Stahlvorfach Scheuchwirkung

  • Zitat von Zanderschreck

    Weder noch!


    ... oder wie auch immer .... ein Stahlvorfach ist beim Welsfang absolut nicht nötig.
    Die geflochtenen Wels-Vorfächer in der richtigen Stärke halten Stand. 8)


    Wenn ein Hecht an die für den Waller ausgelegte Montage geht hält das Welsvorfach den locker
    (Allerdings dürfte der Hecht blind sein wenn er vor dem Durchmesser nicht zurückschreckt)
    Solltest Du allerdings versehentlich nen Waller beim Hechtangeln zum Biss verleiten
    dann ist es eben einer von denen, die das metallische Vorfach nicht abgeschreckt hat ;)

  • Hi! Ist es nicht; Aquarienbeobachtungen zeigen das Waller sogar dem elektrischen Feld einer Eisenstange ausweichen.. . Da extrem viele Welse beim Blinkern "hinten" gehakt werden, vertreten Viele die Theorie, die Fische würden das Metall attackieren. Auf Gummi hakt man die nämlich immer schön "vorne".. .
    Beim fischen mit natürlichen Ködern gilt der Fang eines Wallers bei verwendung eines Stahlvorfachs, als äusserst unwahrscheinlich.
    Ich kenne auch niemanden dem das aus Zufall geglückt wäre, lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren... .
    Petri!

  • Zitat von Lahnfischer

    Ich fische immer mit Stahlvorfach und zahlreiche Waller haben sich davon nicht abschrecken lassen. Das Metall abschreckend auf Waller wirkt ist absoluter Blödsinn, zahlreiche fängige Wallerblinker sind ja auch nicht aus Pappe... :lol:


    Dazu sollte man auch sehen, wie du dieFische fängst.
    Wenn ein Waller auf ein Jerkbait knallt, dann ist es mit einer Köfi-Montage wohl weniger zu vergleichen ;) .

  • @ Lahni


    Du bestätigst somit meine o.g. Aussage:


    Zitat von Taxler

    ... oder wie auch immer .... ein Stahlvorfach ist beim Welsfang absolut nicht nötig.


    ... nen Waller beim Hechtangeln zum Biss verleiten
    dann ist es eben einer von denen,
    die das metallische Vorfach nicht abgeschreckt hat ;)


    Wenn der Angeldruck auf Wels extrem hoch ist, ferner C&R-only betrieben wird,
    dann lernen die Burschen eben schnell, dass Metall "nicht gut" für sie ist.
    Und da sie Metall orten können werden sie sehr reserviert an den Köder gehen.
    Trotzdem wird man immer wieder Wels fangen - nur man senkt die Warscheinlichkeit eben um wenige Zehntel ;)

  • Mal ne ganz doofe Frage:
    Gesetz den Fall Waller reagieren auf Metall "allergisch". Mit welchen Haken fischt ihr dann? ;)
    Bzw ist das Wallerblei nicht auch aus Blei (Pb). Oder verwendet ihr dann nur Tungstengewichte die laut PSE auch unter die Gruppe der Metalle fallen?


    Cheers

  • Betrachtet das doch mal aus einer anderen Perspektive:


    Köderfische werden auch von elektromagnetischer Spannung umgeben und das schreckt die Fische nicht ab.


    Da das alles überhaupt noch nicht wirklich erforscht ist, sind das lediglich Spekulationen!


    @Rhinefischer:


    Bitte beschreibe mal die Aquarienbeobachtungen etwas genauer, das würde mich mal interessieren!

  • Dazu gab es ein paar Test von Waller Kalle.


    Er benutze Haken aus Keramik und das mit großen Erfolg.
    Die Bissausbeute war wohl um einiges höher als mit handelsüblichen Haken.


    Was die Bleie betrifft. Viele Wallerangler fischen mittlerweile "bleilos" und die Montagen werden mit Steinen ausgelegt. Zum Schleppen benutzen die meisten Wallerfischer kunstoffumantelte Bleie.
    Es hat wohl alles was mit elektrischen Strömen zu tun, dass ist etwas so als wenn man auf Aluminiumpapier kaut. Schon mal probiert ?

  • soweit ich weiss schmeckt der wels sein futter ausserhalb des mundes mit den barteln und saugt dann durch unterdruck das futter ein. schmeckt er den stahl oder hat er einen anderen sinn indem er zb selber elektrische impulse aussendet und dann die reflektion vom stahl empfängt? wo gibts denn keramikhaken? wäre einen versuch wert. wobei ich mal davon ausgehe es handelt sich um technische hochfeste keramik.

  • Diese Haken waren eine Sonderanfertigung eines befreundeten Zahntechnikers, sowas kann man im Handel nicht kaufen.
    Ich denke die wären auch kaum zu bezahlen.


    Oliver Portrat hatte da auch einen Theorie.
    Ich bekomme es aber nicht mehr zusammen, es hatte was mit der Schleimschicht und Säurebildung bei Metallen zu tun.

