Hallo!
Heute konnte ich mir einen lange ersehnten Traum erfüllen. Man liest und hört es immer wieder. Winterzeit ist Quappenzeit. Schon im letzten Winter versuchte ich mein Glück auf die Süßwasserdorsche bei mir hier an der Oder. Ohne jegliche Kenntnisse über diesen, in meinen Augen, wirklich schönen Fisch verlief dies jedoch ziemlich ernüchternd und schnell gab ich das angeln bei eisigen Temperaturen auf.
Im laufe des letzten Jahres lernte ich im Anglerboard meinen Kumpel Marco aus Frankfurt an der Oder kennen. Mit ihm war ich bereits im Sommer und Herbst schon das ein oder andere mal mit dem Boot oder der Spinnrute unterwegs und wir fingen gute Hechte. Heute wollte er sich bei mir revanchieren und lud mich zu sich nach Frankfurt ein. Er gab mir sogar eine Fanggarantie und ich war sehr gespannt.
Zunächst brachte Marco die Ruten aus. Vier Stück an der Zahl, beködert mit kleinen Fischfetzen. Er kennt seinen Gewässerabschnitt sehr gut und platzierte die Köder an markanten Stellen. An die Spitzen der Ruten kam ein Kicklicht und schon konnte es los gehen!
Schnell wurde uns klar, dass wir eine sehr harte Nacht vor uns hatten. Der Wind blies ganz ordentlich und es war verdammt kalt. Was macht man in so einer Situation zu erst?! Richtig, angrillen im Januar!
Die erste Zeit tat sich nichts an den Rutenspitzen und mich beschlich so ein bedrückendes Gefühl. Sollte es doch nichts werden mit meiner ersten Quappe. Doch Marco beruhigte mich und sagte, dass es pünktlich um 18:30 Uhr mit den Bissen anfangen würde. Auch Marcos Nachbar Bernd war nun zu uns gestoßen und wir drei warten darauf, dass die Würste auf dem Grill essbar wurden. Bernd verzichtete heute auf das Angeln, um mir selbiges an dieser Stelle zu ermöglichen. War ein echt feiner Zug, den ich ihm hoch anrechne.
Wir hatten gerade unsere Würste vom Grill geholt, sie in ein Brötchen gepackt und zur Hälfte verspeist, da gab der elektronische Bissanzeiger ganz links eine kurzen Ton von sich (es war 18:27 Uhr). Ich war total angespannt und kaute nicht mal mehr weiter. Alles war auf einmal ganz still. Ein paar Sekunden später gab es einen erneuten Ton und Marco sagte mir, ich solle runter zur Rute gehen und über die Schnur erfühlen, ob sich etwas am Köder zu schaffen macht. Ich war total aufgeregt und trotz des gefrorenen Bodens recht schnell am Gerät. Tatsächlich, ich konnte etwas über die Schnur erfühlen. Nicht viel, ganz zaghaft, aber erkennbar. Ich nahm den Freilauf aus der Rolle, schlug an und sie hing, die erste Quappe meines Lebens.
Weiter nördlich in der Oder gibt es mit Sicherheit größere Exemplare, aber das war mir egal. Es war meine erste Quappe und ich freute mich riesig darüber.
Nun ging es schlag auf schlag. Die Beißzeit hatte begonnen. In den folgenden zwei Stunden fingen wir noch 7 weitere Quappen. Einen solch guten Abend hatten selbst Marco und Bernd in diesem Winter noch nicht erlebt. Die Fische wurden nicht deutlich größer, doch wir freuten uns über jedes dieser zauberhaften Geschöpfe. am Ende hatte die Größte Quappe des Abends geschätzte 35cm. Genau weiß ich es nicht, denn wir ließen sie alle wieder schwimmen.
Es war ein wirklich schöner Auftakt in die neue Saison mit schönen Fischen. Hiermit danke ich nochmals meinem Kumpel Marco und seinem Nachbarn Bernd für dieses schönen Abend!
Hier noch ein paar Bilder: