Als ich letztes Jahr das Magazin Angeln & Reisen las stach mir ein Artikel besonders ins Auge, nämlich der übers Peacock Bass fischen in Miami. Die Butterfly Peacock Bass (Schmetterlings Pfauenaugen Buntbarsche) sind eigentlich nur in den Flusssystemen Südamerikas verbreitet. In den 80er Jahren wurden sie aber in den Kanälen, die sich durch ganz Miami ziehen ausgesetzt, um die ständig wachsenden Populationen von ausgesetzten Aquarienfischen zu dezimieren. Im Artikel stand, dass die Autoren mit einem Guide namens Mark Hall gefischt hatten. Da wir unseren Urlaub für 2008 schon geplant hatten, und wir auch ein paar Tage in Miami verbringen würden machte ich einen Termin mit ihm aus.
Ein Jahr später:
Um 6 Uhr in der Früh holte mich Mark im Hotel ab. Wir fuhren ein halbe Stunde bis wir in den teuren Wohnvierteln am Rand von Miami ankamen. An einem der Zahlreichen Kanäle angekommen ließen wir das Flats-Boot ins Wasser. Zuerst fuhren wir mit dem 40PS Außenborder ein Stück bis wir zu den ersten interessanten Plätzen kamen. Dann wurde der am Bug abgebrachte Elektromotor, der von Mark mittels Fernsteuerung betrieben wurde ausgeklappt. Hinten legten wir eine Rute mit kleinem Circlehook und lebendem Köderfisch aus, vorn stand ich mit meiner Ultralight-Spinnrute mit einem Heddon-Torpedo (Oberflächenköder mit Propeller) am Fluorocarbon-Vorfach. So fuhren wir dann langsam den Kanal, an dessen Ufer die Häuser der Besserverdienenden lagen entlang.
Während ich mit dem Oberflächenköder an den Ufern vor dem Boot entlangwarf arbeitete der Köderfisch in der Tiefe hinter uns. Schon nach ein paar Würfen bekam ich Bisse auf den Kunstköder, doch die Fische verfehlten ihn knapp. Bald darauf bog sich die Köderfischrute. Anschlagen war nicht nötig, da sich der Fisch durch den Circlehook selber gehakt hatte. Ich nahm, sie aus dem Rutenhalter und drillte meinen ersten Peacock Bass zum Boot. Es war ein kleineres Exemplar von ca. einem halben Kilo, aber wunderschön gefärbt.
Kurz darauf bekam ich wieder einen Biss auf den Torpedo, und diesmal blieb der Fisch hängen. Er hatte die gleiche Größe wie der erste.
Ich fing noch 4 Barsche auf den Torpedo, dann wurde es ruhig an der Spinnrute, und ich wechselte auf einen Schwimmwobbler. Aber auch der brachte keinen Erfolg. Die einzigen Bisse kamen auf den Köderfisch.
Die Kanäle waren wunderschön, und man fühlte sich zeitweise wirklich wie im Amazonasregenwald, der Heimat der Peacocks. Palmen, tropische Pflanzen, Wasservögel, Schildkröten, ein Leguan und zahlreiche Orange Buntbarsche im Wasser.
Auch zwei Graskarpfen und zwei Kois sah ich. Manchmal wurden die Kanäle von kleinen Seen unterbrochen. In einem dieser Seen war es auch wo ich meinen ersten Midas-Cichliden fing, einer der orangen Fische, die wir ständig an den Ufern stehen sahen.
Dann bissen wieder alle paar Minuten die Peacocks.
In einer Kanalkurve kam wieder ein Biss auf den Köderfisch, doch die Rute bog sich nicht nur, es lief auch Schnur ab. Als ich die Rute in die Hand nahm merkte ich sofort, dass hier etwas Größeres dran war. Nach einem spannenden Drill fing ich einen Peacock, den Mark auf 4,5 lb, also etwas über 2 kg schätzte.
Nach diesem Fang begann es zu Regnen. Wir suchten unter einem Baum Schutz, und schon begann ein heftiges Gewitter. Als der Regen nach einiger Zeit ein bisschen schwächer wurde fischten wir weiter, und fingen u.a. einen ca. 4lb schweren Peacock als krönenden Abschluss.
Gesamtausbeute waren 26 Peacocks und 2 Midas Cichliden. (C&R)
Hier die Homepage von Capt. Mark: http://www.flyfishpeacocks.com/