Hallo FT-Teilnehmer,
das überaus rätselhafte Beißverhalten der Ederseebarsche hat mich nicht ruhen lassen, und so kreisste meine Stirn diese sensationelle Theorie:
Der heftige Angeldruck auf die Art Perca ederseenensis führte zur Selektion einer spontanen Mutation, aus der sich im Laufe der Äonen eine starke Population entwickelte. Es handelt sich um den Maullosen Ederseebarsch! Nun stellt sich die Frage, wie sich diese Barsche ernähren. Trivial: Die Grünfärbung der Barsche führte mich zur Lösung. Vielleicht schon vor Jahrmillionen haben die Barsche in die Chromatophoren Chlorophyll eingelagert - dieses alledings in einer inaktiven Form. Offensichtlich verfügen sie über die Fähigkeit, es bei Bedarf zu aktivieren und sich so ähnlich wie Pflanzen zu ernähren. Stoffliches assimilieren sie per Osmose. Diese Maullosen Ederseebarsche unterscheiden sich von den herkömmlichen Maulbarschen wahrscheinlich durch eine intensivere Grünfärbung. Bewiesen werden kann diese Theorie jedoch nur durch Netzfänge, da die Maullosen mit tradierten Angelmethoden nicht fangbar sind. Es steht zu befürchten, dass der Fischer diese "Mißgeburten" wieder über Bord wirft, weil sie aus seiner Sicht nicht zu vermarkten sind. Also werden wir es wohl nie erfahren.
Aber diese scheinbar bedauerliche Entwicklung hat für uns auch einen Vorteil: Durch die augenscheinliche Abnahme der Maulbarschpopulation hat diese die Chance, besonders kapitale Individuen zu etablieren!
Und deshalb hat unser Taxler diese Riesenbatzen gefangen!
So, nun muss ich meinen dampfenden Neocortex erst einmal abkühlen lassen und offline gehen - Ihr könnt ja derweil an der Theorie weiterarbeiten, sie verfeinern.
Micha