Staniolpapier und Spucke ...

  • Ich stelle mal ne provokante These bzgl. der Tatsache,


    "Bei keinem Fisch wird derart vehement versucht, das Beangeln vorsätzlich zu erschweren ...,"


    auf:



    Meine Meinung dazu:
    Es liegt höchst warscheinlich daran, daß Forellen so doof sind und sonst auf alles beissen würden ...?

    Was meint Ihr dazu ...?

  • Herzlichen Glückwunsch, Du wirst mit Deiner Meinung nicht alleine da stehen aber liegst meiner Erfahrung nach komplett daneben. Es kann zwar sein, dass an Teichen, bei denen der Fang nach Kilopreis berechnet wird, so viel besetzt wird, dass die Forellen freiwillig raus wollen.


    Bei normalen Teichen bleiben aber die Neulinge in der Regel diejenigen, die den erfahrenen Forellenteichanglern den über den ihnen zustehenden Besatz liegenden Fang bezahlen. Das fällt dann unter Lehrgeld, das Deine Meinung kostet.

  • Zu Beginn der Saison beißen die sicherlich eher als im Sommer aber, dass die so blöd wären, auf jeden Köder zu gehen hab ich bisher bei uns noch nicht feststellen können. Beste Erfahrungen hab ich bisher mit der Nymphe gemacht, bei Trockenfliegen muss man schon schauen, was gerade bei den Forellen angesagt ist. Auch das ist ein Zeichen, dass die nicht ganz so blöd sein können.

  • Die Teichfischerei und Sonderfälle (Meer- und Seeforelle) lasse ich hier ausdrücklich außen vor!


    Ich habe, weiß Petrus, schon wirklich viel auf Forellen an den unterschiedlichtsten Flüssen und Bächen gefischt; in 43 Jahren Angeln kommt was zusammen. Als ordentlicher Angler und als schwarzfischender Junge...


    ...und Peter liegt mit seiner These voll im Schwarzen. Die teilweise haarsträubenden Bestimmungen dienen nur dem Zweck, die Gewässer nicht schlagartig leerzufischen, eben weil Forellen keine besonders anspruchsvollen Fische sind, was ihren Fang angeht. Zumindest die kleinen und bis mittelgroßen Exemplare kann man quasi auf Ansage und in maximaler Menge fangen, wenn man die freie Köderwahl hat.


    Besonders bei Bachforellen spielt das nicht unbedingt üppige Nahrungsangebot vieler Forellenbäche eine Rolle und auch die Tatsache, dass Bachforellen sehr standorttreue Fische sind, die um ihren Platz auch mal gerne nach einem Eindringling schnappen.


    Weil aber kein Pächter/Eigentümer möchte, dass sein Bach nur von Anfang März bis Ende April Forellen enthält, kommt es zu solchen Tatsachen:


    Zitat

    "Bei keinem Fisch wird derart vehement versucht, das Beangeln vorsätzlich zu erschweren ...,"


    Da sich jetzt sicher schon die edlen und von puristischen Jünger der federgeschmückten Haken sammeln und zum Aufschrei rüsten, sei folgendes gesagt. Ich spreche vom Verhalten der (Bach-)Forellen in weitestgehend naturbelassenen Fließgewässern und nicht über die Wertigkeit deren Fanges, wenn es überhaupt eine solche Wertigkeit festzustellen gibt!


    Forellen sind nicht dümmer, als andere Fische, sie sind nur, aufgrund ihres Lebensraumes, gezwungen wesentlich wahlloser nach potentieller Nahrung zu schnappen. Das macht sie fangbarer, als andere Arten. Das führt zu bisweilen absurden Fangbestimmungen.


    Ach ja... und irgendwer hat anno dunnemals befunden, sie seien "edel", was dann "die besseren Herrschaften" auf den Plan rief, die seit eh und je unter Ihresgleichen bleiben wollen.

  • Hi! Da möchte ich mal so aus vollem Herzen zustimmen - kaum etwas ist einfacher, als mit einer großen Dose Würmer einen Forellenbach zu leeren.
    Habe ich als Junge auch schon gemacht.. :oops: .
    Ich denke aber auch tatsächlich das Forellen nicht sooo schlau sind; es gibt schon gewaltige Unterschiede in der Intelligenzleistung der Fische.
    Ich weiß welches der dümmste Fisch ist - der Stör - aber beim cleversten tue ich mich schwer. Der Döbel wäre einer meiner Favoriten. Barsche scheinen mir generell auch nicht blöde.
    Lasst mal hören, wen Ihr für die klügsten unter den Fischen haltet.. .
    Petri!


    Zugefügt von Taxler:
    Dazu solltest Du doch gleich ne Umfrage im Anglerstammtisch erstellen!
    Wäre bestimmt interessant die Meinungen zur "Intelligenzleistung" zu lesen
    :)

  • Nun ja ein Verbot von Wuermern als Koeder hat aber auch oft den Grund, das die Fische ganz schnell verangelt werden.
    Selbst ne untermasige Forelle hat den Wurm oft schon im Magen, bevor du ueberhaupt reagieren kannst, wenn du mal nicht wirklich aufpasst...
    Ansonsten stimme ich aber absolut zu!
    Ich hab noch nie so viel gefangen wie mit Wuermern am Forellenbach.

  • Das man mit Würmern aber auch jungfischschonend angeln kann, wird von vielen mit Absicht verdrängt, weil es halt so "edel" klingt.


