Wieso tun wir es?

  • Wieso geht man(n) Angeln? Welche unsichtbare Macht treibt uns immer wieder ans Wasser? Sind es die Reste des Jägers und Sammlers, die noch seit Urzeiten in uns schlummern?
    Dann wäre das Angeln der Beleg dafür, dass die Evolution nicht mit der kulturellen Entwicklung Schritt halten konnte.
    Oder ist es die Sehnsucht nach Natur und einigermaßen natürlichem Leben; quasi eine Flucht aus unserer meist stark denaturierten Welt? Dann wären wir wenigstens der Aufforderung des Jean-Jaques Rousseau nachgekommen, der da forderte: Zurück zur Natur! Zwar dachte der gute Mann damals bestimmt nicht an entspannende Angelausflüge, aber es klingt doch irgendwie gut.
    Grundsätzlich spielt es ja keine Rolle, ob der Auslöser unserer „Angleritis“ nun in irgendwelchen Genen, oder Philosophien ihren Ursprung hat, wir sind Befallene!


    Wie erklärt Ihr Euch, wenn es darum geht den Grund für das Angeln zu beschreiben?

  • Vielleicht gehen wir ja nur deshalb, damit das Nichtstun nicht so langweilig ist. Wer hält es denn sonst aus, stundenlang in der Natur zu sitzen ohne etwas zu tun? Und weil wir dabei die Natur am besten genießen können, angeln wir halt. Außerdem, wo würden wir denn sonst so leckeren Fisch herbekommen? Da setzt sich doch noch ein Feinschmecker-Gen durch.

    Fischer mit Segelbooten glauben leichter an Gott als Fischer mit Motorbooten. (Bertrand Russell)


    Ich hab höchstens ein Ruderboot!

  • Allein die Momente ,wenn man die Pose am Wasser "tanzen" sieht und wartet bis sie ganz abtaucht um dann den Anhieb setzen zu können,oder wenn man einen fisch stehen sieht und ihm den Köder vor der Schnauze vorbeizieht und hofft er möge doch noch den Köder nehmen,oder wenn sich der Bissanzeiger gaaaaanz langsam in Bewegung setzt-allein diese Momente machen das Angeln zum Spannendsten Hobby dass ich kenne.
    (von der Freude über einen großen Fisch mal ganz abgesehen)
    Außerdem :


    a)Auch wenn mal nichts beißt,entspannen kann man sich immer beim Angeln.


    b)Man kann mal von der Stadt raus und die Natur genießen (was meiner Meinung nach am besten beim Nachtangeln funktioniert.)


    c)man kann neue Freundschaften mit anderen Anglerkollegen schließen


    d)Die Gaumenfreuden der meisten Fische brauch ich eh nicht weiter zu beschreiben ;)

  • Ich vertrete ja auch die Meinung das es zum großenteil die Gene des Jägers und Sammlers sind. Ein weiteres indiz dafür ist, das relativ viele Angler Kampfsport betreiben.
    Außerdem ist es für mich die Ruhe nach einem anstrengenden Schul oder Arbeitstag und natürlich der Adrenalin-kick bei ausergewöhnlichen Fischen.

  • Also ich gehe angeln um meine Familie zu ernähren (leider deswegen schon alle verhungert) ;).


    Ich pflege dadurch Freundschaften und gehe eher selten alleine angeln.
    Ich finde es toll mit einem Freund fischen zu gehen und sich auszutauschen.
    Eine Zigarre zu rauchen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
    Hinzu kommt noch der Adrenalienkick bei einem Anbiss.


    Alles in allem eine tolle Sache auf die ich nicht mehr verzichten möchte.
    Ich bin feste davon überzeugt das es von unseren Urinstinkten stammt, dass wir gerne jagen und fischen (obwohl jagen würde ich nie übers Herz bringen).

