Fische waidgerecht töten

  • Hallo, ich lese so durchs Forum und stelle fest, dass die meisten
    von euch ihre Fische durch abschlagen betaeuben und dann mit Herzstich
    oder Kiemenstich toeten. Das ist sicher keine schlechte Methode.


    Die weitaus gaengigste Methode hier bei uns (jedenfalls unter den Anglern, die sich darueber ueberhaupt Gedanken machen), ist die Fische direkt nach dem Abhaken in Eiswasser zu legen. Natuerlich braucht man dazu eine Kuehlbox oder -tasche, aber ohne die gehts im heissen Klima
    wo ich angle ohnehin nicht. Zwei drittel Eis, ein drittel Wasser.
    Die Fische sollen angeblich durch die Kaelte nicht leiden, sind ja
    Kaltblueter. Ihr Metabolismus faehrt einfach runter bis auf den
    Nullpunkt und Atmung und Herzschlag setzen aus.


    Diese Methode wird auch von Tierschuetzern z. B. fuer
    Aquariumsfische empfohlen.


    Ist mir persoenlich um einiges angenehmer, als dem Fisch mit der Keule zu Leibe zu ruecken.


    Was haltet ihr davon?



    Gruss, Hogy

  • Also das würde bei uns hier wahrscheinlich sofort als Tierquälerei abgestempelt werden, obwohl mir das auch plausible vorkommt.
    Allerdins müsste man sich dann immer um Eis kümmern, und könnte nicht mal so spontan zum Angeln.
    Bei kleineren Fischen könnte ich mir das schon gut vorstellen, weil, wie z.B. beim Hering, kaum ein Angler diese waidgerecht tötet.
    Aber hier dürfte sich das wohl kaum durchsetzten können.


    mfg

  • Es gibt in Deutschland eine Tierschutz-Schlachtverordnung, die genau vorschreibt, wie ein Fisch weidgerecht zu töten ist:
    1. Betäubung durch Kopfschlag
    2. Entbluten durch Herzstich oder (besser:) Kiemenrundschnitt.


    Wegen aller anderen Tötungsmethoden kannst du rechtlich belangt werden.

  • Erstmal wäre diese Art der Tötung in Deutschland illegal, dafür gibt es das Tierschutzgesetz in Verbindung mit der Schlachtverordnung. Zweitens wäre es für mich als überwiegenden Spinnfischer wenig spassig, mehrere Kilo Eiswasser durch die Gegend zu schleppen, wenn ich ein paar Kilometer Strecke mache.

  • Zitat von reverend

    Es gibt in Deutschland eine Tierschutz-Schlachtverordnung, die genau vorschreibt, wie ein Fisch weidgerecht zu töten ist:
    1. Betäubung durch Kopfschlag
    2. Entbluten durch Herzstich oder (besser:) Kiemenrundschnitt.


    Wegen aller anderen Tötungsmethoden kannst du rechtlich belangt werden.


    Das ist mir schon klar. Meine Frage war mehr dahin gerichtet, was abgesehen von der Rechtslage in Deutschland (die ja nun im Rest der Welt nicht zutrifft), eurer Meinung nach von der Eiswassermethode zu halten ist.


    Wenn man zum Beispiel mal "kill fish humanely" bei Google eingibt, findet man nicht sehr viele Eintraege, die die Keule empfehlen.


    Von chemischen Betaeubungsmitteln mal abgesehen liegt da das Eiswasser klar vorn. Nicht nur unter Anglern, sondern auch bei Aquaristen, Tieraezten, usw.


    Uebrigens, eines interessiert mich zur deutschen Rechtslage schon, und das ist die Frage, wie das denn auf kommerziellen Fischfang anzuwenden ist? Jeder Fischkutter legt den Fang doch sofort auf Eis, oder nicht?

  • Zitat von Jørn

    Zweitens wäre es für mich als überwiegenden Spinnfischer wenig spassig, mehrere Kilo Eiswasser durch die Gegend zu schleppen, wenn ich ein paar Kilometer Strecke mache.


    Das macht natuerlich Sinn, aber wie haeltst du dann deine Fische einen ganzen heissen Sommertag lang frisch? Lebendhalterung ist doch glaube ich bei euch auch nicht erlaubt.


    Ich fische meist from Kayak oder Boot, daher ist das mit dem Eistransport kein Problem.

  • Zitat

    Das macht natuerlich Sinn, aber wie haeltst du dann deine Fische einen ganzen heissen Sommertag lang frisch? Lebendhalterung ist doch glaube ich bei euch auch nicht erlaubt.


