Blinker-Online Thema: Aquakulturen

  • Tja ohne gehts ja leider nicht...


    Oder denkt irgendjemand noch, dass der Lachs aus dem Supermarkt ein Wildfang ist?


    Fakt ist die Nachfrage nach Fisch steigt enorm, wobei die Fischgründe immer mehr überfischt sind.


    Da ist wohl Aquakultur die einzige Lösung. Und immerhin hat sich in Sachen Medikamentengabe und Gifte einiges getan.


    Glaub es werden nur noch etwa 0,1 Prozent von der Antibiotikamenge benutzt wie noch vor 30 Jahren, wobei es immer noch viel ist.
    Und das übelste sind die Fische (Lachse) die ausbrechen und die Wildstämme "verunreinigen"/ verdrängen.


    Naja einfach beim Einkauf Bio-Lachs aus Irland oder Schottland kaufen und so diese Branche ohne Medikamente zu unterstützen.

  • Ami, Du hast mit Deiner Meinung vollkommen recht. Die Überfischung der Weltmeere zeigen deutlich das wir keine andere Möglichkeit mehr haben, Fischzucht genauso zu betreíben wie die globale Viehzucht. Allerdings sollten wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen.
    Nicht umsonst wurde der Aal zum Fisch des Jahres 2009 gewählt - leider aus traurigem Anlass-. Hätte mir das mal jemand vor 15. Jahren gesagt, (Aal) hätte ich ihn ausgelacht.
    Wir als Verbraucher sollten aber darauf achten, dass Fischerzeugnisse aus Aquakulturen unter Berücksichtigung der artgerechten Haltung und Pflege stammen. Das ist sicher nicht immer ganz einfach. Aber viele Lebensmittelkonzerne haben sich entschlossen, hierauf zu achten.


    Mein Tip: Kauft zum Beispiel lieber Krabben aus der Nordsee anstatt Scrimps aus Asien. Auch wenn die heimischen ca. 200 % teurer sind - schmecken auch besser-.


    Gruß Ronny

  • Mal eine naive Frage:


    Wenn ich z.B. als unbedarfter Mensch bei Lidl Seelachsfilets kaufe die als "Wildfang aus Atlantik" deklariert sind, muss ich damit rechnen das es keine Lachse sind die gefangen werden während sie so frei fröhlich im Meer schwimmen sondern welche die im Meer in Netzen eingepfercht sind?

  • Fast. Du must damit rechnen, dass du gar keinen Lachs gekauft hast :D


    Der Name "Seelachs" ist eine schlichte Marketingmasche, eigentlich heißt der Fisch "Köhler" und ist im Atlantik ziemlich häufig anzutreffen ;)


    Jetzt zum Thema: Machen wir uns nichts vor - wir benötigen diese Fischfarmen um den weltweiten Anforderungen (Nachfrage) gerecht zu werden. Außerdem - wie viele Fische in unseren Gewässern sind ebenfalls aus Aquakultur ? Fast jedes Gewässer in Deutschland wird inzwischen so bewirtschaftet. Deshalb haben diese Zuchtfarmen einfach ihre Daseinsberechtigungen. Man kann dort vielleicht einige Dinge verändern (mehr Platz, besseres Futter, weniger Medikamente), aber abschaffen würde ich solche Farmen nicht.

  • OK ob er Lachs oder gar Moderlieschen heisst sei mal dahingestellt ;) .


    Noch mal meine Frage: "Darf" ein Fisch der als Meereswildfang deklariert ist von sogenannten Aquakulturen stammen?


    PS: War dann das letzte mal das ich so einen freiwillig gekauft habe!

  • Hm, soweit ich weiß, gibt es nicht mal ein richtiges Bio-Zertifikat für Fische, d.h. auch "Bio-Fische" sind eine Marketingmasche, da für sie gar keine Richtlinien vorliegen und Fischen auch kein Bio-Siegel vergeben werden kann :D Verbessert mich, wenn ich falsch liege, aber soweit ich weiß, gibt es kein anerkanntes Bio-Siegel von und für Fische.