  • Hi! Diese Beobachtungen wurden im Aquarium der Französischen Stadt Tours gemacht - dort schwimmen die Welse in einem 100000 Liter fassendem Aquarium. Ich bin, wenn ich mich recht erinnere, durch einen Artikel in der F&F auf dieses Aquarium aufmerksam geworden - das war vor ca. 15 Jahren.
    Kurz danach habe ich mich mal dort hinbegeben um mich genauer zu informieren - das hat mir aber auch nicht wirklich weiter geholfen, obwohl die dort Alle sehr freundlich und hilfbereit waren, hatten doch keine empirischen Untersuchungen stattgefunden. Das waren die Beobachtungen des Personals - also nichts wirklich auswertbares.
    Ich bin erstmals vor ca. 30 Jahren beim Tauchen auf diese Eigenart aufmerksam geworden; während ich mit der bloßen Hand die waller streicheln konnte, wichen die immer aus wenn ich meine Handschuhe trug - die hatten ein Metallnetz als Schnitt- und Bißschutz... . Mit normalen Handschuhen konnte ich die dann wieder anfassen. Neugierig geworden, habe ich dann versucht die Fische mit einer Suppenkelle zu berühren, mit dem Erfolg daß ich mich fast überschlagen habe - der Wels (so um 150) hat die Kelle heftig attackiert. Ich habe das an 3 weiteren Fischen mit dem gleichen Resultat getestet.
    Später habe ich ein halbes Dutzend waller zwischen 40 und 60cm im Aquarium gehalten und die unterschiedlichsten Versuche mit ihnen durchgeführt. Jetzt kann man die Bedingungen unter denen diese Beobachtungen gemacht worden sind sicherlich nicht als Optimal bezeichnen, aber meine Erfahrungen beim fischen auf Waller bestätigen eigentlich alles gelernte; ich habe früher wirklich viele Waller gefangen und immer wieder beobachtet, das Fische auf Blinker so in jedem 2ten bis 3ten Fall zu Beginn des hinteren Körperdrittels gehakt waren. Damals gab es in Frankreich und Spanien keine Fische über ca. 160cm, ob sich größere Exemplare toleranter gegenüber Metall zeigen weiß ich daher nicht - glaube ich aber auch nicht wirklich.. .
    Auch wenn ich mit Köderfisch angel, überziehe ich den Haken mit Wurm - Blinker mit Gummifarbe... :D .
    Petri!

  • Interessante Beobachtungen! :-S


    Wenigstens mal ein Beitrag in dem es nicht nur um "ich denke", "ich glaube", "ich habe irgendwo gehört", geht.
    Danke für diese Informationen! :respekt:

  • Hi! Na ja - ich habe jede Menge Versuche zu Fressverhalten und solchen für den Fang relevanten Mustern gemacht. Metall scheinen die wirklich nicht zu mögen - die fressen auch nicht alles. Es ist oft schwierig die an unbekanntes Futter zu gewöhnen; deshalb finde ich es immer wieder erstaunlich, das so viele Angler es mit H-Pellets versuchen.. .
    Die interessanteste Beobachtung - ach jetzt weiß ich nicht wirklich ob ich das jetzt hier so breittreten soll 8) - ist aber diese; Waller reagieren exterem auf Bewegung, viel stärker als alle Anderen mir bekannten Süßwasser Fische... .
    Ist vielleicht mal wichtig wenn man angeln geht und die Wahl hat zwischen faul auf die Ruten glotzen oder sich nen Tennisarm zu holen.. :D .
    Petri!
    Ach - von Huhn in jeder Form würde ich auch abraten.. .

  • Hi! Ich habe weiter oben geschrieben, daß meine Beobachtungen in der Praxis immer bestätigt würden. In einem Fall stimmt das nicht; während im Aquarium die Mondphase keine Rolle spielt, habe ich am Wasser den Eindruck, daß man sich das Fischen bei Vollmond auch schenken kann... .
    Und zum Fressverhalten; nicht jeder Fisch ist mäkelig mit der Nahrung, sondern vielleicht jeder Zweite. Einige fressen Alles - Andere nur was sie kennen. Das ist bei anderen Arten, wie z.B. den Barschen, ganz ähnlich.
    Es scheint halt experimentierfreudige Fische zu geben und Solche die eher unflexibel sind.
    Ich habe die meisten Waller übrigens von Geburt an gehalten, vergeselschaftet mit Allem was die heimische Fischwelt so hergibt, in einem Becken von 240x120x70cm. Dazu war eine wirklich leistungsfähige Filteranlage mit einem Volumen von ca. 1200l installiert.
    Während einige Fische nach 2 Jahren eine Länge von knapp 60cm aufwiesen, waren Andere kaum halb so lang - wohlgemerkt Alle im gleichen Becken unter identische Bedingungen gehalten.
    Auch im allgemeinen Verhalten konnte ich erhebliche Unterschiede feststellen; da gab es ganz vorsichtige Tiere und solche die man nur als Übermütig bezeichen könnte.
    Ach, ich habe mich im Rhein bezüglich der Welse endlich entschneidern können - bisher allerdings nur kleine. Am Sonntag ist mir dabei etwas sonderbares geschehen; ich beobachte meine Rute und bemerke ein ganz sachtes Zittern, sage zu meiner Frau "wieder ein Baby", schlender zur Rute und will den Köder mal eben 2 Meter zur Seite ziehen. Nix geht - ich ziehe wie blöde an dem "Hänger" und siehe da; es bewegt sich.. .
    Das war ein richtig guter Fisch - ich konnte mich mit meinen 115kg ganz gemütlich in die Rute hängen.
    Leider waren die Festmacher der Fähre im weg.. :oops: .
    Mein erster richtiger Rheinwaller und ich vergeige ihn. Da bin ich noch nicht wirklich drüber weg.. :( .
    Das kuriose war aber das Beißverhalten; so ein gezuppel habe ich bei einem großen Wels noch nie erlebt - das hätte auch ein Rotauge sein können.
    Petri!

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