    Lebenhälterung lehne ich prinzipiell ab. Mal davon abgesehen, dass ich eh´ so gut wie jeden Fisch zurücksetze, kommt es doch gelegentlich vor, dass ich einen Fisch mitnehme. Die Frischhaltung erfolgt dann am Wasser in einem feuchten Jutebeutel und im Auto wartet dann die Kühltasche mit Kühlakkus. ;)

  • Hallo,


    Zitat

    Also die Fischkutter die haben sowieso so viele Sonderrechte,
    das für die das ziemlich egal ist, auf kleineren Kuttern da lassen
    sie die Fische manchmal sogar einfach ersticken.


    Das mag unter anderem daran liegen das die meisten Fischkutter außerhalb der Hoheitsgewässer operieren und damit nicht der jeweiligen Gesetzgebung unterliegen.


    Aus meiner Sicht ist das Abschlagen mit darauf folgendem Kiemenrundschnitt die beste Methode welche außerdem sehr gut verwertbare Fische ergibt (kaum Blut im Muskelfleisch).


    Cheers

  • Was Deutschland betrifft, ist die Rechtslage eindeutig.
    Interessant finde ich allerdings die Frage, wie man sich bei Auslandsreisen zu verhalten hat. Ich erinnere mich dunkel, dass deutsche Angler mal von (deutschen) Tierschützern angezeigt wurden, weil sie im Ausland nicht nach deutschen Rechtsvorschriften gehandelt hatten. Leider sind mir die Einzelheiten nicht mehr geläufig - ist schon länger her.
    Haben wir einen Rechtskundigen unter uns?
    Nimmt man die die nationalen Rechtsvorschriften - gewissermaßen im Reisegepäck - mit oder unterliegt man ausschließlich denen des Gastlands?
    Würde mich mal wirklich interessieren.
    Michael

  • Zitat

    Nimmt man die die nationalen Rechtsvorschriften - gewissermaßen im Reisegepäck - mit oder unterliegt man ausschließlich denen des Gastlands?


    Natürlich gilt deutsches Recht nur in der BRD. Der StVO des jeweiligen Gastlandes muss man sich doch auch anpassen?!?


    Bzw. umgekehrt: Für Gäste hier gelten doch auch die deutschen Vorschriften und nicht die des Herkunftslandes?!?

  • Zitat von Szameit

    Was Deutschland betrifft, ist die Rechtslage eindeutig.


    Hier ist ein video ueber deutsche Forellenzuechter. Die Fische werden durch Stromschlag getoetet.


    http://www.tier.tv/videos/deutschland-unter-wasser/neckar/


    Ich will hier ja gar nicht eure Bestimmungen anzweifeln. Eigentlich wollte ich nur ueber verschiedene Toetungsmethoden reden, auch will ich mir selber immer wieder darueber Gedanken mache.


    Meiner Meinung nach haengt das doch auch vom Fisch ab. Wenn ich z.B Sonnenbarsche fuer das "fish fry" am Wochenende fange, habe ich es mit mehreren dutzenden relativ kleinen Fischen zu tun, die sich durch ihre Koerperform einfach gar nicht so gut fuer ein sauberes Abschlagen anbieten. Das wird doch eher zum Gemetzel. Diese Fische werfe ich viel lieber in die Eiskiste. Oder versucht mal, eine Flunder mit einem Schlag zu betaeuben...


    Wenn ich hingegen z.B. einen einzelnen Barsch als letzen Fisch am Abend fuer die Pfanne mitnehmen will, habe ich auch mit dem Abschlagen keine Probleme.


    Was ich nicht wusste, ist dass ihr diese Moeglichkeit der Wahl nicht habt. Deshalb ist diese Diskussion hier vielleicht unangebracht, sorry wenn das fuer euch so rueberkommt.


    Gruss, Hogy

  • Hi! Das kann man schon diskutieren, aber ich fühle mich nur eingeengt wenn es um die Lebendhälterung geht - ich denke nämlich das dieses Verbot unnötig viele Fische das Leben kostet.. .
    Das Töten mit Strom ist in den Fischzuchten gang und gäbe.
    Früher habe ich häufig in Florida geangelt. Ein Freund hatte dort eine Bertram liegen. Die "Fischtöter" an Bord waren ein S&W M29, eine Remminton 870 und als "Sahnehäubchen" eine gewaltige Alu-Baseballkeule... .
    Amiland - da ist einfach alles etwas größer und freier... .
    Petri!

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