    Zum Seelachs: ist ein kleiner Unterschied, ob du denkst, du kaufst einen Salmoniden und dafür einen massenhaft vorkommenden Schwarmfisch bekommst ;)

  • Glaub mir, beim Köhler ist es garantiert effektiver, ihn so zu fangen ;) Bei Salmoniden, s.g. "Edelfischen" wäre dies ja etwas anderes (weshalb ich ja auch vorher von einem unterschied geschrieben hab - nach kurzem Überlegen vllt. doch nicht so sch***egal ;) ) . Ich glaub, zumindest beim Seelachs kann man dem "Wildfang" trauen

  • Nein mir ging es eigentlich ( wiederholungsweise ) nur darum ob ein Fisch der als Wildfang deklariert ist auch ein Fisch aus Recklingshauser Massenzucht sein kann.


    Ob er biologisch ein Lachs, Moderlieschen oder Seelachs ist lasse ich jetzt mal dahingestellt.

  • Zitat von Joscha

    Glaub mir, beim Köhler ist es garantiert effektiver, ihn so zu fangen ;) Bei Salmoniden, s.g. "Edelfischen" wäre dies ja etwas anderes (weshalb ich ja auch vorher von einem unterschied geschrieben hab - nach kurzem Überlegen vllt. doch nicht so sch***egal ;) ) . Ich glaub, zumindest beim Seelachs kann man dem "Wildfang" trauen



    So, ich habe mich eines besseren belehren lassen. Das Bio-Siegel für Fische sit ein eigens eingerichtetes Zertifikat. Hier mal ein zumindest lesenswerter Link:


    http://www.3sat.de/nano/bstuecke/100895/index.html


    salmo85, das dürfte evtl. auch die eine oder andere Frage beantworten.

  • hey,
    also ich vertrete die meinung Pro Fischfarm, wie schon oben erwähnt, bestehen so ziemlich alle Gewässer aus einem Besatz von einer Fischfarm aufzucht. Ohne solche Aufzuchtfarmen, könnte so gut wie niemand von uns noch legal Angeln, ich schliesse jetzt mal die Forellenteiche aus, aber was ist mit den ganzen Aalen, wären nicht so ein paar Aufzuchtstationen an den Flusseinmündungen, kämen nur wenige von uns in den genuss einen Aal zu fangen und zu verspeissen.

  • Bei der Menge Fisch die verzehrt wird werden wier kaum auf Zuchtanlagen auskommen . Es währe nur schön wenn Umwelt und Tierschlutz im Einklang würden. Ich habe vor kurzem einen Bericht gesehen das an der deutschen Küste ein Fischfarmer auf australische Baramundis umgestiegen ist. Wenn dadurch natürliche Vorkommen geschont werden um so besser.Petri

  • Hallo


    Umweltschutz und Kapitalismus im Einklang, davon träum ich auch shilo.
    Bei 8 Mrd Menschen, die jeden Tag was zu kauen brauchen wird es aber schon schwierig. Wenn erstmal alles restlos überfischt ist helfen nur noch Aquafarmen. Wie sollte sonst der überhöhte Bedarf gedeckt werden? Mit überhöht meine ich, das mehr gefangen wird als überhaupt verbraucht.
    Um ein gesundes Verhältnis zwischen Umwelt und Kapitalismus zu schaffen muss der Verbraucher ran. Aber was interessiert das den Aldi-Menschen ? Wenn ich 5 Euro am Tag habe, dann nehm ich auch den Seelachs dessen Herkunft unbekannt ist. Die Politik weltweit macht es sich da sehr einfach und zum Schluss wenn mal wieder alles auf der Kippe steht, machen sich die Bonzen mit dem Gewinn vom Acker und es heisst: Der Verbraucher wollte es ja so.