  • @ Zanderschreck


    Moment! Du wolltest doch in einem anderen Thread der erste sein, der eine Büchse in die Hand bekommt, wenn es gegen die Kormorane gehen sollte. Was wolltest Du dann mit dem Teil, wenn Du es nicht übers Herz bringen würdest zu jagen?
    Den Kormoranen das Gewehr nachwerfen? :lol:


    Grüße aus München,
    Peter

  • Ich glaube ein Wenig Urinstinkt ist schon dabei.
    Ansonsten ist es für mich Ausgleich, Entspannung und Zeit zum Denken.
    Beim Angeln bin ich sehr individualistisch veranlagt, ich gehe gern allein los, suche gern die Stille, weit weg vom Trubel und der Hektik.
    Angeln ist auch Zwiesprache mit der Natur, Angeln verlangt auch nach Problemlösungen. Ich bringe es manchmal fertig 14 Tage ein und den selben Fisch zu beangeln, auf der einen Seite die alte ausgefuchste Standforelle, auf der anderen Seite ich und dazwischen das Problem, das es zu lösen gibt.
    Fischbeschaffung ist für mich Angeln eigentlich nicht, das wäre zu wenig.

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  • Ich komme aus einer Fischer- und Jägerfamilie und bin schon seit frühester Kindheit mit dem Fischen aufgewachsen. Zwar bin ich erst seit zwei Jahren im Verein, aber mein Vater hat mich schon vorher oft ans Wasser mitgenommen.
    Und bis jetzt sehe ich nur Vorteile beim fischen.


    -entspannen
    -Spannung bei einem Biss
    -Bewegung an der frischen Luft
    -Edelfische für die Küche
    und natürlich der Stolz bei einem Fang

  • Ich bin schon oft von Freunden gefragt worden warum ich angeln gehe. Eine richtige Antwort kann ich eigentlich gar nicht geben. Viele Sachen macht man einfach weil sie Spaß machen, ohne dass man eigentlich genau beschreiben kann was der Spaß ist. Sicher ist es eine Kombination von den Sachen die hier schon beschrieben wurden.
    Ich glaube, dass bei jedem der ernsthaft angeln geht, bei seinem ersten Fisch irgenwas im Kopf klick macht. Alle anderen Wünsche (frische Luft , Erholung usw. ) könnte man sich auch woanders erfüllen. Aber dieses "Zucken" in der Rute nicht. Aber es ist naturlich eine Kombi von Gründen. Wer würde sonst nach Wochen ohne Biß weiter angeln.(Wenn es nur das "Zucken"ist) Wer würde an den Forellenpuff fahren, wenn man Ruhe,Natur und Frieden sucht.(Und jeder von uns war schon mal da )


    Ich glaube es ist das Zucken, die Technik ( Wie habe ich Erfolg) und das Naturerlebnis was mich seit vielen Jahren beim Angeln hält.
    Petri Stonefish

  • Für mich ist es die Mischung.


    Jagen, Natur, eine art dem Altag zu entfliehen.


    Stille und Naturverbundenheit.
    Wirkt sich bei mir dadurch aus, dass ich Kanäle meide und Natürliche oder
    Naturähnliche Gewässer bevorzuge.


    Einsamkeit.
    Ich gehe zwar auch mit Kameraden, aber nur zum Wasser, dann trenne
    ich mich um in einiger Entfernung zu fischen.


    Und jetzt etwas, dass hier noch nicht vorkam.
    Die faszinierende Welt unter Wasser.
    Ein völlig anderer Lebensraum, der zumindest mich in seinen Bann schlägt.
    Dieser Lebensraum birgt Geheimnisse und das macht auch einen Reiz aus
    Bin nicht nur Angler, sondern auch Aquarianer.

  • Der Fisch und ich - dazwischen die Schnur. Ein einzigartiges Gefühl bei jedem Drill, selbst wenn der Fisch nur winzig ist...das weiß man ja noch nicht, wenn die Rute zuckt oder die Pose taucht. Fischen ist ständige Hochspannung, auch wenn mal nichts beißt (schließlich kann es jeden Moment soweit sein). Nur einen Augenblick die Rutenspitze oder Pose aus den Augen zu lassen, kann bedeuten, den einzigsten Biß des ganzen Tages zu versäumen.


    Das Erstaunliche ist, man steht stundenlang unter Strom und kommt dann schließlich doch gut erholt nach Hause. Nachdem ich fast acht Jahre lang beruflich und privat nur vor dem Rechner saß, ist nun der technikfreie Aufenthalt am Wasser stets Balsam für meine Seele. In diesem Jahr habe ich mich wohl mehr in freier Natur aufgehalten als in den letzten acht Jahren zusammen!


