Ich war Freitag noch los.
-6 Grad, kein Problem dachte ich das hatten wir auch Ende Januar schlimmer und da waren auch ein paar Stellen frei. Auf jeden Fall Schnee und Frost, das richtige Raubfischwetter für mich. Jetzt fängt die Saison richtig an. Also los ins Auto und am Kanal lang. Ah das Stück hinter der Brücke ist mal wieder offen, aber ich will ja in den anderen Kanal auf Zander. Der Rest der kleinen Kanäle ist, wie zu erwarten, dicht. Also am großen Kanal angekommen, uhh auch alles dicht. Links runter, alles dicht, also umdrehen und dahin wo es am 31.01 auch frei war. Noch einen bekannten getroffen der mir schon sagte es sind nur 2 Stellen frei und eine davon ist recht klein. Stimmt der Graben hielt nur ein paar Quadratmeter frei. Zu wenig für meine Ruten. Noch ein Grabeneinlaß ließ so 2 m² frei. Also weiter zur Stelle vom Januar. Argh auch alles dicht! Jetzt ist guter Rat teuer. Also wieder Richtung zuhause und richtig, die andere Stelle die er mir genannt hatte war noch auf 100m frei.
Die Stelle ist eine Schleuse bei der ein anderer Kanal einmündet. Sie ist sehr beliebt da sie am Stadtrand liegt und leicht erreichbar ist. Außerdem ist sie eine bekannte Raubfischstelle. Ich selber angle da fast nie, eben weil sie so beliebt ist. Aber naja mir blieb keine Wahl. Es war ja schon fast 15 Uhr und fast alles dicht. Grundrute raus, einen Stint in 2 Teile geschnitten und los geht es. Als Montage hatte ich eine einfache Grundbelimontage. Karabinerwirbel auf die Hauptschnur, eine Stopperperle, dann ein Karabiner ans Ende geknotet. Als Vorfach nahm ich für das kleine Rotauge ein Stahlvorfach mit 4er Einzelhaken. Das zog ich so auf dass der Einzelhaken im Mundwinkel sitzt. Bei den Stindstücken und dem ganzen Stint nahm ich ein Stahlvorfach mit Zwillingshaken. Als Bißanzeiger habe ich Ü-Eier in der Schnur verwendet, und die Baitrunner war eingestellt. Nur der komplette Stint kam an eine Posenrute mit einer 4 Gramm Pose. Diese legte ich vor der Schleuse aus, die Grundruten auf die andere Seite, die erste vorm Einlass des Überlaufes, die Zweite in der Mündung des anderen Kanals, genau vor der Brücke, und die letzte am Rand des Eises neben der Mündung.
30 Minuten nachdem ich aufgebaut hatte fing es an zu schneien.
Auf einmal bewegte sich das Ü-Ei an der Feederrute (Bild 1) ein kleines bisschen. Hatte ich mich geirrt? Nein, da war es nochmal. Irgendwas muss am Stintkopf zupfen. Dann war wieder alles ruhig. Besser noch eben warten, könnte ein Aal oder Barsch sein. Als sich aber nichts mehr tat habe ich nach knapp 8 Minuten Angeschlagen um den Köder zu überprüfen. Ich spürte tatsächlich Widerstand, wenn auch recht wenig. Barsch dachte ich aber nein ich hatte mich geirrt. Zum Vorschein kam der hier.
Er hatte geschätzte 35 cm. Den Haken konnte ich zum Glück ohne Probleme lösen, obwohl er schon etwas tiefer geschluckt hatte (hatte ja nicht wirklich doll angeschlagen). Er hielt aber den 1/2 Stint so fest dass der mir mehr Probleme machte als der Haken. Leider biß danach dann nichts mehr und gegen 16:30 Uhr fing ich mit dem Einpacken an. Trotzdem war ich am Ende zufrieden. Ich war zum Angeln gekommen, wenn auch nicht am Wunschgewässer, und ich hatte in den knapp 90 Minuten auch was gefangen. Vor allem aber war es der erste Erfolg auf Stint, beim zweiten oder dritten Versuch. Dazu eben noch schöne, weiße Winterlandschaft. So macht Raubfischangeln einfach nur Spaß.