  • Es gibt sehr wenige Menschen auf diesem Planeten, denen es vollkommen egal sein kann wo und wie ihre täglichen Schmankerl in die Küche kommen. Egal aus finanzieller Sicht. Der große Rest ist froh, wenn er nicht hungrig ins Bett muss, so er überhaupt über so ein dekadent-luxuriöses Möbel verfügt.


    Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass wir langsam zu viele werden, um uns nach hergebrachten Methoden zu ernähren. Vielleicht nicht in Europa, aber bestimmt in Afrika und Asien. Ein Dritter Weltkrieg wäre eine Lösung, wenn auch eine, die keiner will. Weniger Bevölkerung und es werden wieder alle satt.


    Oder man geht eben den Weg, neue Nahrungs, vorzugsweise Proteinquellen zu erschließen. Die liegen dann eindeutig, weil am effizientesten, im Wasser. Sicher wird dann niemand täglich ein handvoll Algen in einer Bakteriensuppe löffeln müssen, aber das werden für zukünftige Generationen die Resourcen sein. Schlimmer als Marshmellows vom Grill, oder Spaghetti aus der Dose kann das auch nicht schmecken...


    Andere Alternativen sehe ich für die mittelfristige Nahrungsbeschaffung auf dem Planeten Erde nicht. Viehzucht und Wildfänge reichen ja jetzt schon nur noch für die privilegierten Industriestaaten und kleine Teile der Schwellenländer.

  • Zitat von andal

    Ein Dritter Weltkrieg wäre eine Lösung, wenn auch eine, die keiner will. Weniger Bevölkerung und es werden wieder alle satt.


    Der zwischen den Ländern geführt wird die ihre Probleme mit immer mehr Rentnern und zu wenig Nachwuchs angeben.


    Was die Herkunft angeht, so erinnere ich mich da schön an einen Fischwirt der uns über Fischkrankheiten unterrichten sollte. Statt das zu machen hat er den größten Teil der Zeit darüber jammert wie schlecht es seiner Branche geht und das alles nur Betrüger sind, mit Ausnahme von ihm natürlich.


    Sein Bruder hat ne Fischzucht in Bayern. Der kauft die billigen Forellen aus Chile, läßt sie nach Bayern senden, von dort geht es in die Verarbeitungsfabrik nach Polen, und verkauft werden sie dann als Forellen aus dem schönen XY Flußtal in Bayern, und alle freuen sich wenn es bei Edka Forellen billig im Angebot gibt.


    Ein anderer soll seit vielen Jahren die Forellenseuche im Betrieb haben. Dabei grinnt das Blut der toten Fische zu unapetittlichen Klümpchen. Der soll aus der Not ne Tugend gemacht haben und verkauft seine geräucherten Forellen mit "Paprikastückchen" bzw. Gewürzen.


    Ok was davon stimmt, keine Ahnung, zumal er ja immer betonte wie schlecht alle anderen sind und bei ihm kann man gefahrlos gute Quallität bekommen (hat sehr genervt dieses jammern und diese selbstbeweihräucherung, aber diese Infos waren schon interessant).


    Andere Info von dem, wenn in Dänemark ein Forellenteich im Sommer umkippt und Massen an Forellen sterben, dann dürfen die dort die Forellen laut Gesetz noch innerhalb von 24 Stunden verarbeiten. Die werden also schnell abgefischt und in die Fabrik geschafft. Ach ja den Großteil seiner Produktion exportiert Dänemark, recht viel auch nach Deutschland.


    Wie gesagt ich kann nicht sagen was wahr ist oder was übertrieben ist (da er sich eben selbst als einzig ehrlicher in seiner Branche angepreist hat um selbst gut zu verkaufen), aber wenn nur ein teil stimmt, so ist das schon übel. Und nach den ganzen Gammelfelisch, Gammelkäse, ect. Skandalen glaube ich schon das es nicht alles übertrieben ist.

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