das ganze Gerät in den kleinen Twingo passen soll. Vor allem fragte ich mich, ob Sebastian nicht nochmal die gleiche Menge haben sollte..Man muss sich als Unbeteiligter schon fragen, was Angler immer mit sich rumschleppen..
Wie gesagt, 2 Tage sollten es werden, wir hätten mit dem Gepäck auch 2 Monate hinbekommen
Samstags morgens um 05:30h macht Autobahnfahren Spaß. Kaum Verkehr, keine lästigen Senioren auf dem Mittelstreifen, denen noch keiner vom rechten Streifen erzählt hat, herrlich!
Bereits gegen ca. 07:00h waren wir am Ziel angelangt, unserem Campingplatz in der Nähe von Winsen/Luhe. (Danke an Patman, der hatte den Campingplatz glaub ich ausgegraben)
Nach kurzem Warten machte dann die Rezeption auch endlich auf. Aber was war das? Da stand eine Dauercamperin vorne am Tresen und beginnt, ihre gesamte Sozialstruktur auszupacken..
Ich bin ja eher ein höflicher Mensch, aber nachdem sie 5 Minuten später immer noch auf den Campingplatztypen einfaselte, musste ich mich doch sehr beherrschen.."entschuldigung, wir bleiben nicht 3 Monate, wäre es möglich, dass wir uns kurz anmelden, die Fische warten!" Wäre wohl das Richtige gewesen..
Glücklicherweise verschwand die Dame dann endlich wieder in den endlosen Weiten der Dauercampingarea.
Nachdem wir uns die Gastkarten für die Elbe geholt hatten, bauten wir schnell unser Zelt auf und machten uns zügig auf den Weg an's Wasser.
Nach 3-5 Min. Fahrt waren wir auch schon da. Irgendwo hinter dem Deich muss die Elbe sein. Also kurz hinaufgeklettert und geguckt:
Erst dachte ich, äh wo sind die Steinpackungen? Dann fiel mir ein, dass wir ja Flut haben Jaaaa, sowas ham wir hier am Kanal nicht!
Wir belagerten sofort die erste Buhne und fingen an, die Gummifische an der Strömungskante entlang durchs Wasser zu schieben..
Zu meinem Erstaunen tat sich einfach gar nichts. Das Einzige was sich tat, waren jede Menge Abrisse Überall Hänger, der Vorrat in unseren Boxen schrumpfte schon in der ersten Stunde
Wir entschieden uns eine andere Buhne aufzusuchen, in der Hoffnung auf Fisch und weniger Abriss.
Doch auch bei der nächsten Buhne verloren wir einige Gummis.
Dann endlich kam der erste Fisch zum Vorschein. Sebastians weißer Shad wurde direkt vor der Steinpackung inhaliert und heraus kam ein kleiner Zanderjung. Ich schätze ihn auf ca. 35cm Toll, dachte ich. Die haben wir auch im Kanal
5 Min. später durfte auch ich endlich mein neugekauften Lipgrip einweihen (Ja Tom, jetzt hab ich auch einen)
Aber auch mein Zander war eher die Kategorie Kinderstube:
Gebissen hat er auf einen silberglitter-Gufi.
Und das war es dann auch erstmal wieder mit Fischkontakt für die nächsten Stunden..
Das Wasser stieg irgendwann wieder, genau wie die Temperaturen. Wir hatten strahlend blauen Himmel und brutzelten vor uns hin wie Nackensteaks.
Nachdem wir weiter fleißig Abrisse zu beklagen hatten, hatte ich endlich wieder Fischkontakt. Wieder hatte sich ein kleiner Zander den Gufi eingesogen. Leider schüttelte er sich kurz vor der Landung ab, sodaß ich ihn nicht ablichten konnte
Um uns herum begann es nun zu platschen wie Sau. Ständig rummste es an der Oberfläche, wobei wir nicht genau ausmachen konnten, ob es Rapfen oder auch ein Hecht war, der in der kleinen Bucht zwischen den Buhnen seinen Hunger stillen wollte. An den Haken bekommt man die ja eh nicht, wir haben es mit allem versucht: Wobbler, Blinker, Spinner..
Immerhin motivierte uns das Platschen trotz keiner weiteren Bisse und schwindenem Ködervorrat weiter zu fischen.
Gegen 20h hatten wir dann genug geworfen, langsam taten Füße und Arme weh und wir beschlossen zum Campingplatz zu fahren und den Grill anzuschmeissen.
Aus dem Grillen wurde dann jedoch nichts. Vom frühen Aufstehen und dem durchgängigen Fischen bei strahlender Sonne waren wir so fix und alle, dass wir um 21h!!!! Ins Zelt krochen
Nächsten Morgen ging es dann gegen 08:00h wieder ans Wasser. Weiter keine Bisse, aber mittlerweile waren es mind. 3-5 dicke Fische, die sich rechts uns links von uns einen Spaß draus machten, uns mit dicken Platschern an der Oberfläche auf Trapp zu halten.
Wir befischten jetzt nur noch die kleinen Buchten in der Hoffnung einen der Oberflächenräuber zu erwischen, leider ohne Erfolg
Nachdem wir den ganzen Tag erfolglos fischten und ich mittlerweile Jigköpfe im Wert von 18,00 Euro in der Elbe gelassen hatte, beschlossen wir Nachmittags unser Zelt abzubauen und wieder nach Hause zu fahren.
Trotz dem ganzen Köderschwund und dem wenigen, für die Elbe unfassbar schlechten Fischkontakt war es ein tolles Wochenende an einem tollen Gewässer, in dem bestimmt nächstes Mal mehr Fisch zum Vorschein kommt.
Das Wetter hat mir schokobraune Arme und Beine beschert und ich bin sicher, noch das eine oder andere Wochenende dieses Jahr an der Elbe zu verbringen.
Vorher muss ich allerdings eine Großbestellung Jigs und Gufis aufgeben, meine Boxen sind nämlich sowas von leer gefischt..
Mann muss also nicht immer die dicken Fische fangen um Spaß zu haben!
Wichtig ist nette Gesellschaft, ein tolles Gewässer, immer eine Portion Grillfleisch dabei und ein Wochenende frische Luft.
In diesem Sinne..bis zum nächsten Mal du Elbe!