... dass wir um kurz vor 17 uhr wieder an der kieler hörn angelegt haben!
60 teilweise stattliche exemplare haben wir am sonntag aus dem kreis ihrer familien gerissen - der grösste wog knapp 3400 gramm. so manchen hering bzw. eine makrele gab es als beilage, die waren allerdings doch sehr klein.
wir waren um 7 uhr morgens an bord der MS leone gegangen, aus dem salon wehte uns der duft frischer brötchen entgegen. wir fanden sie dort mit schinken und käse belegt neben zwei grossen kannen kaffee wieder.
etwa 60 minuten dauerte es bis zum ersten stop, der redselige und offenbar mit allen wassern gewaschene kapitän hatte sein echolot befragt und uns das erste mal rausgeschickt. der erfolg war noch nicht berauschend - vor allem seesterne waren die beute. immerhin, es war aber offenbar "leben" auf dem meeresgrund.
wir fuhren weitere 20 minuten raus und feierten dann auch die ersten erfolge. drei-oder vier untermassige, kurz darauf die ersten, die man auch zuhause zeigen konnte.
klar, es war diesig und vor allem kalt, doch wer sich aufwärmen wollte, war im gemütlichen salon genau richtig aufgehoben. es gab die versprochene selbstgemachte gulaschsuppe zum sattessen, währenddessen suchte der kapitän die tiefsten stellen der förde ab.
über etwa 20 metern seetiefe stoppten wir ein drittes mal, und nun ging es wie das brezelbacken. ausgerechnet unser anfänger, geschirr noch schnell bei "angeln und mehr in gettorf/revensdorf gekauft, holte den ersten drilling an bord. mittelgross, aber gross genug, um ihm ein leuchtendes strahlen ins gesicht zu zaubern.
von nun an ging es schlag auf schlag, die biester wurden deutlich grösser. ein student aus freiburg - erst kurze zeit in kiel - fing den dicksten brocken: mensa war für ihn die nächsten tage überflüssig. muttern machte dorsch in senfsauce...
auf der rückfahrt haben wir filetiert und unsere erfahrungen ("schwerer pilker ist pflicht") bei kaffee und der herrlichen, selbstgemachten torte ausgetauscht.
einige waren so begeistert, dass sie sich spontan für eine wahnsinnsidee stark machten. da die MS Leone insgesamt 6 kajüten mit 12 kojen und vier bädern hat, wollen die kumpel im frühjahr zu einer dänemark-tour starten - genial!
Fazit: die dorschtour war trotz des leicht diesigen tages (sonnig war angesagt!) toll, denn es stimmte alles.
der kapitän verstand sein handwerk, die crew war geradezu liebevoll - das ganze hatte stil.
die MS leone ist 17 meter lang, die zahl der angler bleibt aber stets auf 20 oder 25 leute begrenzt. das ist gegenüber den erfahrungen, die ich sonst gemacht habe, einfach etwas besonderes. Platz ohne ende!
der erst im jahre 2000 umgebaute und total frisch renovierte fisch-trawler ist anders als andere, und das ist gut so.
ich habe letztlich für die fast 10-stündige fahrt 29 euro bezahlt, inklusive mittagessen, kaffee und torte. zum essen gönnte ich mir ein bier, zum abschluss einen cola-corn in gemütlicher runde. die gastronomie nimmt ganz normale kneipenpreise.
ja, wir wollen nochmal los!!!
am 23. november sind fast alle wieder da. wäre doch gelacht, wenn wir den rest der kieler förde nicht auch noch an den haken bekommen würden...
petri heil
jürgen
PS: gruss an rainer. kommst du am 23. auch mit? geben dir deine frauen frei? versprich ihnen einfach grosszügige weihnachtsgeschenke, dann lassen sie dich losziehen.