    Ein bis zwei dicke(!) Tauwürmer auf einem 0/1er Aberdeenhaken mit angedrücktem Widerhaken ist ein sehr passender Köder für wirklich ordentliche Forellen und nebenbei so groß und handlich (weil der Haken einen überlangen Schenkel hat), dass auch eine untermaßige Forelle nicht bis zum A..... schluckt und schonend abgehakt werden kann. Der richtet auch nicht mehr an, als ein Fliegenfischer mit einem Streamer, die übrigens auch oft genug verboten sind. Warum? Sie fangen zu gut!


    Wer natürlich mit 10er Häkchen und Rotwürmern am Gumpen vor sich hinpennt, statt konzentriert zu fischen, der richtet ein Massaker an...!

  • Im Allgemeinen kommt es mir auch oft so vor, aber: Wer von uns hier hat wirklich die Möglichkeit, an einem Gewässer auf Forellen zu fischen, wo nicht besetzt wurde, wo keine Forellen aus irgendwelchen Zuchtanlagen rumschwimmen ? Die wenigsten. Das verfälscht einfach den Eidnruck ungemein.


    Die Forelle hat einige Nachteile: oftmals geringeres Futterangebot, Standorttreue und Lebensraum (eine Forelle kann ich tausendmal leichter in einem flachen Bach ausmachen als einen Barsch in einem 40 m tiefen, 30 ha großen See ;) ).


    Außerdem gibt es m.E. nach einige Fische, die ich um einiges leichter fangen kann. Dazu gehören zum einen fast alle kleine Weißfischarten, wie Lauben, Plötzen & Co., aber auch Karpfen lassen sich in naturbelassenen Gewässern teilweise extrem leicht und schnell fangen. So viel dazu. Ich denke, dass die Forelle sind relativ leicht beangeln lässt - aber es gibt auch unzählige Forellen (meistens Kapitale) deren Fang sich schon ungemein schwierig gestaltet hat 8) Und genau da liegt für mich der Reiz, weiterhin auf Forellen zu fischen.

  • Ich seh es wie Andal:
    Wer als Forelle im schnellen und Nahrungsarmen Wasser groß werden will, darf nicht lange überlegen. Zubeißen oder hungern.
    Haben sie sich aber mal durchgesetzt, den einen oder andere Angler überlebt und sich einen der wenigen guten Einstände mit guter Futterversorgung gesichert, dann wird der Fang ein Fall für Könner.
    Wieso Döbel schlauer sein sollen als Forellen, erschließt sich mir nicht. Sind doch leicht in Massen zu fangen. (Wieder mit Ausnahme der alten Böcke.)

  • andal:
    Der große Haken als Schluckverhüter hat aber auch so seine Tücken.
    Ich habe einige Mepps mal mit 2er-Einzelhaken bestückt.
    Geschluckt hat - schon wegen des Kunstköders - keine Forelle.
    Aber die Hakenspitze schaute dann oft aus einem Auge heraus.
    Eine halbblinde Forelle ist für mich auch ein verangelter Fisch.

  • Zitat von Taxler

    ..................................
    Meine Meinung dazu:
    Es liegt höchst warscheinlich daran, daß Forellen so doof sind und sonst auf alles beissen würden ...?

    Was meint Ihr dazu ...?


    Das mag bei frisch gesetzten oder Puffforellen so sein Peter, aber ich denke du hast auch schon Erfahrungen gesammelt wo Forellen sehr vorsichtig und launisch gebissen haben wenn sie gewisse Zeit im Gewässer verbracht und eventuell Erfahrungen gesammelt haben ;)
    Ich muss ganz ehrlich sagen auf frisch gesetzte Forellen kann ich liebend gern verzichten ;)

  • Forellenfang kann ja wohl nicht so schwer sein wenn sogar ich welche fange :badgrin:


    Ich möchte hier ja nur mal die unterschiedlichen Meinungen dazu lesen ;)

  • Die Frage ist nur, wo hat heutzutage noch eine Forelle die Chance alt und weise zu werden?
    In den Bächen und Flüssen, die ich kenne und bisher befischt habe sicher nicht. Da ist der Angeldruck einfach zu groß.


    Kaum eingesetzt, wuselt es schon vor Anglern um die dummen Zuchtfische rauszufangen. Ich tu mich schon schwer, 4 Wochen nach Besatz noch eine zu erwischen. Ehrlich gesagt, ich geh da lieber in eine gute Fischzucht und kauf mir dort Fische, sofern ich welche möchte. Denn die eingesetzten schmecken (zumindest bei uns im Verein) ziemlich bescheiden. Billigstware halt.

  • Zitat von silurus

    Die Frage ist nur, wo hat heutzutage noch eine Forelle die Chance alt und weise zu werden?
    In den Bächen und Flüssen, die ich kenne und bisher befischt habe sicher nicht. Da ist der Angeldruck einfach zu groß.


    Einzelne schaffen es aber immer wieder ;)
    Nur mal 2 davon die ich gefangen habe:
    Sorry für die schlechte Fotoqualität, aber damals waren Diggis noch nicht verbreitet, die Größe der Fische kommt auch nicht rüber.
    Waren aber beide Ü 60iger ;)

    Dieser bin ich 2 Wochen hinterher gelaufen ;)

  • Zitat von Holger Wulf

    Die dümmsten Fische sind die kleinen, jungen, die intelligentesten die alten - das gilt bei Forellen und bei allen anderen Arten...


    Das möchte ich, auf die Menschen bezogen, nicht so ohne weiteres unterschreiben :badgrin:



    Zitat von Helmut1

    achso darum hat Peter die kleinen und ich die großen gefangen :badgrin:


    Wenn ich Dir nicht in den A.... getreten hätte und Dich die letzten 300m Ufer flußauf gejagt hätte,
    dann würde die dicke ReFo auf Deinem Avatar immer noch in der Mangfall ihr Unwesen treiben 8)

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