    Zur Zeit entdecke ich gerade die zahlreichen Variationsmöglichkeiten beim Angeln. Während ich noch bis vor knapp zwei Wochen als reiner Grundangel- und Friedfisch-Fetischist unterwegs war, fange ich jetzt bereits die ersten Fische mit der Pose und hab auch schon zwei mal auf Raubfisch geangelt. Heute hab ich den Mitgliedsantrag für einen der beiden Angelvereine ausgefüllt, denen ich beitreten will. Mir scheint, Angeln ist für mich nicht nur ein spannendes Hobby und eine naturnahe Erholungsmöglichkeit, sondern auch die Rückfahrkarte eines ehemaligen Computer-Junkies ins Real Life :p

  • andal


    Na bist mir zuvorgekommen. Aber war doch ne echt gute Idee für einen Thread die uns da gekommen ist. ;)



    Ich denke das Unterbewußt das Jäger und Sammler Gen ne ganz wichtige Rolle Spielt. Das merkt man selbst so garnicht, aber es treibt einen halt doch immer wieder ans Wasser. Natürlich genieße auch ich die Natur, Ruhe und auch den Austausch mit Freunden beim Angeln, ( nirgendwo anders als auf einem Boot mitten auf einem See kommen so Ehrliche und Gute Gespräche zustande), aber im Endeffekt fehlen mir dann doch die richtigen Worte um diesen Drang zum Fischen richtig Ausdrücken zu können. Andal hat es für mich mal auf den Punkt gebracht.


    Angeln ist eine Passion.


    Das trifft es vollkommen, und ich finde besser kann man es nicht Ausdrücken. ;)

  • Wenn man Angeln zum Beruf machen könnte, wäre das mein Job!


    Dann würde ich auch öfter dazu kommen.


    Aber im Ernst, Passion meint (neben anderem, dazu kann wohl eher der Reverend Auskunft geben) auch Leidenschaft, Vorliebe,Neigung...


    Warum ich&s tue, kommt eigentlich bei allen irgendwie durch:
    ein bisschen Jagdinstinkt austoben, ein bisschen Teil der Natur werden.

  • Zitat von lounger

    Wenn man Angeln zum Beruf machen könnte


    Man kann! Der Vorsitzende des Angelvereins, in dem ich Mitglied bin, betreibt seit sechs Jahren in Vollzeit ein gut florierendes Angelgeschäft in der Stadt. Daß es funktioniert, weiß ich schon alleine daher, weil ich jedes Wochenende etliche Euros dort lasse und dabei schon gleich das Gefühl habe, daß es auch in der Woche darauf wieder so sein wird. Manchmal treten sich die Leute da auf die Füße, und ihr kennt ja alle die Ausgaben, die man für unser Hobby aufwenden muß.


    Es gibt weiterhin die Möglichkeit, in Fischzucht und/oder Weiherbewirtschaftung tätig zu sein. Wenn es sich irgendwann mal ergibt, möchte ich eine dieser Chancen ergreifen, weil es sich um ein Tätigkeitsfeld handelt, das in der Regel noch nicht von den neuwirtschaftlichen Brechstangen-Theorien heimgesucht wurde, da es sich bei den Kunden zum größten Teil um Fanatiker handelt, die sich auch von der schlechten Lage ihr Hobby nicht vermiesen lassen.

  • Zitat von Smine

    Es gibt weiterhin die Möglichkeit, in Fischzucht und/oder Weiherbewirtschaftung tätig zu sein. Wenn es sich irgendwann mal ergibt, möchte ich eine dieser Chancen ergreifen, weil es sich um ein Tätigkeitsfeld handelt, das in der Regel noch nicht von den neuwirtschaftlichen Brechstangen-Theorien heimgesucht wurde, da es sich bei den Kunden zum größten Teil um Fanatiker handelt, die sich auch von der schlechten Lage ihr Hobby nicht vermiesen lassen.



    Na dann Wünsche ich dir viel Spaß beim Versuch in einer Fischzucht dir noch was von der Anglerromantik zu Erhalten. Ich habs Versucht, und nicht Geschafft. Da gehen die "tollen" Vorstellungen von dem Job aber ganz schnell den Bach runter. Ich emfehle dir erstmal DRINGEND ein mindestens einen Monat langes Praktikum zu Absoliveren, bevor du dich da Blind in den echt KNOCHENHARTEN Job des Fischwirts reinstürtzt. Dafür muß man echt Geboren sein, oder man ist total Verrückt. :!:

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