Heute hab ich zum zweiten Mal auf Raubfisch geangelt. Eigentlich hatte ich das ja noch nicht vor, aber friedfischmäßig geht ja zur Zeit nicht mehr viel. Ich habe mir daher einen Wobbler, einen Gummifisch und einen Gummitwister gekauft (jeweils mit Haken). Allerdings war ich diese aktive Art des Angelns bald leid, weshalb ich mich dann doch entgegen meines ursprünglichen Vorhabens für den toten Köderfisch entschieden habe, da man diesen einfach am Grund liegend anbieten kann. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, bei denen ich nicht so recht wußte, wie der Fisch denn nun am besten anzuködern sei, hing ich heute den Haken an den Lippen ein und warf die Angel aus. Die Angel bekam das obligatorische Glöckchen auf die Spitze, aber ich rechnete eigentlich mit nichts.
Das sollte ich mir allmählich mal abgewöhnen. Denn nach einer Dreiviertelstunde meldete sich plötzlich das Glöckchen mit einem wilden Gebimmel, die Rutenspitze zuckte heftig - und dann war Ruhe. Ich hatte dummerweise den Rollenbügel geschlossen, ohne zu bedenken, daß der Raub- im Gegensatz zum Friedfisch zunächst nur den Köder ohne den Haken nimmt und es in Verbindung mit der Geschwindigkeit des Fisches auch bei einer relativ leicht eingestellten Bremse zu einem Abriß des Köfi kommen mußte. Naja, für den unbekannten Raubfisch war es dann wie in einem Selbstbedienungsladen, etwa wie im Baumarkt, wo man die Schraubenpäckchen durch dieses Loch in der Pappe einfach herunterreißen kann. Nur zur Kasse ist er dann nicht mehr gegangen
Beim Einholen fand ich wie zum Hohn noch genau eine einzige Schuppe des Köfis auf der Hakenspitze vor. Ich legte dann noch einen Köfi aus, ließ den Rollgenbügel nun offen und hing das Glöckchen an einem Drahtstück in die Schnur, aber den Rest des Tages hatte ich an dieser Angel keinen Biß mehr. Doch der wird mit Sicherheit noch kommen, denke ich. Vielleicht noch in diesem Jahr, wenn es in nächster Zeit noch nicht so kalt wird :p